Eurocup gegen Saragossa Baskets in Zugzwang

BONN · Die Bonner brauchen am Dienstag im Eurocup gegen Saragossa unbedingt einen Sieg.

 An seine zuletzt guten Leistungen im Spielaufbau will Mickey McConnell (r.) anknüpfen.

An seine zuletzt guten Leistungen im Spielaufbau will Mickey McConnell (r.) anknüpfen.

Foto: Jörn Wolter

Wenn die Ergebnisse stimmen, lässt sich entspannter arbeiten. Das merkte man am Dienstag auch im Training der Telekom Baskets Bonn. Der 87:71-Erfolg in der Basketball-Bundesliga am vergangenen Sonntag in Göttingen sorgte für die nötige Ruhe. Dass die Bonner in dieser Woche nicht reisen müssen, weil sie sowohl am Dienstag (19.30 Uhr) im Eurocup gegen CAI Saragossa als auch am Sonntag (17 Uhr) national gegen medi Bayreuth vor eigenem Publikum im Telekom Dome antreten dürfen, war der Stimmung erst recht nicht abträglich.

Die Konzentration bleibt dabei nicht auf der Strecke, das merkte man den Spielern von Mathias Fischer an. Der Trainer selbst, der immer etwas verkniffen dreinblickt, sorgt schon dafür, dass seine Profis mit dem nötigen Ernst bei der Sache sind. Seine Hoffnung: Mit zwei Siegen ein Zeichen zu setzen und die Basis dafür zu legen, dass aus dem Hoch und Runter der letzten Wochen allmählich eine Erfolgskurve entsteht, die konstant nach oben zeigt.

Zum Spiel am Sonntag gegen das Team seines Vorgängers bei den Baskets, Michael Koch, wollte er allerdings noch keine Stellung nehmen. "Damit beschäftige ich mich erst am Donnerstag", sagte Fischer.

Von Spiel zu Spiel denken, das ist inzwischen sportartübergreifend ein geflügeltes Wort - und bietet sich bei einem Gegner wie Saragossa und bisher zwei Niederlagen in zwei Spielen in der Gruppe A des Eurocups allemal an. Dieser Begegnung, diesem Gegner müssen die Bonner ihre volle Aufmerksamkeit schenken, denn es ist die wohl letzte Gelegenheit, sich in den Kampf um einen Platz für die nächste Runde einzumischen.

Die Spanier, Viertelfinalist der Liga Endesa der letzten Saison, haben bisher einen Sieg (77:76 gegen Paris) und eine Niederlage (86:88 in Straßburg) auf ihrem Konto. Baskets-Coach Fischer zeigt vor allem vor der Stärke des Gegners unter den Körben Respekt. Dort hat das Team von Trainer Joaquin Ruiz mit dem 2,08 Meter großen Jevan Stelovac (15,5 Punkte, 5,0 Rebounds im Schnitt), dem gleich großen ehemaligen Tübinger Rasko Katic (7,0 Punkte, 4,0 Rebounds) sowie 2,10-Meter- Mann Norel Henk (7,5 Punkte, 3,5 Rebounds) ein starkes Trio.

Stelovac glänzte zudem bisher mit einer 50-prozentigen Dreierquote. Als Schützen noch besonders gefährlich sind die Forwards Chris Goulding (14 Punkte, 64% Dreierquote), Jason Robinson (10 Punkte, 50% Dreierquote) und Marcus Landry (9,5 Punkte). Das Spiel möglichst schnell zu machen, soll die Baskets zum Erfolg führen.

Keiner will Live-Bilder aus Bonn haben

Vor zwei Wochen gab es vom Eurocup-Auftakt der Telekom Baskets gegen Straßburg Live-Bilder auf Center TV. Und auch für das Spiel am Ddienstag gegen Saragossa sind eigentlich alle Voraussetzungen für eine TV-Übertragung oder einen Live-Stream im Internet geschaffen. Problem: keiner will die Bilder haben.

Der europäische Basketball-Verband verdonnerte die Eurocup-Teilnehmer im September dazu, von jedem Heimspiel Fernsehbilder zur Verfügung zu stellen. "Das kostet uns pro Spiel rund 10.000 Euro", sagte Baskets-Pressesprecher Michael Mager und beklagte, dass die Vorgabe "zu kurzfristig kam, um vielleicht noch einen Sponsor zu finden, der die Produktionskosten übernommen hätte".

Obwohl man die Livebilder kostenlos zur Verfügung stelle, sei die Nachfrage gleich Null. Denn die Übertragung sorgt für weitere Kosten, etwa für die Moderation oder die technische Realisierung. Die Baskets haben allenfalls die leise Hoffnung, dass noch ein spanischer Sender kurzfristig sein Interesse bekundet.