Telekom Baskets Baskets starten gegen den Vizemeister in die Saison
Bonn · Die Bonner Bundesliga-Basketballer haben am Sonntag die Riesen Ludwigsburg zu Gast. Wiedersehen mit Yorman Polas Bartolo.
Die Null soll diesmal nicht stehenbleiben. Während sich viele andere Basketball-Bundesligisten bereits mit einer Partie in der Tabelle der neuen Spielzeit verewigt haben, wollen auch die Telekom Baskets Bonn am Sonntag ihre Saisonpremiere feiern. Dabei erwartet die Mannschaft von Trainer Igor Jovovic gleich ein hartes Stück Arbeit. Mit den Riesen Ludwigsburg gastiert um 15 Uhr der deutsche Vizemeister im Telekom Dome. Eigentlich hätten die Bonner schon am vergangenen Samstag in Bayreuth spielen sollen, doch die Mannschaft des Gegners stand wegen diverser Corona-Fälle unter Quarantäne. Das Spiel wurde abgesagt und auf den 19. November (19 Uhr) verlegt. Ähnlich ging es anderen Ligakonkurrenten.
Mit Ludwigsburg kommt nun ein Verein, bei dem in den vergangenen Jahren einige Spieler aufschlugen, die auch schon das Basketsdress trugen. Vincent Yarbrough, John Bowler, David McCray, Florian Koch oder Martin Breunig zum Beispiel. Ganz aktuell bietet das Team von Trainer John Patrick den Ex-Baskets-Center Jonas Wohlfarth-Bottermann auf – und Yorman Polas Bartolo.
Den Deutsch-Kubaner, seines Zeichens bester Verteidiger der BBL, hatten die Bonner im Mai nach Frankfurt ziehen lassen. Die Skyliners gehörten zu den zehn Mannschaften, die die Saison nach der wegen der Corona-Pandemie abgesagten Hauptrunde unter speziellen Hygiene-Bedingungen in München zu Ende spielten. Es ist eigentlich keine Überraschung, dass Bartolo spätestens da in den Fokus von Riesen-Coach Patrick geriet. Denn der US-Amerikaner hat einen Faible für starke, athletische Verteidiger, weil seine ganze Spielphilosophie auf einer starken Defense beruht. Und weil Ludwigsburg zu den finanzstärkeren Clubs der Liga gehört und sich einen Spieler wie Bartolo, der seinen Marktwert in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert hat, auch leisten kann.
„Ich freue mich darauf, ihn wiederzusehen“, sagte Baskets-Co-Trainer Chris O’Shea. Gleiches gilt auf Spielerseite für Teamkapitän TJ DiLeo, Benjamin Lischka, Kilian Binapfl und Gabriel de Oliveira – mehr sind aus Bartolos Ex-Team in Bonn nicht übrig geblieben. „Wir wissen, was uns erwartet“, blickt O’Shea voraus. Nämlich ein Gegner, der mit hoher Intensität und körperlicher Präsenz Druck auf die Bonner ausüben wird, um Unordnung und Ballverluste zu provozieren. Über die schnellen Guards werden diese dann in Punkte umgemünzt. Besonders hervorgetan haben sich bisher Jaylene Smith (24 Punkte gegen Göttingen), Barry Brown jr. (30 Punkte im Pokalspiel gegen Bamberg) und Jordan Hulls (20 Punkte, 7 Assists gegen Göttingen).
Aber auch unter dem Korb haben die Riesen starke Optionen. Neben dem Ex-Bonner Wohlfarth-Bottermann ist vor allem der erfahrene Power Forward Elias Harris zu nennen. Den Nationalspieler holte Ludwigsburg von Brose Bamberg. „Ich zähle Ludwigsburg zu den Mannschaften, die hinter München und Berlin eine gute Rolle spielen können“, sagte O’Shea. Dennoch könnten die Baskets mit Selbstvertrauen in das Spiel gehen. O’Shea: „Wir haben zuletzt im Pokalspiel gegen Alba Berlin gezeigt, dass wir gegen einen so starken Gegner über weite Strecken mithalten und sogar führen können.“ Man dürfe sich nur nicht diese kleinen Einbrüche erlauben, „die ein Team wie Ludwigsburg schnell mit zehn bis 15 Punkten“ davonziehen lassen könnten.
Das Foul-Management wird gegen einen aggressiven Gegner wie den Riesen ebenfalls eine Rolle spielen. Gegen Berlin hatten die Baskets in der Schlussphase ohne ihre Center Leon Kratzer und James Thompson IV auskommen müssen. Beide hatten sich das fünfte Foul geleistet. „Das macht es natürlich schwierig. Aber auch dann müssen wir als Mannschaft Lösungen finden, gewinnen zu können“, sagte O’Shea.
Der 39-Jährige, im sechsten Jahr Assistent in Bonn – mit einer Chef-Trainer-Phase in der zweiten Saisonhälfte 2018/2019 –, wird in der Länderspielpause auch als Co-Trainer für die österreichische Nationalmannschaft arbeiten. Am 27. November spielt Österreich gegen Ungarn, am 30. November gegen die Ukraine. Beide Spiele finden in einer Corona-Blase im slowenischen Ljubljana statt.