Baskets gegen Göttingen Achte Niederlage in Folge

Göttingen · Die Telekom Baskets haben am Sonntag die achte Pflichtspiel-Niederlage in Folge erlitten. In Göttingen verlor das Team von Coach Mathias Fischer mit 68:75.

 Niedergeschlagenheit prägte die Szenerie in Göttingen nach dem Schlusspfiff. Die Mannschaft um Kapitän Eugene Lawrence bedankt sich bei den Fans für ihre Unterstützung.

Niedergeschlagenheit prägte die Szenerie in Göttingen nach dem Schlusspfiff. Die Mannschaft um Kapitän Eugene Lawrence bedankt sich bei den Fans für ihre Unterstützung.

Foto: Hubert Jelinek

Nur ein Viertel lang durfte man darauf hoffen, dass die Telekom Baskets Bonn einen Schritt aus der Krise machen. Am Ende schlitterten sie noch tiefer in den Schlamassel. Nach wettbewerbsübergreifend sieben Niederlagen in Folge verlor der Basketball-Bundesligist auch im so wichtigen Spiel beim bis dahin Tabellenvorletzten mit 68:75 (27:21, 11:17, 8:23, 22:14) und holte sich bei den "Veilchen" der BG Göttingen zwei blaue Augen ab. Dabei lieferte die Mannschaft von Trainer Mathias Fischer vor allem im dritten Viertel eine katastrophale Leistung ab und blieb jeden Beweis schuldig, die Krise bewältigen zu können.

Die Göttinger dominierten in dieser Phase den angeschlagenen, blutleer auftretenden Favoriten mit Leidenschaft, Intensität und kompakter Spielweise und legten damit den Grundstein zum Erfolg. "Wir waren nicht ohne Fehler, aber wir haben als Mannschaft zusammengestanden", gab Göttingens überragender Harper Kamp nach dem Spiel zu Protokoll.

Von einer "Mannschaft" war dagegen bei den Baskets nur im ersten Viertel etwas zu sehen. Nach einem Dreier von Jimmy McKinney führten sie 7:2. Göttingen schlug postwendend zurück und glich beim 9:9 aus. Noch aber blieben die Gäste stabil. Andrej Mangold traf aus der Distanz zum 12:9 und leitete damit die beste Bonner Phase ein. Nach dem Dreier von Rotnei Clarke zum 21:13 durften die 50 mitgereisten Bonner Fans die Hoffnung haben, dass ihr Team das Spiel in den Griff bekommt.

Unheil nahm nach dem Seitenwechsel seinen Lauf

Doch zwei weitere Dreier von Clarke, der nach dem 21:21-Ausgleich der Göttinger die Führung zum Ende des ersten Viertels auf 27:21 stellte, sorgten nicht für Sicherheit. Vielmehr ging es dann mit Bonn bergab. Nach 13 Minuten lag die BG nach einem Korb von Topscorer Kamp (17 Punkte) erstmals vorn (29:28) und setzte sich auf 38:33 ab. Immerhin hielten die Baskets noch dagegen, kamen durch einen Dreier von McKinney und einen Korbleger von Dirk Mädrich vor der Pause noch zum 38:38-Ausgleich, aber nach dem Seitenwechsel nahm das Unheil seinen Lauf.

"Das zweite Viertel war schon grenzwertig, aber das dritte Viertel haben wir total verpennt. Und dann begann das große Zittern", sagte Coach Fischer. Auftakt waren zwei Körbe von Florian Mönninghoff, der im Rücken der Abwehr sträflich frei und unbehelligt zu Korblegern kam. Von da an stürzten die Hausherren ihren Gegner von einer Verlegenheit in die nächste.

Beim Gast ging unter dem Korb so gut wie gar nichts mehr. Die Center Dirk Mädrich und insbesondere Tadas Klimavicius setzten kaum Akzente. Doch auch die Mitspieler gingen unter. Die Würfe von außen fanden fortan ihr Ziel nicht. Dazu kamen erneut viele Ballverluste durch Fehlpässe oder andere Unzulänglichkeiten. Das Resultat: Ab einem 40:42-Rückstand ließen die Baskets einen 19:2-Lauf der Göttinger zum 61:42 zu. Fischer war fasssungslos. "Wir haben reihenweise die Bälle verloren und dem Gegner einfache Punkte erlaubt. Wir haben Göttingen aufgebaut", sagte er und stellte ratlos fest: "Nach zwei, drei Fehlern bricht bei uns eine Unruhe aus, als ob das Spiel schon verloren wäre."

Kampf kam zu spät

Erst vier Minuten vor dem Ende, die BG führte inzwischen mit 20 Punkten (71:51), bäumte sich Bonn richtig auf, ohne das Spiel in der Kürze der Zeit noch kippen zu können. Bezeichnend war, dass nach einer Partie, in der es um sehr viel ging, vier Bonner Spieler lediglich mit einem Foul und vier weitere mit zwei Fouls vom Feld gingen. Fischer: "Unser Kampf am Ende kam viel zu spät. Wenn man einmal mit 20 Punkten zurückliegt, wird es überall schwer."

Fischer ist sich bewusst, dass spätestens jetzt auch er als sportlich Verantwortlicher in die Schusslinie gerät. "Klar, ich als Trainer muss den Haufen zusammenhalten. Ich werde mit den Spielern sprechen, aber primär müssen wir über das Training zum Erfolg zurückfinden. Ich bin mir sicher, wenn wir endlich wieder gewinnen, platzt der Knoten", sagte der 44-Jährige.

Schon am Mittwoch (19.30 Uhr) geht es im Eurocup weiter. Dann stellt sich im Telekom Dome Olimpija Ljubljana vor.

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