BBL-Playoff-Viertelfinale Telekom Baskets gewinnen auch Spiel zwei gegen Chemnitz

Bonn · Die Telekom Baskets haben auch das zweite Viertelfinale gegen die Niners Chemnitz gewonnen. 95:78 hieß es am Ende der Partie. Mit einem weiteren Sieg am Montag in Sachsen können die Bonner bereits ins Halbfinale einziehen.

Szenen aus dem zweiten Playoff-Spiel der Baskets gegen Chemnitz
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Szenen aus dem zweiten Playoff-Spiel der Baskets gegen Chemnitz

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Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Wenn die Niners Chemnitz darauf gehofft hatten, dass die Telekom Baskets nach vier Spielen in acht Tagen müde sein könnten, dann mussten sie sich am Freitagabend vor 6000 Zuschauern im erneut ausverkauften Telekom Dome eines Besseren belehren lassen. Denn beim 95:78-Sieg in einer hart umkämpften zweiten Viertelfinalpartie in den BBL-Playoffs brachten die Hausherren mindestens genau so viel Energie und Physis auf das Parkett wie die Gäste aus Sachsen. Ein Beleg dafür: In einer nicht immer souverän von den Schiedsrichtern geleiteten Partie mussten sowohl Michael Kessens als auch Finn Delany, Leon Kratzer und Tyson Ward vorzeitig mit fünf Fouls vom Feld.

Der mit 24 Punkten beste Bonner Werfer, Javontae Hawkins, sprach nach der Partie von einem „spannenden Spiel“, mit einer „soliden Verteidigungsleistung“ seines Teams. „Chemnitz hat viel Intensität aufs Parkett gebracht und einige Änderungen im Vergleich zu Mittwoch vorgenommen. Aber wir haben das auch.“ Und Tuomas Iisalo hatte den meisten Spaß am Sieg und hofft nun, dass sein Team die Serie bereits im dritten Spiel beendet.

Der Baskets-Headcoach musste gegen Chemnitz erneut ohne seinen verletzten Kapitän Karsten Tadda auskommen, der sich aber vor der Partie zumindest mit der Mannschaft aufwärmte. Und so startete erneut die zuletzt erfolgreiche Fünf mit TJ Shorst, Collin Malcolm, Tyson Ward, Delany und Kratzer. Für die ersten Punkte sorgte der Neuseeländer Delany, der zum 2:0 von der Freiwurflinie traf. Doch die Gäste machten das, was sowohl Geschäftsführer Steffen Herhold als auch der gebürtige Bonner Kevin Yebo vor der Partie angekündigt hatten. Sie wollten sich nicht mehr von den Hausherren einschüchtern lassen und die Intensität hochhalten; Mindaugas Susinskas und Jonas Richter machten das auch auf der Anzeigetafel deutlich: 4:2.

Basketball wird oft als Spiel der Läufe bezeichnet, doch zu Beginn der Partie wollte sich das Momentum nicht wirklich für eine der beiden Seiten entscheiden. Und so konnte sich zunächst auch kein Team wirklich absetzen. Auch wenn die Baskets leichte Vorteile hatten. So sorgte Deane Williams mit einem Dreier zum 9:9 und nach Punkten von Malcolm (11:9) mit einem Block, einem Rebound und einem Korbleger zum 13:9 für Energie. Niners-Coach Rodrigo Pastore versuchte die ersten Ansätze einer guten Bonner Phase mit einer Auszeit zu ersticken. Die Bonner wiederum versuchten über Punkte von Malcolm inklusive Bonusfreiwurf sowie Dreiern von Javontae Hawkins und Sebastian Herrera weiter sich abzusetzen, doch die Gäste schlugen immer wieder zurück. Und so ging Bonn mit einem 24:20-Vorsprung ins zweite Viertel.

Angeführt von Shorts, der an der Freiwurflinie punktete, sowie Dreiern von Delany und zweimal Hawkins mühten sich die Mannen von Cheftrainer Iisalo weiter und weiter von den Gästen weg. Dabei half auch, dass Chemnitz eine miserable Quote aus dem Drei-Punkte-Bereich aufwies: Nur zwei von 14 Würfen fanden in der ersten Halbzeit ihr Ziel aus der Distanz. Die Baskets dagegen trafen die Hälfte ihrer zwölf Dreier. Und Shorts war es unter „MVP, MVP“-Rufen schließlich vorbehalten, seine Farben mit vier Punkten zum 49:40-Halbzeitstand in die Kabine zu führen.

Nach dem Wechsel sah es so aus, als wollten die Gastgeber an ihr drittes Viertel aus dem ersten Spiel gegen Chemnitz anknüpfen, als Bonn den Abschnitt 39:15 gewann und damit den Grundstein für den Sieg legte. Mit reichlich Feuer und den ersten Punkten durch Delany starteten die Baskets in den Abschnitt. Basierend auf einer starken Verteidigung, die Chemnitz zweieinhalb Minuten keine Punkte erlaubte, setzten sich die Bonner ab. Im Mittelpunkt: Javontae Hawkins, der sein vielleicht bestes Spiel in dieser Saison im Magenta-Trikot absolvierte. Immer wieder zog der Flügelspieler hart zum Korb oder punktete aus der Distanz. Mit neun Punkten hatte er maßgeblichen Anteil, dass das dritte Viertel zwar nicht so deutlich wie noch am Mittwoch ausging, den Baskets aber doch einen komfortablen 71:55-Vorsprung bescherte.

Und den ließen sich die Bonner auch im Schlussabschnitt nicht nehmen. In einer am Ende wenig ansehnlichen, weil oft unterbrochenen Partie – auch Chemnitz hatte am Ende vier Spieler mit vier Fouls auf dem Spielberichtsbogen – markierte Williams mit einem weiteren krachenden Dunking die letzten Punkte zum 95:78-Endstand. Zuvor hatten auch Zach Ensminger und Jonas Falkenstein noch jeweils Einsatzzeiten erhalten. Da feierten die Fans schon lange mit „Sieg, Sieg“-Rufen und der Baskets-Hymne sowie der lautstarken Ankündigung an die Gäste: „Und am Montag schmeißen wir Euch raus!“

Bereits am Montag (20.30 Uhr, MagentaSport) können die Baskets mit einem Sieg in Chemnitz den Einzug ins Halbfinale perfekt machen.

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