Osterausflug Baskets Bonn wollen wichtige Punkte in Ulm

BONN · Die Telekom Baskets treten am Sonntag in Ulm an und wollen die Niederlage gegen Frankfurt vergessen machen. Finden die Bonner gegen den Playoff-Konkurrenten zurück in die Spur?

Als die Telekom Baskets am 4. Oktober 2017 ratiopharm Ulm mit 86:74 besiegten, verbuchten sie damit die ersten wichtigen Punkte gegen einen Playoff-Konkurrenten auf ihrem Konto. Einen Playoff-Konkurrenten, der die vorherige Spielzeit als Hauptrundenerster abgeschlossen und sich danach mit Ryan Thompson, einem der talentiertesten Basketballer, die je auf dem Hardtberg gespielt haben, verstärkt hatte. Der Saisonstart durfte als gelungen bezeichnet werden. Ob er mehr war, als die Abbildung einer saisonalen Frühform, ließ sich schwer sagen.

Am Ostersonntag tritt die Mannschaft von Cheftrainer Predrag Krunic zum Rückspiel in Ulm an (17.30 Uhr, live auf telekomsport.de). Und im Rückblick war der Saisonstart dann doch ein Fingerzeig. Die Baskets stehen auf Rang sechs, ohne die überflüssige Niederlage gegen die Fraport Skyliners vom vergangenen Wochenende wären sie sogar Vierter. Ulm absolviert eine holprige Saison, die Schaffenskrise des sonst so zuverlässigen Vorzeige-Ulmers Per Günther ist im Grunde Pars pro Toto. Sogar Erfolgstrainer Thorsten Leibenath geriet in die Schusslinie – zumindest bei einigen frustrierten Fans. Der Verein stärkte dem 42-Jährigen hernach demonstrativ den Rücken. Und seine Mannschaft scheint sich langsam gefangen zu haben.

Beim 91:74 in Würzburg überzeugten die Männer in Orange am vergangenen Wochenende. „Die Frage ist“, meint Michael Wichterich, „ob sie jetzt stabil sind. Ulm ist gut besetzt, aber in dieser Saison doch eher schwankend.“ Von Schwankungen ist auch sein Team nicht frei. Zuletzt bauten die Bonner nach einer starken ersten Halbzeit gegen Frankfurt nach dem Seitenwechsel rapide ab – und damit die Gäste auf. „Wir wissen, dass wir da nicht gegen einen übermächtigen Gegner verloren haben“, sagt Wichterich und ärgert sich zum wiederholten Mal darüber, dass die Bonner Mannschaft ihre Beute wieder von der Angel ließ. „Wir haben bis ins zweite Viertel super verteidigt. Aber als wir die Möglichkeit hatten, wegzuziehen, haben wir die Angriffe wieder nicht sauber ausgespielt und Frankfurt noch eine Chance gelassen – und die haben sie genutzt.“ Es war, als hätte jemand in der Halbzeit den Bonnern die Energie und Intensität abgezapft und in die Gästekabine übertragen.

Müßig, auf die aus der Dichte der Tabelle folgende Bedeutung der Partie hinzuweisen. Das dürfte bis zum Ende der Saison so bleiben. Insofern hält Wichterich von Rechenexempeln – wie etwa welcher Sieg die Frankfurt-Niederlage ausgleichen könnte – nichts. „Wenn man sich das Restprogramm ansieht“, sagt der Baskets-Sportmanager, „ist es unrealistisch, dass alle Konkurrenten alles gewinnen. Wir müssen mitnehmen, was wir kriegen können und haben es dank der vielen gewonnenen direkten Vergleiche immer noch in der eigenen Hand, uns eine gute Ausgangsposition zu verschaffen.“

Er ist zuversichtlich, dass das schon in Ulm gelingen könnte. „Die Match-ups sind für uns wieder deutlich günstiger als gegen die Skyliners.“ Will heißen: Bei der Zuordnung der gegnerischen Pärchen haben die Bonner auf einigen Positionen Vorteile. „Wenn wir so spielen wie in dreieinhalb der letzten vier Spiele, sehe ich gute Chancen. Die Ulmer haben immer dann Probleme, wenn sie ihren Wurf nicht loswerden. Das ist unsere Aufgabe.“ Auch um die Motivation seines Teams sorgt er sich nicht: „Ulm hat die lauteste Halle der Liga, dort ist es irgendwie immer besonders, da will man gewinnen.“

Insofern soll der Osterausflug die Baskets auch zurück in die Spur führen. „Hinfahren, trainieren, übernachten“, fasst Wichterich zusammen. „Und dann machen wir am Sonntag ein richtig gutes Spiel.“ Sicher? „Ja. Sicher.“

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