Spiel bei PAOK Saloniki Baskets reisen optimistisch nach Griechenland

BONN · Der denkwürdige Erfolg in der Basketball-Bundesliga gegen Bayreuth lässt die Telekom Baskets Bonn an diesem Dienstag optimistisch in das Champions-League-Spiel bei PAOK Saloniki starten.

 Die Anspannung muss raus: Bojan Subotic freut sich über die auf der Zielgeraden doch noch umgebogene Partie gegen Bayreuth.

Die Anspannung muss raus: Bojan Subotic freut sich über die auf der Zielgeraden doch noch umgebogene Partie gegen Bayreuth.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Was schenkt man bloß zum 400.? Schwierig. Blumen, Vereinswimpel, Konfekt aus der Heimat? Wie auch immer Predrag Krunic diese Frage beantworten würde, eine Option ist kategorisch auszuschließen: „Zwei Punkte.“ Wenn der Trainer der Telekom Baskets am Dienstagabend (18.30 Uhr, DAZN) bei PAOK Saloniki zum 400. internationalen Spiel der Griechen antritt, will er mit seinem Team den ersten Sieg im zweiten Champions-League-Spiel mit nach Hause nehmen.

Der denkwürdige Bundesliga-Sieg gegen Medi Bayreuth war noch nicht einmal zwölf Stunden alt, da traf sich die Reisegruppe Magenta schon wieder am Telekom Dome, um in Richtung Flughafen Düsseldorf und von dort aus nach Thessaloniki aufzubrechen. Gegen Mittag waren dann auf diversen Social-Media-Kanälen die ersten Fotos aus Hotelzimmerfenstern mit Meerblick zu sehen. Angekommen.

Nach der deutlichen 68:87-Niederlage auf Teneriffa wollen die Baskets das auch im Wettbewerb: ankommen. „Wir sind nicht so abgehoben zu sagen, dass wir in Thessaloniki gewinnen müssen“, erklärte Baskets-Sportmanager Michael Wichterich. „Aber wenn wir die gleiche Intensität wie gegen Bayreuth aufs Parkett bringen, haben wir eine Chance. Der Favorit sind wir nicht.“

Zu dieser Zeit saß Wichterich in seinem Büro in der Geschäftsstelle am Telekom Dome. Dienstliche Verpflichtungen hielten ihn auf dem Hardtberg. Aber nicht zuletzt die Erkenntnisse aus dem Spiel gegen Bayreuth ließen den Sportchef einigermaßen entspannt zurück. „Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass wir mit zehn Punkten gewinnen – das hätte ich sofort unterschrieben“, hatte er noch am Sonntagabend gesagt, das Sakko offen, die Haare ein wenig zerzaust. Drei bis vier Minuten im letzten Viertel hatten Wichterich und mit ihm mehr als 5000 Zuschauer etwas aus der Fasson gebracht.

„In dieser Phase haben sie von unseren Ballverlusten profitiert, doch wir haben Moral bewiesen und uns als Team zurückgekämpft“, erklärte Center Charles Jackson vor der Abreise. „Wenn wir zukünftig besser auf den Ball aufpassen, sind wir eine schwer zu schlagende Mannschaft.“

Andererseits war es gerade die Tatsache, dass seine Mannschaft nach einem 0:20-Lauf und dem daraus resultierenden 79:80-Rückstand in der 37. Minute wieder zurückkam und den Sieg dann doch noch souverän nach Hause brachte, der Wichterich viel Positives abgewinnen konnte.

Josh Mayo hatte mit einem seiner unnachahmlichen Dreier einer kompletten Halle zu verstehen gegeben: Wir lassen hier nichts mehr anbrennen. Da hatte es ihn auch nicht interessiert, dass Bayreuth-Choach Raoul Korner just vor diesem Angriff den Nationalspieler Bastian Doreth brachte, damit dieser verhinderte, dass Mayo die Diskussion um die Punkte mit einem Ausrufezeichen beendet. Das Signal kam bei seinem Team an, bei den Gästen, auf den Rängen.

Angekommen. Ja, auch Josh Mayo. „Das war der Josh, den wir kennen“, sagte Wichterich. „Er hat Verantwortung übernommen und ist in der Saison angekommen. Nach einem solchen 0:20 zurückzuschlagen, ist etwas besonderes. Die Intensität war top, alle haben sich in die Schlacht geworfen und die Tugenden gezeigt, die wir sehen wollen. Abgesehen von drei bis vier Minuten, bin ich sehr zufrieden.“ Das klang für Wichterich-Verhältnisse schon fast euphorisch. Aber da war noch etwas, das ihm gefallen hatte: „Nach Ra'Shad James' Leistungen bin ich zuletzt häufiger gefragt worden, was wir denn machen wollen, wenn er mal ausfällt. Die anderen haben bewiesen, dass sie auch Ra'Shad auffangen können, wenn er nicht den besten Tag hat. Das ist gut und wichtig.“ Angefangen hatten die Baskets, dass die Gäste kaum wussten, welches Feuer sie zuerst löschen sollten. Die Intensität machte den Unterschied, und die will Wichterich auch in Thessaloniki sehen. „Es gibt bessere Teams, das hat die Partie in Teneriffa gezeigt, aber wenn wir mit dieser Intensität spielen, haben wir immer eine Chance.“

Ziel ist, am Ende unter den ersten Vier zu landen und sich damit für die zweite Runde zu qualifizieren. Die vermeintlichen Top Drei stehen schon nach dem ersten Spieltag an der Spitze der Tabelle: Holon, Teneriffa und Venedig sind die Favoriten. Um Platz vier streitet sich vermutlich der Rest. Wer also in die zweite Runde will, sollte seine Heimspiele gewinnen und ab und an auswärts einen Erfolg einfahren. Je eher die Baskets damit anfangen, desto besser.

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