Telekom Baskets Alba zu stark für nervöse Baskets

BONN · Die Berliner entführen vor über 5800 Zuschauern beim 83:74-Erfolg die Punkte aus dem Telekom Dome.

 Viele Hunde sind des Hasen Tod: Mickey McConnell, noch der beste Bonner, gegen eine Überzahl von Alba-Verteidigern.

Viele Hunde sind des Hasen Tod: Mickey McConnell, noch der beste Bonner, gegen eine Überzahl von Alba-Verteidigern.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Die Telekom Baskets hatten sich auf eine schwere Aufgabe eingestellt. Nicht erst seit Alba Berlin am Mittwoch den amtierenden NBA-Champion San Antonio Spurs mit 94:93 geschlagen und hinter seine starke Frühform ein imposantes Ausrufezeichen gesetzt hatte. Es wurde noch schwerer. Alba präsentierte sich vor 5800 Zuschauern im Telekom Dome bärenstark und gewann die Partie verdient mit 83:74 (21:12, 27:19, 18:18, 15:17, 17:25). Nur der Tatsache, dass die Baskets sich nach der Pause ihrer Tugenden besannen, war es zu verdanken, dass die "Mutter aller Spiele", der 66. Vergleich beider Teams, nicht zum Debakel wurde.

Schon das gute alte Fan-Ritual, zu stehen, bis der erste Baskets-Korb gefallen ist, machte deutlich, wie schwer es werden würde. Ehe Mickey McConnell den ersten Baskets-Korb der Saison im Telekom Dome geworfen hatte, waren sechs Minuten vergangen - in denen die Berliner bereits zehn Zähler auf die Anzeigetafel gebracht hatten. Baskets-Cheftrainer Matthias Fischer hatte mit einer Formation begonnen, die er so noch nicht als Starting Five aufs Feld geschickt hatte: Geno Lawrence, Benas Veikalas, Ryan Brooks, Angelo Caloiaro und Tadas Klimavicius.

Es lief nicht rund. Zu kleinen Fehlern kam Wurfpech und ein Gegner, der sich kaum einen Fauxpas erlaubte. Erst mit Mickey McConnel auf der Spielmacherposition und Baskets-Verteidigungs-Experte Andrej Mangold fanden die Baskets ansatzweise in die Partie. Dennoch hielten die Gäste ihren Vorsprung und bauten ihn dann und wann ein bisschen aus, weil die Baskets wieder ins Stottern gerieten: ein Fehlpass von Lawrence, ein Ballverlust nach Ausrutscher von Caloiaro, ein weiterer, weil Mangold der Ball einfach aus der Hand fiel.

Die Quittung von der Tribüne: Vereinzelte Pfiffe

Gegen Ende der ersten Hälfte kamen die Gäste zu leichten Körben, weil es in der Bonner Defense überhaupt nicht passte. Die Quittung von der Tribüne: Vereinzelte Pfiffe. Beim Stand von 31:48 wünschte der Baskets-Gertränkesponsor eine "erfrischende Pause". In der Bonner Kabine dürfte ein anderes Adjektiv besser gepasst haben. "Laut" vielleicht.

Auch nach dem Seitenwechsel wurde es nicht entscheidend besser. Die Berliner bewiesen allerdings auch weiterhin, warum sie als Titelkandidat gehandelt werden. Dennoch reichte den Bonner Fans die Gegenwehr nicht: "Wir wollen Euch kämpfen sehn", stimmten sie an. Florian Koch ließ sich nicht lange bitten, klaute den Ball, bugsierte ihn nach einem Sprint in den Berliner Korb und machte dank eines Fouls ein Drei-Punkte-Spiel zum 47:62 daraus (29.).

Zwei Freiwürfe von McLean konterte Brooks artistisch und die Bonner Fans waren wieder im Spiel: "Attacke" schallte die Ansage aus dem Lautsprecher. Ein leichter Ballverlust des Berliners Redding gab zusätzlich Oberwasser. Die Intensität der Baskets stieg mit jedem Punkt, den sie näher kamen und als Brooks die Differenz in der 33. Minute per Dreier auf nur noch zehn einschmolz, sah sich Alba-Coach Sasa Obradovic veranlasst, dringend eine Auszeit zu nehmen. Doch die Baskets hatten einen Gang hochgeschaltet, glaubten offensichtlich wieder an ihre Chance und blieben bissig.

Nachdem Mangold den Rückstand per Dreier auf neun Punkte gedrückt hatte, schlichen sich allerdings wieder Fehler ins Bonner Spiel ein: ein verunglückter Einwurf, den Leon Radosevic dankend zum 79:65 für die Gäste verarbeitete, ein weiterer Ballverlust des glücklosen Lawrence und zwei vergebene Freiwürfe von Wachalski. Das war's.

Schon am Sonntag müssen die Baskets wieder ran. Dann muss die Fischer-Truppe um 17 Uhr bei den Frankfurt Skyliners antreten.

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