Telekom Baskets Baskets zum Rhein-Main-Derby

BONN · Die Bonner Bundesliga-Basketballer treten am Sonntag bei den Fraport Skyliners in Frankfurt an. TJ DiLeo: „Wenn es schwierig wird, müssen wir ruhig bleiben."

In Ermangelung näher residierender Konkurrenz steht für die Telekom Baskets am Sonntag (15 Uhr) mit dem Spiel bei den Fraport Skyliners das einzige So-gut-wie-ein-Derby auf dem Bundesliga-Spielplan. Die Mannschaft von Cheftrainer Predrag Krunic hat sich nach zweieinhalb schwierigen Spielen berappelt und will in Frankfurt bestätigen, dass sie den Weg zurück in die Spur beim 83:79-Erfolg in der Schweiz bei Fribourg Olympic gefunden hat.

„Wir waren und sind weit davon entfernt, in Panik zu verfallen“, sagt TJ DiLeo. „Ups und Downs sind im Verlauf einer Saison normal. Wichtig ist, dass wir aus den Downs – und dazu gehört die zweite Halbzeit der Partie gegen Naterre ohne Zweifel – lernen.“ Es war nach einem starken Bonner Start in die Spielzeit die erste etwas schwierigere Phase. Nach der katastrophalen zweiten Champions-League-Halbzeit gegen die Franzosen mussten DiLeo und seine Kollegen nach Jena – ein Spiel, bei dem es mehr zu verlieren als zu gewinnen gibt. Und genau so kam es prompt.

Bonn fand nicht in die Partie, Jena umso besser – und ließ Bonn am Ende am langen Arm verhungern. „Wenn es schwierig wird, müssen wir ruhig bleiben. Wir dürfen uns von den Dingen, die mal nicht funktionieren, nicht runterziehen lassen – und unser Energielevel erst recht nicht “, fasst DiLeo den zentralen Schluss aus den Fehlern zusammen. Er selbst hat sein volles Energielevel, das gibt er zu, erst in der Schweiz wieder erreicht, nachdem er vor zwei Wochen in Thessaloniki mit einem grippalen Infekt das Bett hatte hüten müssen.

Was die Geduld der Bonner einer harten Probe unterzog, war der Drei-Punkte-Wurf. Eigentlich eine der Bonner Stärken, sind Distanztreffer seit dem Nanterre-Spiel eine Rarität. Wie in Jena fiel auch in der Schweiz zunächst wenig, in Halbzeit zwei wurde es dann etwas besser, aber sieben von 29 (24 Prozent) sind für Baskets-Verhältnisse immer noch mager. „Der Dreier hat sich jetzt aber lange genug seine Auszeit genommen“, findet DiLeo und ergänzt: „Nein, im Ernst, wenn wir besser treffen, macht es uns alles deutlich leichter – weil es der Gegner mit der Defense schwerer hat.“ Eins bedingt das andere, jede Komponente beeinflusst so das Spiel.

„Wenn es nicht so läuft wie geplant, müssen wir nicht nur die Ruhe bewahren, sondern auch andere Lösungen finden.“ Das gelang den Baskets im Schlussviertel gegen die Schweizer besser als zuletzt, als sie besonders die flexiblen Verteidigungssysteme der Gegner vor Probleme stellten. „Daran müssen wir weiter arbeiten“, sagt DiLeo.

Zum Schluss waren die Baskets in Fribourg in der Lage, einen Gang hochzuschalten und die Partie dank stark verbesserter Defense und kluger Entscheidungen im Angriff noch für sich zu entscheiden. Ein wichtiger Sieg. Denn eine Niederlage beim Außenseiter in der Champions-League-Gruppe B hätte sowohl einen Rückschlag für das internationale Saisonziel „Weiterkommen“ als auch für das Selbstvertrauen vor der immer hart umkämpften Partie in Frankfurt bedeutet.

Die Skyliners rangieren mit einem Sieg und drei Niederlagen auf dem 14. Tabellenplatz, sind ein bisschen hinter den Erwartungen zurück. Zudem verletzte sich am Samstag in Oldenburg ihr Starting-Center Jonas Wohlfarth-Bottermann. Der Ex-Bonner, der beim BSV Roleber mit dem Basketballspielen begann, eher er zu den Baskets wechselte und dort Profi wurde, erlitt einen Mittelfußbruch.

„Erik Murphy wird mehr Spielzeit bekommen“, folgert DiLeo, „ein Center, der einen Distanzwurf hat. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Das müssen wir kontrollieren. Genauso wie Brady Heslip, einen der besten Schützen der Liga.“

Insgesamt präsentierte sich die Frankfurter Offensive bisher allerdings nicht übermäßig angsteinflößend. Nur Jena (74,0 Punkte pro Spiel) und Braunschweig (70,0) sammelten weniger Punkte als die Skyliners (74,3). Insgesamt müssen sich die Baskets allerdings eher auf sich selbst konzentrieren. Zuletzt sah es so aus, als sei das Beschäftigung genug – ein gutes Viertel ist nicht mehr als die Andeutung einer Trendwende.

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