Playoffs in der Basketball-Bundesliga Telekom Baskets Bonn siegen überlegen gegen Chemnitz

Bonn · Die Telekom Baskets Bonn starten am Mittwoch mit einem deutlichen 94:63-Sieg gegen die Niners Chemnitz in die Playoffs. Über weite Strecken zeigte der frischgebackene Champions League-Sieger damit erneut seine Stärke.

Sebastian Herrera legte 24 Punkte beim Sieg gegen die Niners Chemnitz auf.

Sebastian Herrera legte 24 Punkte beim Sieg gegen die Niners Chemnitz auf.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Der erste Schritt ist gemacht, der Auftakt mehr als gelungen, das Tor zum Halbfinale steht schon mal einen guten Spalt breit offen. Und das Selbstvertrauen der Telekom Baskets Bonn dürfte nach dem mehr als deutlichen 94:63 (22:11, 16:22, 39:15, 17:15)-Sieg im ersten Playoff-Spiel gegen die Niners Chemnitz endgültig irgendwo weit draußen im Orbit kreisen.

Mit einer mehr als dominanten Leistung haben die Bonner nach dem umjubelten Triumph in der Champions League auch ihren Anspruch auf den deutschen Meisterpokal eindrucksvoll unterstrichen. Mit 31 Punkten Vorsprung fertigte der Hauptrundenerste den Achten aus Sachsen ab. Angeführt von einem überragenden Sebastian Herrera, der 24 Punkte erzielte und dabei sechs Dreier verwandelte.

Telekom Baskets setzen Erfolgsserie auch gegen Chemnitz fort
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Kapitän Tadda läuft erneut nicht auf

Die erste Negativnachricht erreichte die Baskets schon vor dem ersten Anwurf. Kapitän Karsten Tadda konnte erneut nicht auflaufen. Der Franke, der schon in den beiden Champions-League-Spielen am Wochenende wegen einer Rückenverletzung größtenteils passen musste, stand nicht einmal auf der Anzeigetafel. Coach Tuomas Iisalo und die medizinische Abteilung wollten kein Risiko eingehen.

So setzte Iisalo in seiner Starting Five auf TJ Shorts, Tyson Ward, Collin Malcolm, Finn Delany und Leon Kratzer. Wer befürchtet hatte, den Baskets würde nach dem anstrengenden Wochenende mit zwei Spielen und den Reisestrapazen die Puste ausgehen, sah sich getäuscht. Nach kurzen Startschwierigkeiten legten die Bonner Höchsttempo vor. Ein Steal von Ward mit anschließendem Dunking machte den Auftakt. Javontae Hawkins und Shorts mit zwei Treffern jeweils zum Ende der 24-Sekunden-Uhr stellten schnell auf 11:5.

Niners liegen schnell mit 7:22 zurück

Dann hatten die Baskets nach zuvor fünf Fehlwürfen auch ihren Dreier gefunden. Hawkins, Herrera und Dean Williams trafen innerhalb einer Minute aus der Distanz zum 22:7. Chemnitz hingegen schoss fast ausschließlich Fahrkarten. Einer von fünf Zweiern und einer von zehn Dreierwürfen fanden bei den Gästen nur ihr Ziel. Sechs ihrer elf Punkte im ersten Viertel machten die Sachsen stattdessen von der Freiwurflinie.

Die Baskets legten nach und zogen auf 29:13 davon. Erst jetzt schienen die Chemnitzer ihren Kampfgeist gefunden zu haben und wirklich dagegenzuhalten – angestoßen von Kevin Yebo, der in kürzester Zeit ein Offensivfoul von Mike Kessens zog, einen Treffer plus Extrapunkt machte und dann vorne einem Ball ins Aus hinterherhechtete. Seine Mitspieler hatten verstanden und drehten auf. Chemnitz attackierte nun mehr den Korb, statt sich auf seinen (nicht fallenden) Distanzwurf zu verlassen. Jonas Richter konnte auf 25:30 verkürzen. Shorts brachte die Bonner mit drei Punkten noch einmal auf 38:28 davon. Doch ein Foul des kleinen Guards kurz vor der Pausensirene bescherte Arnas Velicka drei Freiwürfe, die der zum 38:33-Halbzeitstand allesamt verwandelte.

Herrera gelingen vier von vier Dreiern

Die kurze Schwächephase war im dritten Viertel schnell vergessen. Dunking Kratzer, Zweier Shorts, Dreier Ward und die Bonner waren mit zwölf Punkten davon (45:33). Ein weiterer 9:0-Lauf stellte das Ergebnis auf 59:40. Die Gegenwehr der Sachsen war gebrochen und die Baskets fingen an zu zaubern. Erst ließ es Williams nach einem Steal mit einem harten Dunk krachen, dann begannen die Seba-Herrera-Festspiele.

Der Deutsch-Chilene ließ den Ball fliegen und fliegen und fliegen – und immer war er drin. Vier von vier Dreiern und vier von vier Freiwürfe jagte Herrera durch die Reuse, 16 Punkte in einem Viertel. Die Fans hatten verstanden, spätestens als Ward sie wild gestikulierend anfeuerte, brüllten 6000 stehend „Baskets, Baskets“. Es stand 77:48. Und Niners-Coach Rodrigo Pastore winkte nur noch frustriert ab.

Einen Gang zurück schalteten die Bonner aber auch danach nicht. Sie hatten Spaß. Und auch die Fans hatten ihren Spaß. Als Herrera seinen sechsten Dreier traf, als Williams den nächsten Dunking in die Korbanlage hämmerte, als Kessens in Guard-Manier durch die Zone dribbelte, inklusive Dribbling hinter dem Rücken, und per Dunking abschloss. Und als Zach Ensminger per Dreier die letzten Punkte für Bonn erzielte. Die Fans feierten und skandierten nur noch „Oh wie ist das schön“.

Das zweite Spiel der Best-of-Five-Serie steigt am Freitag (20.30 Uhr) wieder im schon ausverkauften Telekom Dome. Danach geht es am Montag für Spiel drei nach Chemnitz.

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