Telekom Baskets Baskets fahren mit Selbstvertrauen nach Nymburk

BONN · Die Telekom Baskets wollen in Tschechien ihre kleine Chance aufs Weiterkommen in der Champions League erhalten. Das Hinspiel gegen CEZ Nymburk verloren die Bonner nach Verlängerung 87:89.

 Hat lange gebraucht, um in Bonn anzukommen: Ron Curry. Zuletzt zeigte die Formkurve kontinuierlich nach oben, in Frankfurt absolvierte er sein bisher bestes Spiel. FOTO: SEBASTIAN DERIX

Hat lange gebraucht, um in Bonn anzukommen: Ron Curry. Zuletzt zeigte die Formkurve kontinuierlich nach oben, in Frankfurt absolvierte er sein bisher bestes Spiel. FOTO: SEBASTIAN DERIX

Foto: Sebastian derix

Als Ron Curry auf den Frankfurter Korb zulief, konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Mit freudiger Energie stopfte er den Ball in den Korb. Es gehörte zu den vielen positiven Aspekten des 81:76-Erfolgs der Telekom Baskets am Sonntag bei den Skyliners, dass der stille US-Amerikaner endlich auf dem Weg dorthin ist, wo die Baskets-Verantwortlichen und vermutlich auch er sich selbst bei Vertragsunterzeichnung sahen. Mit 14 Punkten war er nach Julian Gamble (15/10 Rebounds) bester Bonner Werfer.

Der zentrale positive Aspekt: Die Mannschaft von Trainer Predrag Krunic hatte einen starken Gegner im Kampf um die Playoffs niedergerungen und sich so auch die Chance auf die Pokalqualifikation erhalten. Dingfest machen können die Bonner die Teilnahme am Donnerstag (19 Uhr, Telekom Dome) gegen den Tabellenvorletzten Eisbären Bremerhaven. Sollte das gelingen, so hat das Los es gut mit den Bonnern gemeint: Ein Heimspiel gegen Bayreuth wäre die letzte Hürde auf dem Weg zum Top4 in Ulm – verglichen mit den anderen Möglichkeiten (München empfängt Bamberg, Ludwigsburg muss nach Berlin), dürfte es das Bonner Wunschlos sein.

All das interessiert Krunic nicht. Noch nicht. Zuerst konzentriert er sich auf die Basketballer eines 15.000-Einwohner-Städtchens in Mittelböhmen: Nymburk. Nach einer kurzen Nacht machten sich die Bonner gestern auf den Weg zum Rückspiel in der Champions League und waren am Abend noch im Bus vom Flughafen aus unterwegs. „Wenn wir da sind, trainieren wir erstmal“, sagte Krunic. Die langen Beine müssen nach unbequemem Sitzen wieder in Form gebracht werden.

Hinspiel unglücklich verloren

Das Hinspiel verloren die Baskets gegen die Mannschaft um den Ex-Baskets-Spielmacher Eugene Lawrence nach Verlängerung unglücklich mit 87:89. „All unsere Champions-League-Niederlagen waren knapp, wir hatten in allen Spielen die Chance auf den Sieg“, sagt Baskets-Aufbauspieler Konstantin Klein. „Also fahren wir selbstverständlich nach Nymburk, um zu gewinnen.“ Eine Extra-Portion Zuversicht gibt ihm das Spiel bei seinem Ex-Verein: „Ich komme immer gerne nach Frankfurt zurück.

Umso schöner, dass wir gewonnen haben. Die Art und Weise gibt uns zusätzliches Selbstvertrauen.“ Er gehörte wie Curry zu den Sorgenkindern, bei denen es noch nicht so recht laufen wollte, sich aber auch nicht erzwingen ließ. Gerade bei seinem Ex-Club gehörte Klein dann zu den entscheidenden Faktoren. „Es war wichtig für Ron und für mich, dass wir mal so ein Spiel gemacht haben, aber es ist auch wichtig fürs Team, dass andere übernehmen können und nicht immer die gleichen.“ Curry fasste gewohnt wortkarg zusammen: „Jeder hat seinen Job gemacht.“

Der Trainer hatte nicht geplant, Klein gegen seinen Ex-Club aufblühen zu lassen, aber als es sich andeutete, ließ er ihm und auch Curry entsprechend viel Spielzeit. „Ich habe nach dem guten Training vergangene Woche geahnt, dass es eine Initialzündung geben könnte“, sagt Krunic, der lediglich an einigen schlampigen Defensiv-Phasen etwas auszusetzen hatte.

Bei drei Dreiern hintereinander von Shawn Huff waren die Bonner zu weit weg, die Körpersprache verriet allerdings deutlich den Ärger der Spieler über sich selbst. Und so folgte Besserung und ein letztes Viertel, in dem Frankfurt nicht mehr mithalten konnte. „Wir haben uns an unseren Plan gehalten“, sagte Krunic. „Und genau das wollen wir auch gegen Nymburk – eine sehr gute Mannschaft, die sich seit dem Hinspiel noch verstärkt und verbessert hat. Aber das haben wir auch.“

Für das Weiterkommen wäre ein Sieg extrem wichtig. Nur ein Erfolg trennt die Bonner von Tabellenplatz vier, dem letzten der für die Achtelfinalqualifikation reicht. Oostende ist kaum noch zu überholen, da die Baskets beide Spiele gegen die Belgier verloren haben, bleiben also Saloniki und Avellino, die Bonn hinter sich lassen könnte. Gelingt das nicht, würden die Plätze fünf und sechs noch für das Weiterkommen im klassentieferen EuropeCup genügen.

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