Spiel gegen München Baskets sichern sich nach Sieg den siebten Platz

BONN · Gegen den deutschen Meister FC Bayern München gewinnen die Baskets mit 102:98. In den Playoffs treten die Baskets nun gegen Oldenburg an.

Charles Jackson kämpfte noch mit seinem Playoff-T-Shirt, da griff sich TJ DiLeo das Hallenmikrofon. „Wir möchten uns bedanken“, sagte der Deutsch-Amerikaner. „Für die Unterstützung in der ganzen Saison – auch wenn es ein Auf und Ab war. Aber heute haben wir unser Potenzial gezeigt. Und das wollen wir mit in die Playoffs nehmen.“ Er heizte die gute Stimmung nur noch zusätzlich an, denn die Halle feierte die Telekom Baskets Bonn ohnehin schon euphorisch für einen begeisternden 102:98 (21:24, 32:27, 29:24, 20:23)-Sieg gegen den FC Bayern München – die Übermannschaft dieser Saison in der Basketball-Bundesliga. Bonn vermied mit dem Sieg das Duell in der K.o.-Runde um die deutsche Meisterschaft mit den in dieser Saison nur zweimal besiegten Münchnern, sicherte Platz sieben und trifft nun auf seine alte „Playoff-Liebe“ Oldenburg.

Schon vor der Partie sprang der Funke vom Parkett auf die Ränge. Yorman Polas Bartolo, einer der den Baskets-Spirit „Niemals aufgeben“ repräsentiert wie kaum ein anderer, wurde als bester Verteidiger der Liga ausgezeichnet – zum dritten Mal in Folge. Und er wurde entsprechend gefeiert. Die Bayern klatschten artig, sein Team klopfte ihm heftig auf die Schultern, und die Zuschauer jubelten stehend.

Die Stehtribüne garnierte die Feierlichkeiten mit Konfetti, und so musste gefegt werden, ehe das Spiel beginnen konnte. Zur Überbrückung wurde ein bekanntes Liedchen mit Lederhosen angestimmt. Dann ging’s los. Bojan Subotic nahm die Anzeigetafel gleich mit Durchsetzungsvermögen ein. Die Baskets zeigten gleich: Hier ging es um etwas, obwohl die Defense auf beiden Seiten Luft nach oben hatte. Den Zuschauern gefiel’s. Bei den Baskets fiel der Dreier, das trug zur Attraktivität der Partie und zur Stimmung bei.

Nach der Halbzeit bauten die Bonner den Vorsprung aus

Nach dem ersten Viertel lagen die konzentriert spielenden Bonner mit drei Punkten hinten (21:24), zur Pause führten sie 53:51 – und es war Feuer im Spiel. Die Münchner waren genervt. Ex-NBA-Profi Derek Williams von Stefan Bircevic, Nihad Djedovic von Polas Bartolo, Bayern-Trainer Dejan Radonjic vom Spielstand und der Tatsache, dass die Baskets das Spiel des Hauptrundensiegers keineswegs souverän aussehen ließen.

„Wenn wir versuchen, etwas zu verwalten, sehen wir nicht gut aus“, sagte Baskets-Sportmanager Michael Wichterich in der Halbzeit. „Wenn wir weiter erfolgreich attackieren, hoffe ich, können wir uns die Chance auf den Sieg erarbeiten.“ Sein Team war meilenweit vom Verwaltungsmodus entfernt, als es zurück aus der Halbzeit kam.

Als Polas Bartolo den Ball an der Mittellinie klaute, dem bedienten Djedocvic davonrannte und den Ball zu Bonner Elf-Punkte-Führung durch den Ring stopfte, guckte die bayrische Trainer-Armada schon reichlich sparsam drein, und der Lederhosensong rief sich in Erinnerung. Die Baskets bauten den Vorsprung auf 17 Punkte aus (73:56, 25.). Das üblicherweise schlechte dritte Bonner Viertel war an diesem Nachmittag ganz offensichtlich defekt.

Doch die Bayern schalteten, derart bei der Ehre gepackt, einen Gang hoch. Das zeigte Wirkung. Sie kamen den Baskets immer näher, doch die Männer in Magenta wehrten sich. Dennoch konnte Djedovic zwei Minuten vor Schluss die 96:95-Führung für den haushohen Favoriten aus der Distanz erzielen. O’Shea nahm eine Auszeit. Nate Linhart stand auf der Bank und blickte von oben in den Kreis der taktikbesprechenden Köpfe, damit er kein Wort verpasste.

Freiwurf von Jackson in letzter Minute

Der Plan ging auf. Der starke Charles Jackson holte die Führung zurück. Als er 25 Sekunden vor Schluss auf 99:98 stellte, aber einen Zusatzfreiwurf nach Foul liegenließ, ackerte sich der beste Verteidiger der Liga ohne Rücksichtnahme auf Anzahl oder Größe der Gegner unter dem Korb zum Rebound und legte zum 101:98 nach. Auszeit München, ein starker Blockshot von Linhart gegen Vladimir Lucic und ein weiterer Freiwurf von Jackson machten in Summe ein 102:98 und Platz sieben.

Kleine Randnotiz: Josh Mayo war mit 22 Punkten der beste Werfer seiner Mannschaft,. Mit sechs Dreiern stockte der Bonner Spielmacher die Zahl seiner Distanztreffer auf 104 auf – Ligarekord in einer Saison.

Die Serie gegen Oldenburg beginnt am Sonntag (15 Uhr) bei den Niedersachsen, das erste Heimspiel bestreiten die Baskets am Dienstag, 21. Mai.

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