Feuerwerk mit Wermutstropfen Baskets gewinnen Heimspiel gegen BK Opava

Bonn · Die Telekom Baskets Bonn deklassieren Opava mit ihrem 114:77-Sieg, müssen aber vor dem Spiel in Ulm um den Einsatz von Jackson bangen.

Am letzten Hinrundenspieltag in der Basketball-Champion-League haben die Telekom Baskets Bonn sich mit einem 114:77 (32:18, 26:22, 39:20, 17:17)-Kantersieg gegen BK Opava aus Tschechien ordentlich Selbstvertrauen für die schwierige Bundesliga-Aufgabe am Samstag bei ratiopharm Ulm geholt und ihre Chancen auf das Erreichen des Achtelfinals gewahrt. Wermutstropfen in einem offensiven Feuerwerk vor der Minuskulisse von 2490 Zuschauern war die Verletzung von Center Charles Jackson, der im dritten Viertel umknickte und nicht mehr weiterspielen konnte. Er wird am Mittwoch genauer untersucht.

Was die Baskets spielten, sah von Anfang an gut aus, aber Trainer Predrag Krunic nahm schon in der dritten Minute seine erste Auszeit, um die Spielfreude seiner Mannschaft in geordnete Bahnen zu lenken. Ruhiger wollte er die Angriffe sehen, nicht zu hektisch, mit mehr Struktur. Die vollkommen überforderten Gäste lagen schon in der siebten Minute mit zehn Punkten im Hintertreffen (19:9). Gegen Charles Jackson fanden sie weder körperlich noch spielerisch ein Mittel.

Die Tschechen boten Bonn derart viel Gelegenheit für die Freude am offensiven Spiel, dass Krunic sein Team zwischenzeitlich tatsächlich an der Seitenlinie auf den Boden stampfend daran erinnern musste, auch auf die Verteidigung zu achten. Die Tschechen machten es den spielfreudigen Bonnern, die lange nicht mehr derart befreit alles aus ihrem Repertoire vorführen konnten, aber auch nicht leicht, ihre Bemühungen ernstzunehmen. Nicht unbedingt sicher in der Ballführung und beharrlich ein nicht funktionierendes Konzept verfolgend, forderten sie die Bonner geradezu heraus, immer bereit zum Schnellangriff zu sein. Über das Brett und damit Jackson zu gehen, trauten sie sich selten, stattdessen warfen sie beinahe verzweifelt immer wieder von außen – ohne Erfolg.

Bonn nutzte das relativ konsequent aus und führte zur Halbzeit mit 58:40, hatte allerdings zum Ende des zweiten Viertels ein wenig schleifen lassen. Gleichzeitig hatten die Gäste doch noch ihren Dreipunktewurf gefunden.

Zu Beginn des dritten Viertels fragte man sich dann, wo die Tschechen das Team der ersten Halbzeit gelassen hatten. Die Dreier fielen jetzt beinahe zuverlässig, Opava spielte variabler. Ein Strohfeuer. Bonn ließ sich auch davon nicht beirren und zog weiter davon. Treffsicher, aufmerksam im Rebound. Sie ließen wenige Chancen ungenutzt, und es zeichnete sich ab, dass die 100-Punkte-Grenze schon im dritten Viertel fallen könnte, weil sich die Baskets auch nicht auf einer 30-Punkte-Führung ausruhten, sondern hungrig auf Körbe blieben.

Die Tschechen waren ein wenig zu bemitleiden, denn bei den Hausherren klappte fast alles. Bestes Beispiel: Ein Alley-oop-Anspiel von TJ DiLeo auf Yorman Polas Bartolo fiel gleich als Dreier in den Korb. In der 28. Minute rannte Jackson nach einem Steal behende von „Coast to Coast“ und brachte den Ball zum 87:54 im Korb unter. In der nächsten Defensivaktion landete er dann allerdings auf einem fremden Fuß, knickte um und musste vom Feld. Er kam erst im Schlussviertel und auf Krücken zurück und konnte noch dabei zusehen, wie die inzwischen von Krunic eingewechselten Youngster und Kooperationsspieler Jo Koschade, Bo Meister und Julian Jasinski noch etwas Champions-League-Luft schnuppern durften.

„Unser Ziel war, das Spiel zu kontrollieren, das war zwei Tage nach dem intensiven letzten Spiel nicht einfach, aber meine Jungs haben das als Team sehr gut gemacht. Es war wichtig, dass wir mit einem Sieg in die zweite Hälfte der Champions-League-Saison gehen“, zeigte sich Coach Krunic sehr zufrieden. Sein Spieler Shane Gibson blickte zuversichtlich nach vorn: „Ich habe das Gefühl, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Telekom Baskets: Shane Gibson 13 Punkte/3 Dreier, Jarelle Reischel 4, Ra’Shad James 18/4, Charles Jackson 19, TJ DiLeo 10/2, Martin Breunig 11 (9 Rebounds), Yorman Polas Bartolo 9/1, Josh Mayo 14/4, James Webb III 12/2, Julian Jasinski 4, Jo Koschade, Bo Meister.

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