Telekom Baskets Bonn 77:82 in Ulm - Siegesserie der Bonner gerissen

BONN · Die Siegesserie der Telekom Baskets Bonn ist gerissen. Nach zuletzt sechs Siegen in Basketball-Bundesliga und Eurocup verloren die Bonner am Samstag bei Ratiopharm Ulm mit 77:82 (23:20, 23:16, 18:22, 13:24).

 Vor große Probleme stellte Per Günther die Abwehr der Baskets.

Vor große Probleme stellte Per Günther die Abwehr der Baskets.

Foto: Rudi Apprich

Dabei entwickelte sich der Spielverlauf entgegengesetzt zu vielen anderen Begegnungen zuvor, als die Baskets nach hohen Rückständen das Ruder noch herumrissen. Diesmal lagen sie selbst zwischenzeitlich mit 13 Punkten in Führung, konnten nach langer Zeit auch das erste Viertel einmal für sich entscheiden, um dann in der zweiten Halbzeit nach und nach die Initiative dem Gegner zu überlassen.

Unter dem Strich war die Niederlage vermeidbar und für Trainer Mathias Fischer besonders ärgerlich. „Dieses Spiel hätten wir bei mehr Konzentration und abgeklärterer Spielweise gewinnen können“, stellte er fest.

Dabei hatte für die Gäste alles so gut angefangen. Sie starteten hervorragend in die Partie, erspielten sich schnell eine Führung mit drei Punkten Differenz, die sie bis zum Ende des ersten Viertels behielten. Der zweite Durchgang war eine Demonstration strukturierten Bonner Team-Basketballs in Perfektion.

Entweder wurden die Mitspieler mit schnellen Pässen an der Dreierlinie freigespielt, wie das Eugene Lawrence vor dem 26:23 von Benas Veikalas oder dem 33:27 von Angelo Caloiaro gelang, oder man fand die Lücke unter dem Korb. Vor allem Tadas Klimavicius und Caloiaro waren dort dankbare Abnehmer.

Dagegen kamen die Ulmer gegen die variable Verteidigung der Bonner Gäste nicht in ihren Rhythmus. Beim 52:39 für die Baskets sah es nicht danach aus, als sollte sich daran etwas ändern. Doch ein Mann sollte die Kräfteverhältnisse auf dem Parkett nachhaltig ändern: Per Günther. Der Nationalspieler drehte plötzlich auf, war nicht mehr zu halten und sollte am Ende mit 29 Punkten zum überragenden Schützen avancieren.

Mit acht Punkten in Folge, darunter zwei Dreiern, verkürzte er den Rückstand im Alleingang auf 47:52. Plötzlich waren auch die 6000 Zuschauer in der ausverkauften Ratiopharm Arena, im Spiel. Nach Tim Ohlbrechts Korb schmolz der Baskets-Vorsprung kurze Zeit später auf nur noch drei Punkte: 51:54.

Doch es schien so, als sollten sich die Bonner wieder fangen. Sie bauten ihren Vorsprung durch Mickey McConnell, Ryan Brooks und sechs Punkten in Folge von Klimavicius wieder auf 64:54 kurz vor Ende des dritten Viertels aus. Stoppen konnte das die nun wesentlich aggressiver verteidigenden Hausherren nicht.

Davon und offenbar auch von der Kulisse ließen sich die Baskets beeindrucken. Sie suchten kaum noch den Weg ans Brett und verließen sich zu sehr auf ihre Distanzstärke, die diesmal keine war. „Wir dürfen in solchen Phasen nicht jeden Wurf von außen nehmen, sondern müssen den Weg ans Brett suchen“, sagte Fischer.

Darüber hinaus mehrten sich die Ballverluste, die der Gegner postwendend in Punkte ummünzte. Allein McConnell verlor im Verlaufe des Spiels fünfmal den Ball. Bisher galt Bonn als ballsicherste Mannschaft der Liga, davon war sie diesmal weit entfernt.

Beim 73:73 war für den Gast knapp eineinhalb Minuten vor dem Ende aber noch alles möglich, als McConnell zunächst den Ball in die Arme des Gegners spielte und auf der Gegenseite Jaka Klobucar beim Korbleger unnötig foulte.

Der Slowene bedankte sich mit einem Dreipunktspiel zum 76:73 für Ulm. Zwar brachte Klimavicius sein Team auf einen Punkt heran, doch erneut Klobucar stellte mit Freiwürfen den alten Abstand wieder her. Für die Entscheidung sorgte letztlich elf Sekunden vor der Schlusssirene ein Fehlpass von Caloiaro beim Einwurf, den Klobucar zum 80:75 nutzte.

Die Statistik

Ulm: Günther 29 Punkte/4 Dreier, Klobucar 19/1, Ohlbrecht 10, Schwethelm 9/3, Clyburn 6, Harris 5/1, Leunen 2, Savovic 2, Burton, Hess, Philmore.

Telekom Baskets: McConnell 10 (22:58 Spielminuten, Mädrich 8 (17:04), Veikalas 15/3 (28:18), Brooks 11/1 (21:53), Mangold 2 (22:06), Caloiaro 11/1 (24:55), Lawrence 4 (19:08), Klimavicius 14 (22:04), Koch 2 (5:37), Wachalski (15:57).

Trefferquote: Ulm 52 Prozent (25/48), Bonn 53 Prozent (31/59).
Dreierquote: Ulm 53 Prozent (10/19), Bonn 24 Prozent (6/25).
Freiwurfquote: Ulm 76 Prozent (22/29), Bonn 75 Prozent (9/12).
Rebounds: Ulm 28 - Bester: Ohlbrecht 5, Bonn 26 - Bester: Caloiaro 4.
Assists: Ulm 16 - Bester: Leunen 6, Bonn 20 - Bester: Lawrence 8.
Ballverluste: Ulm 19, Bonn 18.
Ballgewinne: Ulm 9, Bonn 10. Fouls: Ulm 19, Bonn 30.

Gewinnspiel

Gemeinsam mit Telekom Basketball verlost der GA 3x2 Eintrittskarten für das Spiel der Telekom Baskets am Samstag, 22. November (20.30 Uhr), gegen TBB Trier. Plus ein Monats-Abo für alle Spiele live auf www.telekombasketball.de für einen der drei Gewinner. Wenn Sie mitmachen möchten, rufen Sie uns an: 01379/886911* oder senden Sie eine SMS mit dem Kennwort GAB13 an die Kurzwahl 1111*. Bitte geben Sie Ihren Namen und Ihre Adresse an.

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