Zabels Spurtsieg gegen den Frust

Radsprinter vom Bonner Team Telekom muss bei der Tour de France ohne Fagnini auskommen

Lausanne. Erik Zabels Beine wirbelten über den Quai de Belgique in Lausanne zu seinem zweiten Etappensieg bei der Tour de Suisse. Während der Sprinter vom Bonner Team Telekom auf der Zielgeraden den Litauer Saulius Ruskys und Robbie McEwen aus Australien in die Schranken weisen konnte, verteidigte der US-Amerikaner Lance Armstrong seine Führung im Gesamtklassement souverän.

Das Team Telekom machte erst auf den letzten der 166 km von Sion das Tempo und hielt das Peloton für den Massensprint zusammen. Mit höchster Geschwindigkeit von vorne sprinten, war Zabels Taktik. "Gian-Matteo Fagnini hat mich während der letzten Rennstunde wie ein Schatten begleitet und schließlich den Weg zum Sieg geebnet", sagte Zabel und fügte mit saurem Lächeln hinzu: "Wie immer."

Dieses "Immer" aber wird es bei der Tour de France nicht geben. Fagnini hatte am Vorabend den Anruf von Rudy Pevenage, dem Sportdirektor des Teams Telekom, mit der Absage für die Frankreich-Rundfahrt erhalten. Er brauche nicht am Freitag zur Präsentation des Tour-Teams in der Bonner Telekom-Zentrale zu kommen. Erik Zabel muss also ohne seinen Sprintpartner durch die Tour spurten.

Die Mannschaft wird allein auf Jan Ullrich ausgerichtet, mit Alexander Winokurow, Giuseppe Guerini, Kevin Livingston, Andreas Klöden, Jens Heppner, Steffen Wesemann und Udo Bölts. "Ich weiß es nicht erst seit gestern Abend, gebe aber besser keinen Kommentar dazu ab", so Zabel. Nach dem Etappensieg wurde er am Mittwochabend dann doch etwas deutlicher. "Vielleicht fahre ich die Tour ja gar nicht", entfuhr es ihm.

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