Im Stile eines Spitzenteams Baskets gewinnen deutlich in Oldenburg

Oldenburg/Bonn · Die Telekom Baskets bleiben auf der Erfolgsspur und bleiben Tabellenzweiter. Gegen Oldenburg fuhren sie in überzeugender Manier den nächsten Sieg ein.

 Szene aus dem Spiel der Telekom Baskets in Oldenburg.

Szene aus dem Spiel der Telekom Baskets in Oldenburg.

Foto: Ulf Duda / fotoduda/BBL/Ulf Duda

Im Stile einer Spitzenmannschaft haben die Telekom Baskets Bonn ihren nächsten Sieg eingefahren und bleiben weiter Tabellenzweiter der Basketball-Bundesliga. Angeführt von Spielmacher Parker Jackson-Cartwright (25 Punkte, 8 Assists) und Justin Gorham mit einem Double-Double aus 16 Punkten und 14 Rebounds, erspielte sich die Mannschaft von Cheftrainer Tuomas Iisalo einen deutlichen 89:65 (17:11, 21:23, 25:14, 26:17)-Sieg bei den EWE Baskets Oldenburg.

„Wir haben vieles gut gemacht, insbesondere in der Verteidigung, da haben wir die individuelle Klasse der Oldenburger kontrolliert“, sagte Iisalo. „Und das, was wir uns als Lösung für die fehlenden Spieler überlegt haben, hat gut funktioniert.“ Dabei traten die Baskets gezwungenermaßen den Beweis an, dass eine Mannschaft Vorteile gegenüber einer Ansammlung starker Individualisten hat.

Ohne drei Stammspieler angetreten

Denn die Bonner waren mit einer ordentlichen Hypothek zum ewig jungen Duell angereist. Neben Skyler Bowlin, der im Abschlusstraining vor dem vergangenen Spiel gegen Bamberg mit dem Fuß umgeknickt war, mussten zwei Starter passen. Center Leon Kratzer fehlte mit einem positiven Covid-Test, Jeremy Morgan ist ebenfalls erkrankt, aber nicht an Corona. Dafür stand nach vielen Wochen der Litauer Saulius Kulvietis wieder im Kader. Bonn musste enger zusammenrücken.

Und Iisalo musste seine Starter umbauen und sich gegen zwei starke Center mit nur einem etatmäßigen Innenspieler etwas einfallen lassen. Er beorderte Kulvietis in die Startformation und brachte Javontae Hawkins für Morgan. Es begann ganz nach dem Bonner Erfolgsrezept: Offensivrebound und Punkte von Justin Gorham, der eine überragende Partie spielte. Beide Seiten zeigten sich defensiv gut aufgestellt, allerdings trafen die Oldenburger anfangs schlechter. Und so rief Trainer Alen Abaz in seinem dritten Spiel, seit er den Job von MLaden Drijencic übernommen hat,  nach zwei Dreiern von Jackson-Cartwright und Tyson Ward zur Bonner 13:7-Führung zur ersten Oldenburger Auszeit (6.).

Vorsprung schmolz trotz Auszeit

Die Wirkung verpuffte, Bonn ging mit sechs Punkten Führung ins zweite Viertel und baute den Vorsprung schnell auf 13 Punkte aus (27:14, 13.). Allerdings war auch die Bonner Foulstatistik – vier Spieler mit je zwei Vergehen – recht gut gefüllt. Zu früh. Und als der Tabellenletzte die Differenz schnell wieder in den einstelligen Bereich brachte, bat Iisalo sein Team zum Gespräch (20:29, 16.).

Das konnte dem Trainer nicht gefallen. Der Vorsprung schmolz weiter, mit den letzten beiden Oldenburger Angriffen waren es nur noch vier Zähler (38:34) – und Iisalo war auf Betriebstemperatur für die Halbzeitansprache.

Zunächst trat keine Besserung ein. Im Gegenteil: Oldenburg nahm sich weiter, was Bonn anbot. Gleich den ersten Einwurf lieferte Hawkins in Oldenburger Hände ab; als er kurz darauf erfolglos versuchte, den Fehler auf eigene Faust wieder auszubügeln, gab‘s die finnische Quittung: einen Platz auf der Bank.

Baskets nach der Halbzeit in Spiellaune

Nach der zerfahrenen Anfangsphase verpasste Jackson-Cartwright dem Bonner Spiel wieder mehr Ordnung und legte mit seinen rasanten Angriffen auf den Korb die Probleme der Oldenburger Defense bloß. Der Tabellenletzte zerfiel langsam, aber sicher in seine Einzelteile. Die Gegenwehr reichte nicht mehr für Baskets, die  sich jetzt in Spiellaune präsentierten.

Zum Ende des dritten Viertels war es dann der Ex-Oldenburger Karsten Tadda, der noch ein wenig süße Revanche dafür nehmen konnte, dass man ihn in Oldenburg für verzichtbar hielt und nach Bonn ziehen ließ. Zunächst zog er zum Korb und vollendete per Korbleger, gleich darauf traf er per Dreier und ballte nach beiden Erfolgen die Faust wie nach einem Gamewinner.

Damit hatte er den Vorsprung von zehn auf 15 Punkte hochgeschraubt und im Grunde schon den Deckel auf die Partie gemacht. Nichts deutete darauf hin, dass sich Oldenburg noch einmal erholen würde. Die Schlusssirene des dritten Viertels durchschnitt die bediente Stille von 500 Zuschauern.

Schaulaufen der Bonner im Schlussviertel

Der Schlussabschnitt wurde geradezu zu einem Bonner Schaulaufen. Tadda schrie ein weiteres Mal seine Freude über Punkte gegen den Ex-Arbeitgeber heraus, Jackson-Cartwright punktete nach Belieben, und Kessens spielte sich per Alley-oop-Dunk wieder in die engere Auswahl für die Highlights des Spieltags.

Iisalo wird anderes wichtiger gewesen sein: ein Plan, der funktioniert hatte; Kulvietis, der dem Team wieder helfen kann; und die Mentalität seiner Mannschaft, die von Beginn an fokussiert war und den Fokus nach einer kurzen Schwächephase auch wieder scharf gestellt hatte.

Weiter geht es für die Baskets am kommenden Sonntag, 6. Februar, mit dem Heimspiel gegen Alba Berlin. Weitere Berichterstattung folgt.

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