Windhagen verbucht wichtige Punkte im Abstiegskampf

6:3-Erfolg nach Tenniskrimi gegen Friedrichshall - In Reutlingen war am Sonntag nichts zu holen

  Punktgarant:  Quino Munoz ist beim SP Windhagen noch ungeschlagen.

Punktgarant: Quino Munoz ist beim SP Windhagen noch ungeschlagen.

Foto: Horst Müller

Windhagen. Unterschiedlicher konnte das Wochenende für das Zweitbundesliga-Herren-Team des Sportparks (SP) Windhagen gar nicht verlaufen: Am Freitag in einem Tennis-Krimi, der für den Abstiegskampf ungemein wichtig war, gewann Windhagen das Heimspiel gegen den TC Bad Friedrichshall mit 6:3.

Nach neuneinhalb Stunden brachten den bisher in den Doppelspielen so schwachen Windhagenern ausgerechnet die neu zusammen gestellten Kombinationen Glück. Denn sie gewannen die entscheidenden Punkte, die in der Halle ausgespielt werden mussten - und dann gleich alle drei.

Dafür gab es am Sonntag beim TV Reutlingen, wo sich der SP ohnehin nichts ausrechnen konnte, eine herbe 0:9-Klatsche für ein allerdings personell nur schwaches SP-Team. Nur mit einem 3:3 kamen die Windhagener gegen Bad Friedrichshall aus den Einzeln, wo ein klarer Vorsprung durchaus möglich gewesen wäre.

Den Grundstein dazu hatten Juan Luis Rascon, Quino Munoz und Daniel Enns mit ihren Einzelsiegen gelegt. Er war jedoch wirkungslos, weil in der zweiten Runde Diego Moyano, Martin Stepanek und Bernardo Mota überraschend keinen einzigen Punkt holten.

Quino Munoz, durch das Fehlen von Mischa Zverev auf Position vier aufgerückt, blieb seiner Erfolgswelle im SP-Team treu. Acht Spiele hat Munoz insgesamt für Windhagen in der 2. Bundesliga-Süd bestritten - und noch keines davon verloren. Im "Schnellverfahren" schloss er auch diesmal seine Partie ab. Er stand längst unter der Dusche, als seine Mannschaftskameraden sich bei sengender Sonne noch mühten.

Die größte Freude neben Munoz bereitete mit Daniel Enns ein Spieler den SP-Verantwortlichen, der seit 1989 schon im Sportpark aktiv ist. "Das war in der Bundesliga nicht nur mein erster Sieg. Ich hatte ja bisher noch nicht mal einen Satz gewonnen", freute sich der großgewachsene Windhagener. Er hatte mit dem Schweden Henrik Eriksson immerhin einen ehemals in der Weltrangliste hochrangig angesiedelten Profi bezwungen.

Der 33-Jährige, heute in Heilbronn beschäftigt, ist nach siebenjähriger Pause zum Leistungstennis zurückgekehrt. Dass der Argentinier Diego Moyano das Spitzeneinzel gegen den Slowaken Jan Stancik in die rote Asche setzte, löste bei den SP-Verantwortlichen Kopfschütteln aus.

Immerhin hatte Moyano den ersten Satz eindeutig dominiert (6:2), brach dann aber genau wie am Vorsonntag regelrecht ein. Und das gegen einen Gegner, der in der Rangliste runde 250 Plätze hinter dem Windhagener eingeordnet ist. Dem Tschechen Martin Stepanek nutzte auch sein Gardemaß nichts - sein erster Aufschlag als sonst wirkungsvolle Waffe kam nicht. Und Bernardo Motas Einsatz blieb bei aller Laufbereitschaft des Portugiesen im Tiebreak des dritten Satzes ohne Erfolg.

"Ausgerechnet jetzt fehlt unser stärkster Doppelspieler", trauerte SP-Sprecher Dirk Kornmeyer dem fehlenden 17-jährigen Mischa Zverev nach, als es in die Doppel-Entscheidungen ging. Ohne Zverev hatten Windhagens Verantwortliche aber ein glückliches Händchen: Alle drei SP-Doppel dominierten - und für Daniel Enns sollte der "Glückstag" mit gleich zwei Bundesliga-Erfolgen am liebsten gar nicht enden.

Am Sonntag fehlten beim bisher unbesiegten TV Reutlingen neben Mischa Zverev auch die beiden Spanier Juan Luis Rascon und Quino Munoz. Sie hatten Turnierverpflichtungen in Spanien zu erfüllen. "Und wir wollten in einem Spiel, in dem wir uns keine Chance ausrechnen konnten, Geld sparen", so Dirk Kornmeyer.

Er griff zum Schläger, dazu noch Tobias Wernet und erneut Daniel Enns. Siegchancen aber hatten allenfalls Diego Moyano, der im Spitzeneinzel wesentlich verbessert erschien, und das zweite Doppel mit Stepanek/Mota.

Die Ergebnisse: SP Windhagen -TC Bad Friedrichshall 6:3: Diego Moyano (SP) - Jan Stancik (F) 6:2, 3:6, 4:6; Juan Luis Rascon - Peter Mayer-Tischer 6:4, 6:7, 7:5; Martin Stepanek - Boris Borgula 6:7, 6:7; Quino Munoz - Kevin Abele 6:4, 6:3; Bernardo Mota - Patrick Rittenauer 3:6, 6:2, 6:7; Daniel Enns - Henrik Eriksson 6:4, 6:4. Doppel: Rascon/Stepanek - Stancik/Borgula 7:5, 6:3; Moyano/Mota - Mayer-Tischer/Eriksson 7:6, 6:3; Munoz/Enns -Abele/Rittenauer 6:4, 6:7, 7:6. TV Reutlingen - SP Windhagen 9:0: Einzel: Simon Greul (R) - Diego Moyano (SP) 6:1, 4:6, 6:3; Leonardo Azzaro - Martin Stepanek 7:5, 6:3; Sebastian Fitz - Bernardo Mota 6:1, 6:1; Hermes Gamonal - Dirk Kornmeyer 6:2, 6:2; Marc Herter - Tobias Wernet 6:3, 6:0; Nils Muschiol - Daniel Enns 7:6, 6:1. Doppel: Greul/Herter - Moyano/Kornmeyer 6:4, 6:0; Fitz/Gamonal - Stepanek/Mota 7:6, 4:6, 7:5; Azzaro/Muschiol - Wernet/Enns 7:6, 6:1.

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