Telekom Baskets wollen in Trient ihre Negativ-Serie beenden Auf ein Neues

Bonn · Trient ist eine Reise wert. Die Südtiroler Universitätsstadt ist wunderschön im Etschtal gelegen und blickt auf eine Geschichte bis zu ihrer Gründung durch die Kelten zurück. Eine Historie, die im Stadtbild gegenwärtig ist. Ob die Telekom Baskets dafür Augen haben? Vermutlich nicht. Die ganze Konzentration gilt der Partie im Palatrento am Mittwochabend (20.30 Uhr).

 Seit zehn Spielen haben Baskets-Center Dirk Mädrich und sein Trainer Mathias Fischer nicht mehr gewonnen.

Seit zehn Spielen haben Baskets-Center Dirk Mädrich und sein Trainer Mathias Fischer nicht mehr gewonnen.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Durch den 92:83-Sieg der EWE Baskets Oldenburg am Dienstagabend in Nanterre ist für die Bonner ein Weiterkommen in die nächste Runde im Eurocup noch immer möglich - wenn die Baskets beide verbleibenden Spiel gewinnen. Heute in Trient, nächste Woche zu hause gegen Nanterre. Aber von zwei Siegen sind die Baskets in der Retrospektive inzwischen zehn Niederlagen entfernt. Gleichzeitig sind die Bonner in unterschiedlichen Konstellationen auf Schützenhilfe der Konkurrenz angewiesen.

Für Baskets-Trainer Mathias Fischer macht das alles ohnehin keinen Unterschied: "Für uns ist jedes Spiel wichtig, weil es endlich der so wichtige Sieg sein könnte." Auch wenn die BBL-Partie am Sonntag gegen Oldenburg eine deutliche Steigerung bedeutete: Sie brachte nicht viel als ein paar Schulterklopfer. Die Baskets sind Tabellenzehnter und nur die Unzulänglichkeiten der Konkurrenz lassen die Tabelle noch nicht ganz so schlimm aussehen.

Dennoch wird es allerhöchste Zeit, das Fernglas mit Blick auf die acht Playoff-Plätze wieder scharf zu stellen. Immerhin, so findet Fischer: "Das Spiel gegen Oldenburg war das erste, bei dem von der Leistung mehr Positives als Negatives hängen geblieben ist: Reboundduell gewonnen, 17 Assists und nur vier Turnover. Vieles sah gut aus, leider haben wir und nicht belohnt, weil wir im dritten Viertel nicht mehr die Intensität der ersten Halbzeit aufs Feld gebracht haben."

Mit weniger Energie wird es auch in Trient nichts werden. Die Italiener sind zwar genauso wie Bilbao bereits für die nächste Eurocuprunde qualifiziert, aber dass sie es etwas ruhiger angehen werden, schließt Trainer Maurizio Buscaglia aus. Nach einem überzeugenden Sieg in der Liga gegen Sassari will er die Spannung halten um für die nächste Partie gegen Bologna präpariert zu sein. Übersetzt: Er möchte das Selbstbewusstsein pfleglich behandeln, weil es wichtig ist. Wer wüsste das besser als die Bonner. Der letzte Sieg liegt - gefühlt - Ewigkeiten zurück.

Rückblende, 1. November 2015: Die Anzeigetafel leuchtet ein prächtiges 103:79 in den Telekom Dome, von der Stehtribüne klingt es: "Außer Crailsheim, hält uns keiner auf, außer Crailsheim, hält uns keiner auf." Mit einer starken Leistung hatten die Baskets die bis dahin ungeschlagenen Baskets aus Würzburg auseinandergenommen. Und dann? Kam Trient.

Das Hinspiel gegen die Italiener war der Beginn der Bonner Negativ-Serie. Zudem verletzte sich Isaiah Philmore am Knie. Philmore trainiert inzwischen individuell und soll bald ins Mannschaftstraining einsteigen, die Baskets verlieren immer noch. Die Mannschaft änderte ihr Gesicht. Von jetzt auf gleich funktionierte nichts mehr so wie zuvor.

Wie wichtig ein Sieg gegen Trient wäre, offenbaren inzwischen auch die Baskets-Verantwortlichen. Zehn Interview-Fragen an Sportmanager Michael Wichterich sind seit Montagmittag ohne Reaktion geblieben.

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