Niederlage in den Playoffs Telekom Baskets verlieren auch das zweite Halbfinalspiel gegen den FC Bayern

Bonn · Die Telekom Baskets konnten sich am Montagabend auch im zweiten Playoff-Spiel nicht gegen den FC Bayern München durchsetzen. Die Bonner verloren knapp mit 81:82 und sind nun im dritten Halbfinalspiel gefordert.

 Die Baskets aus Bonn mussten sich gegen den FC Bayern München ganz knapp geschlagen geben.

Die Baskets aus Bonn mussten sich gegen den FC Bayern München ganz knapp geschlagen geben.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Wahnsinns-Spiel, Wahnsinns-Atmosphäre. Doch leider mit dem unglücklicheren Ende für die Telekom Baskets, die sich nach dem 68:80 am Samstag deutlich gesteigert hatten, nach einer 81:82-Niederlage aber mit der 0:2-Hypothek nach München zu Spiel drei am Samstag fahren. „Die Serie ist noch lange nicht vorbei. Wir fahren nach München, um zurückzukommen“, sagte Baskets-Kapitän Karsten Tadda fast trotzig. „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung. Wir haben einem überragenden Gegner einen großen Kampf geliefert und waren nahe dran“, sagte Baskets-Cheftrainer Tuomas Iisalo.

„Jetzt erst Recht“, hatten die Fans auf der Südtribüne nach einer wieder beeindruckenden Fähnchen-Choreo zu den Klängen des Playoff-Mottos „Hück oder nie“ proklamiert. Es war angerichtet. Ausverkauft. Und Mike Kessens hatte einen Kumpel auf der Tribüne, den der Basketball-Fan an sich selten live sieht: der französische NBA-Superstar Rudy Gobert, der Kessens seit der Jugend kennt.

Iisalo setzte auf mehr Länge gegen die insgesamt höher gewachsenen Bayern als in Spiel 1 und nahm Oleksandr Lypovyy für Skyler Bowlin in den Kader. Als Starter schickte er Jackson-Cartwright, Tadda, Javontae Hawkins, Jeremy Morgan und Kessens aufs Feld. Die Fünf starteten rasant und mit einem Dreier von Jeremy Morgan. Mit jedem Angriff ruderte Iisalo an der Seitenlinie mit dem rechten Arm um sein Team zu beschleunigen.

Das gelang gut, die Baskets wahrten ihre knappe Führung. Der enthusiastischste Jubel der Bayern-Bank folgte allerdings in Minute fünf, als Jackson-Cartwright sein zweites Foul kassierte. In der Halbzeit erklärte der verletzte Bayern-Guard San Sisko: „Klar, ist ein Schlüssel zum Sieg, den MVP wieder aus dem Spiel zu halten. Dafür haben wir verschiedene Optionen.“

PJC musste auf die Bank, doch der Baskets-Express, der ja auch zum Ende der Hauptrunde ohne den Spielmacher funktioniert hatte, rollte weiter. In Anlehnung an Iisalos Bilanz nach dem ersten Spiel, das mehr ein München-Spiel gewesen sei, schickte sich diese Partie an, ein Bonn-Spiel zu werden. Die Baskets drückten ordentlich weiter aufs Gaspedal und waren defensiv in der Lage München in Probleme mit dem Zeitmanagement zu bringen und immer wieder kleine Gelegenheiten zu schaffen, die Jetzt-erst-recht-Faust zu ballen.

Auch in Viertel zwei starteten die Baskets gut und bauten ihre 25:21-Führung aus Durchgang eins schnell auf 29:23 aus. Dann allerdings der nächste Rückschlag in die gleiche Kerbe: Drittes Foul Jackson-Cartwright, dem damit schon vor der Halbzeit in der Defense die Hände gebunden waren. Ein Anschub für die Bayern, die per Dreier von Andreas Obst in Minute 16 zum ersten Mal in Führung gingen (35:38) und diese ihrerseits ausbauten. Mit fünf Punkten Rückstand gingen die Baskets in die Halbzeit (44:49).

Und Halbzeit zwei begann, wie sie schlimmer nicht beginnen konnte: Mit dem vierten Foul von Jackson-Cartwright. Mit hängendem Kopf schlurfte der kleine MVP zurück auf die Bank und die Hürde „Ausgleich“ war ein gewaltiges Stück gewachsen. Das und ein diskutabler Pfiff gegen Hawkins – sein viertes Foul – schien allerdings das „Jetzt-erst-Recht“ auf dem Feld und den Rängen zu beflügeln und die Baskets kamen wieder heran. Als Tadda den Ball zum 54:56 in den Korb legte (26.) nahm Trinchieri eine Auszeit um die Atmosphäre zu stoppen – was ihm nicht gelang.

Jeder Rebound wurde bejubelt, jeder Punkt sowieso, Käpt’n Tadda ging wieder einmal voran und die Bayern mussten in ihrer Offense im ohrenbetäubenden Pfeifkonzert die Verärgerung der 6000 über die Schiedsrichter ausbaden. Trinchieri wirkte besorgt. Doch in den rheinischen „Lederhosen-aus-Chor“ eroberte Nick Weiler-Babb die Führung zurück, ausgeglichen (64:64) und mit Jackson-Cartwright, den sie nun in der Defense verstecken mussten, ging es in den Schlussdurchgang.

Sie kämpften, hatten trotz aller Widrigkeiten dieser Partie bei noch drei Sekunden auf der Uhr die Chance auf den Sieg, doch der Dreierversuch von Hawkins verfehlte den Korb. Am Ende ballten die Münchner die Fäuste.

Telekom Baskets: Tyson Ward, Mike Kessens 6 Punkte, Karsten Tadda 16/3 Dreier, Saulius Kulvietis 15/3, Oleksandr Lypovyy, Javontae Hawkins 16, Jeremy Morgan 17/1, Leon Kratzer, Parker Jackson-Cartwright 11/1.

(ga)
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