Telekom Baskets Baskets feiern Comeback-Sieg in Braunschweig

Bonn · Nach 16 Punkten Rückstand zur Pause gewinnen Bonner mit dem letzten Angriff bei den Basketball Löwen

 Knappe Siege sind die schönsten: TJ DiLeo und Chris Babb ballen die Fäiuste, Strahinja Micovic schreit seine Freude heraus.

Knappe Siege sind die schönsten: TJ DiLeo und Chris Babb ballen die Fäiuste, Strahinja Micovic schreit seine Freude heraus.

Foto: imago images/regios24/Darius Simka via www.imago-images.de

Ob Will Voigt zu Hause vor dem Bildschirm hochgesprungen ist? Oder einfach tief durchgeatmet hat? Der Trainer der Telekom Baskets konnte seiner Mannschaft wegen eines viralen Infekts nur von der heimischen Couch aus zusehen. Und gut für den Blutdruck war die Partie auch nicht. Aber dank gerade erst gegen Würzburg entdeckter Comebackqualitäten fand sie für die Baskets ein glückliches Ende. Mit dem letzten Angriff eroberten sie die im ersten Viertel verlorene Führung zurück und verteidigten das 94:93 (22:22, 17:33, 26:15, 29:23) in den letzten 3,3 Sekunden.

Der Trainer vor dem Bildschirm, die Fans vor der Halle, die Telekom Baskets mit glücklichen Gesichtern. Da wurde tatsächlich einmal ausgelassen gefeiert, als der letzte Wurf von Löwen-Spielmacher James Robinson den Korb verfehlte. Dabei ließ die starke zweite Halbzeit ein schlechtes zweites Viertel vergessen. An sich geglaubt hatten die Baskets immer, berichtete Spielmacher Alex Hamilton nach der Partie. „Wir wissen, dass wir immer eine Chance haben, wenn wir kämpfen. Und das haben wir gemacht“, sagte  er und verriet, dass sie auch in der Halbzeit schon sicher waren, es noch schaffen zu können.

„Wir müssen mit der entsprechenden Intensität spielen und vor allem verteidigen“, hatte Co-Trainer O’Shea, der Voigt an der Seitenlinie vertrat, vor der Partie erklärt und seine Mannschaft hatte verstanden. Aus dieser ordentlichen Defense schalteten die Baskets schnell um und stellten die Braunschweiger, die mit ihrer Verteidigung nicht recht hinterher kamen, vor die gewünschten Probleme.

Meistens ist es so, dass Basketballer sich entscheiden müssen, welche Optionen sie dem Gegner lassen – und welche sie ihm wegnehmen. Die Baskets wollten die Löwen offensichtlich vom Brett fernhalten und ihnen lieber den einen oder anderen Dreier erlauben.

Das deutete sich schon im ersten Viertel als keine allzu gute Idee an, denn entgegen der Bonner Hoffnungen, erreichten die Hausherren dabei eine Quote, die das Selbstbewusstsein der Niedersachsen wachsen ließ – und die Quote gleich dazu. 55 Prozent waren es zur Halbzeit; 12 von 22 Versuchen getroffen. Dem gegenüber stand ein erfolgreicher Distanzwurf der Bonner. Macht 33 Punkte Differenz. Ganz so schlimm sah der Halbzeitstand nicht aus, zur Genesung von Voigt dürfte er dennoch nicht beigetragen haben: 39:55 aus der Sicht seines Teams.

Welche Medizin O’Shea dem Bonner Spiel auch immer in der Pause verabreichte; sie zeigte Wirkung. Nachdem Lukas Wank von der Freiwurflinie die höchste Braunschweiger Führung erzielt hatte (57:39) demonstrierte Teamkapitän TJ DiLeo, dass er nicht bereit war, sich dergestalt abhängen zu lassen, zog zwei Mal erfolgreich zum Korb – und seine Mannschaftskameraden mit. Die Baskets fanden ihre Körperprache wieder und begannen, zu verkürzen.

Babb und Strahinja Micovic übernahmen jetzt, der Distanzwurf fiel besser, aber immer noch nicht gut, doch die Überlegenheit beim Rebound war das große Bonner Plus. Die starken Big Men der Hausherren kamen nicht recht zum Zug. Allerdings kassierten die langen Bonner entsprechend Fouls für ihre Überlegenheit und Bonn musste die Crunchtime ohne die ausgefoulten Center Leon Kratzer und James Thompson IV bestreiten.

Und das machten sie gut. Jetzt war es Hamilton, der nicht umsonst den Trip nach Braunschweig gemacht haben wollte. Unterstützt von Micovic brachte er Bonn auf Tuchfühlung, vergab die Führung aber an der Freiwurflinie – um gleich darauf zum dritten Mal in kürzester Zeit den Ball zu stehlen und zum Ausgleich (85:85, 38.) in den Korb zu stopfen. Braunschweig wankte, noch einmal leistete Kareem Jallow aus der Disatnz Gegenwehr (93:87, 39), doch die Baskets ließen nicht mehr locker. Bei noch 16 Sekunden auf der Uhr vergab Hamilton einen Dreier, aber Micovic tippte den Ball zum Sieg in den Korb.

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