Basketball-Bundesliga Bas­kets über­rol­len Würz­burg nach der Pau­se

Bonn · Nach einer völlig verkorksten ersten Halbzeit steigern die Baskets die Intensität und überrollen Würzburg geradezu im dritten Viertel. Am Ende kam ein wichtiger 83:73-Auswärtssieg für die Bonner heraus.

 Einen wichtigen Auswärtssieg landeten die Telekom Baskets in Würzburg: (v.l.) Cameron Hunt von s.Oliver Wuerzburg und Chris Babb von den Telekom Baskets Bonn.

Einen wichtigen Auswärtssieg landeten die Telekom Baskets in Würzburg: (v.l.) Cameron Hunt von s.Oliver Wuerzburg und Chris Babb von den Telekom Baskets Bonn.

Foto: imago images/HMB-Media/Heiko Becker via www.imago-images.de

Will Voigt ging zum Interview, seine Spieler unterhielten sich fröhlich, ausgelassen auf dem Weg in die Kabine. Chris Babb und Isaiah Philmore besprachen noch ein paar Details des 83:73 (21:24, 15:23, 25:8, 22:18)-Sieges, der im Grunde das exakte Gegenteil der jüngsten drei Niederlagen gewesen war. Es war nicht diese überbordende Freude, wie sie nach knappen Siegen Spieler Brust an Brust gegeneinander springen lässt, eher lag ein bisschen Erleichterung auf den Gesichtern.

„Wir haben in der Pause in der Kabine darüber gesprochen, wie wir auf die widrigen Umstände reagieren wollen“, sagte Voigt. „In der ersten Halbzeit hat die Einstellung nicht gestimmt, wir haben uns von Kleinigkeiten viel zu sehr beeinflussen lassen. Im dritten Viertel hat Chris Babb dann gleich sein viertes Foul bekommen, und das war für mich der Moment, an dem sich entscheidet, ob wir aufgeben oder kämpfen. Meine Spieler haben nicht aufgegeben.“

Auch, wenn die Playoffs nur noch theoretisch erreichbar sind, gibt es noch Ziele. Europa zum Beispiel. Auch, wenn noch nicht klar sei, wie es nach der Corona-Saison weitergehe, erklärte Baskets-Sportmanager Michael Wchterich kürzlich, so wolle man sich doch zumindest in die Lage versetzen, wieder am europäischen Wettbewerb teilzunehmen. Vom Tabellenkeller sprach er nicht. Und der dürfte mit dem Sieg auch abgehakt sein.

Tabellenplatz neun wird jetzt angepeilt. Und der ist mit einer Leistung wie der in der zweiten Hälfte sicher zu erreichen. Damit wäre auch mehr möglich gewesen. Doch die Baskets zeigten allzu häufig dieses Gesicht der ersten Hälfte und wenn sie gut spielten, waren sie oft nicht in der Lage, am Ende zuzupacken. Hätten sie nur die Hälfte der zehn knapp verlorenen Spiele gewonnen, die Playoffs wären keine Theorie.

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Vergessen war nach dem Spiel jedenfalls eine grauenhafte erste Halbzeit, in der die Bonner wie zuletzt gegen Bayreuth zum Aufbaugegner zu werden schienen. Nach einer vermutlich überdeutlichen Halbzeitansprache, in der Baskets-Cheftrainer Voigt kaum Zeit genug gehabt haben dürfte, alles anzusprechen, was in den ersten beiden Vierteln nicht zu seiner Zufriedenheit gelaufen war, steigerten sich die Baskets.

Und siehe da: Alles funktionierte mit etwas mehr Intensität das entscheidende bisschen besser, sodass die Bonner angeführt von Jalen Hudson die Franken, bei denen der Ex-Bonner Florian Koch als Top-Scorer eine starke Partie ablieferte, regelrecht überrannten. Mit einem stattlichen 29:3 zwishen 22. und 32. Minute stellten sie den Spielverlauf auf den Kopf und eroberten eine Zehn-Punkte-Führung (65:55, 32.), ehe die Hausherren die Blutung an der Freiwurflinie stoppen konnten.

Allerdings behielten die Baskets jetzt kollektiv Kopf und Nerven. Der nach seiner Schulterverletzung wieder einsatzbereite Chris Babb und TJ DiLeo bestimmten klug das Tempo, Hudson, Strahinja Micovic und James Thompson IV beantworteten die letzten Versuche der Würzburger, das Spiel zu drehen, mit Punkten und hielten so die Mannschaft von Headcoach Denis Wucherer auf Distanz. Isaiah Philmore machte per Dreier zum 79:69 mit Beginn der Schlussminute die letzten fränkischen Hoffnungen zunichte.

Am Mittwoch (19 Uhr) geht es für die Mannschaft von Cheftrainer Will Voigt mit der Partie bei den Löwen Braunschweig weiter.

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