Basketball-Bundesliga Baskets erwarten am Ostermontag Bayern München

BONN · Es klingt widersinnig, aber auf die Telekom Baskets Bonn wartet im Heimspiel am Ostermontag (17 Uhr, Telekom Dome) gegen Bayern München eine der leichtesten Aufgaben der Saison.

 Wieder vollzählig sind die Baskets, wenn es am Ostermontag gegen die Bayern geht. Rotnei Clarke (rechts) meldete sich nach einer Entzündung am Fuß zurück. FOTO: JÖRN WOLTER

Wieder vollzählig sind die Baskets, wenn es am Ostermontag gegen die Bayern geht. Rotnei Clarke (rechts) meldete sich nach einer Entzündung am Fuß zurück. FOTO: JÖRN WOLTER

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Gegen den Tabellenzweiten der Basketball-Bundesliga von der Isar ist der Tabellen-13. vom Rhein krasser Außenseiter. Viel falsch machen kann er dabei nicht. Trotzdem beschäftigt die Bonner nicht in erster Linie der Gedanke, wie man das Spiel mit Anstand verlieren kann, sondern, was man tun muss, um es zu gewinnen.

Für dieses Vorhaben hat Trainer Silvano Poropat eine Formel. „Erstens müssen wir versuchen, die Bayern schlechter zu machen. Das geht in erster Linie über einen großen Kampf, eine gute Verteidigung und mit der Unterstützung des Publikums. Zweitens müssen wir über uns hinauswachsen. Gelingt uns beides, ist die Chance groß zu gewinnen“, blickt Poropat voraus. Im Hinspiel in München hatten die Baskets mit dem 91:84-Sieg für eine große Überraschung gesorgt. Poropat: „Das war aber eine andere Situation. Bonn war in einem guten Rhythmus, und die Bayern hatten sich noch nicht gefunden.“

Aktuell stellt sich die Lage eher umgekehrt dar. Mit der herben 48:78-Niederlage gegen Frankfurt im Rücken kann man derzeit nicht behaupten, dass es bei den Bonnern läuft. Doch Poropat hat dieses Spiel abgehakt. Die ersten beiden Tage dieser Woche hat er dazu genutzt, die Fehler aufzuarbeiten, dann wurde nur noch an München gedacht. Positiv denken, ist die Devise Poropats. So hält er es auch für falsch, der Mannschaft ständig ihre Fehler vorzuhalten und sie vor dem Duell mit den Bayern beispielsweise explizit darauf hinzuweisen, bloß nicht so schlecht ins erste Viertel zu starten wie in Frankfurt. Poropat: „Wenn man jemandem sagt, denke nicht an den rosa Elefanten, dann passiert genau das: Er denkt an den rosa Elefanten.“ Der 44-Jährige ist überzeugt, „dass wir ein gutes Spiel machen werden. Wir spielen zu Hause vor den eigenen Fans, wir müssen zuversichtlich sein. Wie es dann am Ende ausgeht, werden wir dann sehen.“

Auf Spielmacher Langston Hall hat sich diese Zuversicht auf jeden Fall übertragen. „Wir wissen, was in Frankfurt schiefgelaufen ist. Die Verteidigung war solide, der Angriff schrecklich. Da haben wir ein paar Dinge korrigiert. Ich denke, dass wir uns diesmal besser präsentieren werden“, sagte der Amerikaner. Hall hat sich unter dem neuen Trainer deutlich gesteigert, nachdem er unter Mathias Fischer mit wenig Selbstvertrauen schwache Leistungen gezeigt hatte und unter dessen Nachfolger Carsten Pohl oft gar nicht berücksichtigt worden war. Zuletzt war Hall unter Poropat wieder erste Wahl. Gegen Hagen war er für den kranken Eugene Lawrence in die Bresche gesprungen und machte sein bisher bestes Spiel.

„Wenn man neu in eine Mannschaft kommt, will man oft zu viel, vor allem als Point Guard“, blickt Hall auf seine Anfänge in Bonn zurück. Das Überangebot an ausländischen Spielern im Kader habe es nicht einfacher gemacht. Am neuen Trainer schätzt er, dass er den Spielern viel Vertrauen entgegenbringe, „vorausgesetzt, du bist bereit, alles zu geben. Dann darf man auch Fehler machen“.

Nach dem Ausscheiden im Eurocup können sich die Münchner voll auf das Meisterschaftsrennen konzentrieren. Auch sie werden am Ostermontag die 55:71-Niederlage am vergangenen Dienstag gegen Istanbul aus ihren Köpfen verbannt haben. Gut verteidigen, das Fastbreak-Spiel der Bayern unterbinden, im Defensivrebound präsent sein und im Angriff mit einer hohen Trefferquote Druck ausüben, sind die Grundvoraussetzungen für eine Überraschung. Poropat: „Wenn wir eine ganz normale durchschnittliche Leistung bringen, werden wir keine Chance haben.“ Wieder einsetzen kann er Rotnei Clarke, der zuletzt in Frankfurt wegen einer Entzündung am Fuß nicht spielen konnte.

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