Basketball-Bundesliga Baskets gewinnen ihr Auswärtsspiel und sind wieder Tabellenführer

Weißenfels/Bonn · Ende gut, alles gut. Trotz einiger Probleme haben die Baskets ihre Auswärtsaufgabe erfüllt und in Weißenfels einen am Ende deutlichen Sieg eingefahren und sind damit wieder Tabellenführer.

 Gleich mit drei Leuten machen die Baskets den Weg zum Korb zu.

Gleich mit drei Leuten machen die Baskets den Weg zum Korb zu.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Zurück auf Platz eins lautete die Mission. Eine Aufgabe, die die Telekom Baskets Bonn zwar sehr schwerfällig, am Ende aber erfolgreich erfüllt haben. Dank des 91:74 (11:18, 25:18, 30:23, 25:15)-Sieges beim MBC in Weißenfels haben die Baskets die erste Niederlage vor Wochenfrist in Ludwigsburg Vergessen gemacht und die Tabellenführung in der Basketball-Bundesliga, punktgleich mit dem FC Bayern München, zurückerobert.

Aber es war ein hartes Stück Arbeit. Vor allem im ersten Viertel, in dem den Baskets nur sehr wenig gelingen sollte. „Wir haben die erste Halbzeit verschlafen, uns dann aber wieder zusammengerissen“, sagte Leon Kratzer. „Egal, wie eklig und hässlich es teilweise war, das Wichtigste ist der Sieg“, gab der Bonner Center zu Protokoll, der mit 16 Punkten zu den Matchwinnern gehörte.

Baskets-Coach Tuomas Iisalo hatte kurz vor Spielstart noch gesagt, man wolle sich nicht auf ein „Shoot-out“, also quasi einen Dreier-Wettbewerb mit dem MBC einlassen. Dabei sind beide Teams mit knapp unter 40 Prozent Dreierquote in dieser Kategorie unter den Top-Drei der Liga. Ein Shoot-out sollte es denn auch nicht werden, denn zunächst warfen beide kaum aus der Distanz.

Stattdessen wurde es ein sehr schleppender Start – und aus Bonner Sicht sogar ein katastrophaler. Iisalo hatte TJ Shorts II, Karsten Tadda, Finn Delany, Jeremy Morgan und Mike Kessens in die Starting Five berufen. Doch die funktionierten offensiv zunächst gar nicht. Die ersten fünf Angriffe der Bonner wurden vergeben oder geblockt, nach drei Minuten stand es 7:0 für die Gastgeber. Und auch nachdem Delany per Zug zum Korb endlich die ersten Bonner Punkte erzielt hatte, wurde es nicht besser. Zwei verworfene Dreier von Delany, einer von Sebastian Herrera – und Weißenfels führte 13:2. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Baskets schon fünf Fouls auf dem Konto, mehr als doppelt so viele wie Punkte.

Iisalo war sichtlich sauer, nahm eine Auszeit und wurde an der Seitenlinie mächtig laut. Es sollte helfen, temporär. Ein Dunking von Leon Kratzer und ein Dreier von Herrera brachten Bonn auf 7:13 heran. Ein Abstand, den die Bonner bis zum Ende des ersten Viertels wenigstens fast halten konnten (11:18). Doch die Liste der offensiven Fehler der Baskets war lang und sollte sich zu Beginn des zweiten Viertels noch verlängern. Block gegen Kessens, Block gegen Kratzer, Fehlpass Dean Williams beim Fast-Break, Morgan verstolpert, Morgan mit dem Offensiv-Foul beim Zug zum Korb.

Nach nur einer Minute erhöhte MBC-Guard Charles Callison per Monster-Dreier auf 23:13. Doch ab jetzt übernahmen die Baskets. Dreier Tadda, Dunking Kratzer, der im ersten Durchgang zehn Punkte machte, zwei Dreier Williams, wieder Kratzer und Bonn war plötzlich mit 29:28 vorne. Weißenfels kam noch einmal zurück, führte 1,7 Sekunden vor der Pausensirene 36:33. Eine Aufgabe für Taktikfuchs Iisalo. Der nahm eine Auszeit, erklärte den nächsten Spielzug – und Herrera traf per Dreier zum Ausgleich.

Der Aufschwung sollte nach der Pause anhalten. Morgan traf gleich den ersten Dreier, wurde dabei gefoult und machte auch den Freiwurf rein. Bonn war vorne und sollte sich diese Führung auch nicht mehr nehmen lassen. Auch, wenn es nun zu dem vorher befürchteten Dreier-Wettbewerb kam. Der Ex-Bonner Kostja Mushidi, Tremmell Darden und zweimal Mario Ihring bei Weißenfels wurden von Delany, Malcolm und zweimal Morgan gekontert. Aber die Baskets waren unter dem Korb ein wenig erfolgreicher, am Ende waren sie mit sieben vorne (59:66) bevor es ins Schlussviertel ging.

Und da ließ vor allem ein Mann nichts mehr anbrennen: Jeremy Morgan. Der Amerikaner drehte voll auf, machte allein im zweiten Durchgang 17 Punkte und kam insgesamt auf 21, womit er der Topscorer der Partie war. Immer, wenn Weißenfels noch einmal Gegenwehr zeigte, haute Morgan wieder einen raus, per Dreier, per Assist, per Steal, per Block. Am Ende reichte es dann zu einem standesgemäßen Bonner Sieg.

Bonn: Morgan 21 Punkte/4 Dreier (8 Rebounds, 5 Steals), Kratzer 16, Shorts 13/1, Malcolm 9/2, Herrera 8/2, Williams 8/2, Delany 7/1, Tadda 5/1, Ensminger 2, Kessens 2

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