Telekom Baskets Bonn 79:65 - Baskets lassen Trier keine Chance

BONN · Mit einem souveränen 79:65 (22:14, 21:18, 20:15, 16:18)-Erfolg gegen Trier haben die Telekom Baskets die für das Erreichen der Play-offs notwendigen zwei Punkte geholt. Cheftrainer Michael Koch war dementsprechend erleichtert.

Das einzige, was bei den Telekom Baskets Bonn am Sonntag hakte, war die Technik. Es dauerte gute 20 Minuten, ehe eine wildgewordene Sirene gebändigt werden konnte und die Partie gegen TBB Trier dann um 17.17 Uhr begann. 500 mitgereiste Fans von der Mosel feuerten während der Wartezeit ihr Team schon beim verlängerten Aufwärmen lautstark an. Viel zu feiern gab es für sie anschließend nicht mehr.

"Das war ein wichtiger Sieg für uns", sagte Baskets-Cheftrainer Michael Koch, "es hat mich gefreut, dass wir die Trierer Topscorer so gut im Griff hatten und die Defensive, die wir uns im Training vorgenommen hatten, so gut umgesetzt haben."

Nate Linhart und Dru Joyce brachten die Gäste in Führung, Simonas Serapinas per Dreier und Jared Jordan konterten zum 5:4, ehe Jordan und Tony Gaffney eine ihrer Spezialitäten einstreuten: Der Alley-oop zum 7:4 brachte die 5000 Bonner Zuschauer im Telekom Dome gleich auf die richtige Betriebstemperatur, die 500 grünen Anhänger sahen mit Begeisterung einen Dreier von Joyce und zwei Punkte von Dragan Dojcin zur Trierer 9:7-Führung nach sechs Minuten - es sollte die letzte sein.

Telekom Baskets - TBB Trier
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Trier kam nie mehr richtig ins Spiel, was auch daran lag, dass die Baskets Spielmacher Dru Joyce, der nicht seinen besten Tag hatte, kontrollierten. Eine Reboundüberlegenheit von 26:13 zur Halbzeit sprach eine deutliche Sprache. Nachdem Baskets-Center Chris Ensminger per Dreipunktspiel das 10:9 für die Bonner markiert hatte, war bereits klar, dass die Baskets auf einem guten Weg waren.

Schon in der neunten Minute brachte Koch Nachwuchscenter Jonas Wohlfarth-Bottermann für Ensminger, und der 2,08-Meter-Mann zeigte nach nervösem Start, was ihm das Training mit dem Routinier gebracht hat. Als "WoBo" innerhalb einer Minute per Hakenwurf zum 30:24 traf, das 32:24 in den Korb stopfte und dann gegen Zwiener blockte (15.), sprangen seine Kollegen von der Bank auf und applaudierten gemeinsam mit den Bonner Fans.

Koch verteilte die Spielzeit, und sein Team hielt die Mannschaft seines ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Henrik Rödl auf Distanz. Immer wenn die Gäste ein bisschen näher kamen, trat Bonn aufs Gaspedal.

Mit einem sehenswerten Pass von Jordan auf Gaffney, wo außer ihm wohl niemand einen Passweg gesehen hatte, zwei verwandelten Gaffney-Freiwürfen und einem Hakenwurf von Ensminger ging es mit einem Elf-Punkte-Vorsprung für die Baskets in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel gönnte Veikalas dem Gaspedal keine Ruhe. Der Litauer schockte die Gäste mit 14 Punkten innerhalb von vier Minuten: Aus der Distanz, mit Durchsetzungsvermögen unter dem Korb, im Fastbreakabschluss und von der Freiwurflinie sorgte er, unterstützt von Gaffney und Jordan, für klare Verhältnisse - 61:36 (25.).

Einzig ein unsportliches Foul von Heißsporn Zvonko Buljan, der sich ein Scharmützel mit Zirbes geliefert hatte, trübte die Begeisterung über einen hochverdienten Sieg, bei dem zum Schluss mit Andrej Mangold, Daniel Hain, Fabian Thülig, Florian Koch und Jonas Wohlfarth-Bottermann fünf Deutsche für die Telekom Baskets auf dem Feld standen.

Da zogen die singenden Fans auf der Stehtribüne den Bayern im Hinblick auf das Auswärtsspiel am Ostersamstag schon mal die Lederhosen aus.

"Ich freue mich, dass wir den jungen Spielern heute Einsatzzeiten geben konnten. das ist nicht immer möglich", sagte Koch. "Trier ist defensiv sehr stark, was uns gerade zu Beginn der Partie zu schaffen gemacht hat. Letztlich hat uns unsere große Rotation dabei geholfen, dass wir uns absetzen und im Rennen um die Play-off-Plätze wichtige Punkte einfahren konnten."

"Glückwunsch an Bonn zu einem verdienten Sieg bei großartiger Stimmung in der Halle", sagte Rödl. "Wir haben offensiv einige Möglichkeiten liegen lassen - gerade in der ersten Hälfte. Bonn hingegen hat seine Chancen genutzt und in Jared Jordan jemanden gehabt, der die Mitspieler zum richtigen Zeitpunkt gefunden hat. So wie Benas Veikalas im dritten Viertel, worauf es uns nicht gelungen ist, eine Antwort zu finden."

Statistik

Telekom Baskets: Serapinas 9/3 Dreier, Ensminger 12, Veikalas 14/3, Buljan 4, Mangold 6/2, Thülig 2, Jordan 4, Hain, Koch 2, Gaffney 12/1, Battle 7, Wohlfarth-Bottermann 7.

TBB Trier: Linhart 14, Joyce 11/2, Zwiener 8, Dojcin 4, Zirbes 8, Saibou, Faßler 2, Seiferth 2, Washington 5/1, Picard, Bynum 13.

Trefferquote: Bonn 42,2 Prozent (28/66 Würfen erfolgreich), Trier 45,8 Prozent (27/59). Dreierquote: Bonn 36,0 Prozent (9/25), Trier 27,3 Prozent (3/11). Freiwurfquote: Bonn 70,0 Prozent (14/20), Trier 57,1 Prozent (8/14). Rebounds: Bonn 41 - Bester: Ensminger 10, Trier 38 - Bester: Zirbes 10. Assists: Bonn 16 - Bester: Jordan 11, Trier 10 - Beste: Joyce und Bynum je 3. Ballverluste: Bonn 14, Trier 17. Ballgewinne: Bonn 6, Trier 5. Fouls: Bonn 20, Trier 22 (Linhart 5).

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