Kölner Haie Spiel eins dient den Haien als Motivation

Köln · Der KEC glaubt im zweiten Halbfinalspiel an diesem Freitag in der Lanxess-Arena gegen Mannheim fest an den Ausgleich in der Serie. Unklarheit herrscht noch, wer im Kölner Tor stehen wird. Gustaf Wesslau fehlte beim Training.

 In Spiel eins fehlten Ryan Jones (links) Zentimeter zu einem Tor. Adler-Goalie Dennis Endras lenkte den Puck an den Pfosten.

In Spiel eins fehlten Ryan Jones (links) Zentimeter zu einem Tor. Adler-Goalie Dennis Endras lenkte den Puck an den Pfosten.

Foto: dpa

Wer Dan Lacroix am Donnerstag über das Eis flitzen sah, der mochte kaum glauben, dass es mit der aktiven Karriere des früheren NHL-Profis schon einige Zeit vorbei ist. Moritz Müller hatte die nach wie vor vorhandenen läuferischen Qualitäten seines Trainers ebenfalls registriert. „Er hat sich gut gehalten“, lobte der Kapitän der Kölner Haie und begann leicht zu schmunzeln.

Ein Comeback des Kanadiers auf dem Eis wird es natürlich trotz all der Personalsorgen beim achtfachen deutschen Eishockeymeister nicht geben. „Keine Angst“, versicherte der 50-jährige Lacroix mit einem Lachen: „Meine Zeit ist vorbei.“

Zeit für ein paar Späße musste dagegen sein, auch vor dem zweiten Aufeinandertreffen mit den Adlern Mannheim (Freitag, 19.30 Uhr/Magenta Sport), zu dem die Kölner rund 14 000 Zuschauer in der Lanxess Arena erwarten. Die unglückliche 0:1-Niederlage am Dienstag in der Kurpfalz zum Auftakt der Playoff-Halbfinalserie um die deutsche Eishockey-Meisterschaft änderte nichts daran, dass trotz aller Anspannung auch eine gewisse Lockerheit in Reihen des KEC zu spüren ist.

Es gibt schließlich auch keinen Grund, Trübsal zu blasen. „Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht“, meinte Moritz Müller. Und außerdem haben die Kölner den wohl kritischsten Moment in dieser Saison bereits hinter sich, als sie gegen den ERC Ingolstadt zum dritten Mal in Folge bereits im Viertelfinale zu scheitern drohten. „Wir standen mit dem Rücken zur Klippe, sind aber nicht gefallen“, skizzierte Müller. Alles, was nach der furiosen Kölner Aufholjagd und dem Sprung in die Runde der letzten vier jetzt noch kommt, ist eine Art Zugabe.

Sechs Langzeitausfälle

Die möchte der KEC so lange wie möglich auskosten – am liebsten bis zum Finale. Ungeachtet der Verletztenmisere mit insgesamt sechs Langzeitausfällen ist Moritz Müller fest davon überzeugt, dass sein Team dem Hauptrunden-Primus auch in den kommenden Duellen der „Best-of-seven“-Serie auf Augenhöhe begegnen wird.

„Ich gehe von einer engen Serie aus“, erklärte der Haie-Kapitän selbstbewusst. Spiel eins sei ein erster Fingerzeig gewesen. „Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt“, analysierte Müller. „Es ist nicht viel Platz auf dem Eis geblieben. Vermutlich werden es Kleinigkeiten sein, die die Spiele entscheiden.“

Torhüter noch ungewiss

Für die Kölner geht es in ihrem ersten Halbfinal-Heimspiel darum, dort anzuknüpfen, wo sie in der SAP-Arena aufgehört hatten. „Mannheim agiert in seinem System sehr diszipliniert, ist läuferisch stark und tief besetzt. Wir müssen sehr konzentriert und geduldig sein“, forderte Müller. Vermutlich wird der KEC sogar noch eine Schippe drauflegen müssen. „Ich erwarte eine stärkere Mannheimer Mannschaft als im ersten Spiel“, sagte Dan Lacroix. „Wenn die Adler besser werden, müssen auch wir noch besser werden.“

Unklarheit herrscht darüber, wer im Kölner Tor stehen wird. Stammgoalie Gustaf Wesslau, der das erste Spiel krankheitsbedingt verpasst hatte, fehlte im Training. „Wir wissen nicht, ob Gustaf am Freitag spielen kann, und müssen von Tag zu Tag schauen“, berichtete Lacroix. Doch selbst wenn der Schwede abermals passen müsste, ist dem KEC-Coach nicht bange. Sein Vertrauen in Backup Hannibal Weitzmann ist groß: „Hannibal hat in Mannheim ein gutes Spiel gemacht. Unsere Mannschaft fühlt sich bei beiden Torhütern sicher.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort