Wenn die Richter reiten und die Reiter richten

Isabell Werth, Alexandra Simons-de Ridder und fünf weitere deutsche Kaderreiter sind für das Turnier auf Grafenwerth gemeldet - Der Nachwuchs kann sich an diesem Wochenende für die EM qualifizieren

Wenn die Richter reiten und die Reiter richten
Foto: Henry

Bad Honnef. Perfekt gekleidete Reiter in untadeliger Haltung auf von Kopf bis Huf durchtrainierten Pferden - das ist Dressur. Bewunderer dieser elegantesten Reitsport-Disziplin kommen am Wochenende um einen Besuch auf der Insel Grafenwerth nicht herum. Zum neunten Mal findet vom 29. Juni bis 1. Juli das Parkfestival Dressur in Bad Honnef statt - zwei Wochen vor der Deutschen Meisterschaft in Münster und sechs Wochen vor der EM in Verden. Trotzdem sind deutsche Kaderreiter wie Alexandra Simons-de Ridder, Gina Capellmann-Lütkemeier, Markus Gribbe und Anja Plönzke dabei. Auch Isabell Werth mit Aleppo hat im letzten Moment ihre Teilnahme zugesagt.

133 Reiter sind für die 13 Prüfungen, darunter ein Grand Prix und ein Grand Prix Special, gemeldet. Neben der Spitze spielt der Nachwuchs auf Grafenwerth eine Hauptrolle: Die besten Junioren und Jungen Reiter der deutschen Dressurszene treten zur Qualifikation für die EM an. So stehen neben den drei Bundestrainern auch die Mitglieder des Dressurausschusses am Viereck, um die Talente zu sichten. "Ich hoffe, dass sie hier schon nominieren", meint Veranstalter Uwe Spenlen vom Akademischen Reitclub Bonn (ARC).

Neu ist, dass die Jungen Reiter (bis 21 Jahre) neben ihrer Pflichtübung auch eine fünfminütige Kür absolvieren. Darüber hinaus feiert der Piaff-Förderpreis Premiere: "Das ist ein Nachwuchsprogramm", erklärt Spenlen, "mit dem wir Junge Reiter auf den Sprung in die Grand-Prix-Liga vorbereiten wollen."

Das Show-Programm am Samstag Abend gestalten die Kavallerie der Bonner Ehrengarde und eine Gruppe pechschwarzer Friesenpferde. Zur Abwechslung müssen die drei Grand-Prix-Richter einmal selbst aufsitzen und unter den kritischen Blicken der Reiter zeigen, was sie können. Auf die jüngsten Besucher, die mit Piaffen, Passagen und Pirouetten wenig anfangen können, warten Hüpfburg, Karrussell, Ponyreiten, Basteln, Schminkspaß und Führungen durch die Ställe. Mitveranstalter Rolf Ehlers: "So beschäftigen wie die Kinder, die sonst nicht wissen, was sie außer Eisessen auf der Insel tun sollen." Eis gibt`s natürlich trotzdem.

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