Bonner Basketballer Baskets müssen für neue Lizenz noch nachbessern

Bonn · Um die Lizenz für die kommende Saison zu bekommen, müssen die Telekom Baskets Bonn noch Auflagen erfüllen. Auch andere Vereine müssen nachbessern, wie die BBL nun bekanntgab.

 Der Telekom Dome.

Der Telekom Dome.

Foto: Fotograf: Norbert Ittermann/Norbert Ittermann

Es ist ein normales Prozedere, dass die Basketball-Bundesliga (BBL) im Vorfeld einer Saison ihre Vereine überprüft, um sicherzustellen, dass sie über die sportliche Qualifikation hinaus auch in wirtschaftlicher und logistischer Hinsicht rechtmäßig eine Lizenz für den Spielbetrieb erhalten. In den vergangenen Jahrzehnten waren die entsprechenden Auflagen der BBL nach oben geschraubt worden.

So müssen die Clubs unter anderem einen Mindestetat von drei Millionen Euro vorweisen, sozusagen als Antrittsgeld. Die Liga greift mitunter rigoros durch, wenn ihr die eingereichten Unterlagen nicht ausreichen. Schmerzhaft erfahren mussten das in der vergangenen Saison die Nürnberg Falcons, denen die Lizenz verweigert wurde, weshalb die BBL daraufhin mit nur 17 statt 18 Mannschaften den Spielbetrieb aufnahm. Knackpunkte bei den Nürnbergern waren die unsichere Fertigstellung des Hallenbaus und die damit verbundene Kalkulation der Zuschauereinnahmen.

In Zeiten der Coronavirus-Pandemie zieht das Oberhaus aber seine Regularien nicht gnadenlos durch. Alle Vereine haben in der abgelaufenen Saison durch den Abbruch der Hauptrunde und eine Finalrunde ohne Fans erhebliche finanzielle Einbußen erlitten, auch auf der Sponsorenseite. Die ungewisse Perspektive, ob und in welcher Anzahl in der Anfang November beginnenden Saison Zuschauer wieder zugelassen sein werden, macht den Clubs das wirtschaftliche Kalkulieren und Überleben nach wie vor schwer.

Mindestetat wegen Corona ausgesetzt

Deshalb hat die BBL ihre Statuten der Lage angepasst. So wurde die Bedingung, einen Drei-Millionen-Etat vorzuweisen, ausgesetzt. Es musste aber unter anderem ein ausgeglichener Finanzplan eingereicht werden. „Die Tatsache, dass die Clubs auch in Zeiten der Corona-Pandemie sehr präzise und professionell aufbereitete Unterlagen eingereicht haben, ist ein starkes Signal für die hervorragende Arbeit an den Standorten. Dies stimmt uns für die anstehende Saison optimistisch“, sagte Thomas Braumann, Vorsitzender des Lizenzausschusses.

Wer den Anforderungen nicht in Gänze genügt, hat die Chance nachzubessern. 13 Vereine müssen das nicht tun, sie erhielten die Lizenz ohne Auflagen. In diesem Jahr gehören die Telekom Baskets Bonn nicht dazu. Sie müssen noch Nachweise erbringen, die Lizenzvergabe ist dadurch aber nicht gefährdet. Entsprechend gelassen reagierte Wolfgang Wiedlich. „Das ist nichts, was mir schlaflose Nächte verursacht“, sagte der Baskets-Präsident. Das bei der BBL eingereichte Zahlenwerk sei „noch im Fluss und vorläufig, es geht um einen Fehlbetrag, der bis Ende August ausgeglichen sein muss“.

Etwas nachbessern müssen auch noch die Löwen Braunschweig. Dagegen scheint die Lage bei medi bayreuth, Aufsteiger Niners Chemnitz und s.Oliver Würzburg prekärer zu sein. Ihnen wurden noch Bedingungen gestellt, deren Nichterfüllung zum Entzug der Lizenz führen kann.

Insgesamt werden es wieder 18 Vereine sein, die am 6./7./8. November in die Saison starten. Durch Corona gab es keinen Absteiger. Unter den sportlichen Aufsteigern schaffte nur Chemnitz den Sprung, die Eisbären Bremerhaven verzichteten dagegen auf ihr Aufstiegsrecht.

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