FC Bayern München gewinnt Telekom Baskets Bonn verpassen den Einzug ins Finale

Bonn · Die Telekom Baskets Bonn haben den Einzug ins Finale verpasst, eine unglaubliche Saison geht damit zu Ende. Die Bayern spielten sich mit einem verdienten 87:74-Sieg ins Finale gegen Alba Berlin.

Telekom Baskets gegen den FC Bayern München
23 Bilder

Telekom Baskets gegen den FC Bayern München

23 Bilder

Es war noch eine halbe Minute zu spielen, da stimmten die Baskets-Fans ihr Lied an: „Du bist meine Liebe, meine Stadt und mein Verein. Es gibt eine Million Gründe um auf Dich stolz zu sein.“ Das Spiel war verloren, das Finale verpasst, die unglaubliche Saison zu Ende. Am Ende ging den Baskets die Kraft aus und die Bayern spielten sich mit einem verdienten 87:74 (24:16, 18:28, 27:17, 18:13)-Sieg ins Finale gegen Alba Berlin. Die Atmosphäre allerdings war unschlagbar, wie in allen Playoff-Spielen der Saison, in der die Baskets ihre Fans zurückerobert hatten.

„Dankeschön, für diese geile Atmosphäre“, sagte Karsten Tadda. „Ihr erinnert Euch: In meinem ersten Interview hier habe ich gesagt, wir wollen den Telekom Dome wieder zu einer Festung machen. Und jetzt schaut Euch das an.“ Seine Stimme zitterte ein wenig. „Es muss keiner enttäuscht sein. Wir haben gekämpft, und den Bayern alles geboten, was wir hatten. Lasst uns am Freitag ab 18 Uhr diese geile Saison gemeinsam feiern.“ Und dann begab er sich zur Humba in den Fanblock.

Bei den Baskets war für den im vierten Spiel umgeknickten Oleksandar Lypovyy Tyson Ward in den Kader gerückt, Iisalo begann mit Jackson-Cartwright, Karsten Tadda, Jeremy Morgan, Saulius Kulvietis und Mike Kessens. Mit einer großen Choreo gaben sich die Fans selbstbewusst: „Baskets ziehen ins Finale ein“ stand auf einem großen Transparent, so lang wie die Haupttribüne. Auf der gegenüberliegenden Seite war damit auch Uli Hoeneß klar, dass die Baskets sich in diesem Spiel keineswegs mehr als Außenseiter sahen. Daneben schmetterte ein kleiner Baskets-Fan „Meine Liebe, mein Verein“. Der FC-Bayern-Ehrenpräsident lächelte kurz.

Andrea Trinchieri verzichtete auf Spielmacher Ognjen Jaramaz, der sich in Spiel 4 zwei Sekunden vor Schluss die Chance auf den Ausgleich der Partie“ hatte von Jackson-Cartwright aus der Hand hatte klauen lassen. Die Bayern hatten nervös gewirkt, als eine Saison ohne Titel nach der aus Bonn mitgebrachten 2:0-Führung in den Bereich des Möglichen rückte.

Doch in diese Partie kamen die Bayern besser. Waren alle bisherigen Partien der Serie knapp gewesen, brachten die Münchner nun schnell ein wenig Distanz zwischen sich und die Bonner Comeback-Helden. Dann eine Schrecksekunde: Es waren kaum fünf Minuten gespielt, da stellte sich die nächste Hürde in den Bonner Weg: Hawkins knickte um und musste von Physio Bogdan Suciu und Teamarzt Michael Volkmer vom Feld geführt werden.

Karsten Tadda rief die anderen zusammen. Wahrscheinlich sagte er etwas wie „Auch das wird uns nicht umwerfen. Doch während Hawkins in der Kabine behandelt wurde, stieg der Rückstand seiner Mannschaft zunächst in den zweistelligen Bereich (6:17, 5.). Unter anderem, weil bei den Münchnern der Dreier deutlich leichter fiel als bei den Baskets. Noch.

Bei 8:22 (8.) gab es ein verbales Scharmützel vor der Bayern-Bank. Playoff-Stimmung. Der Telekom Dome tobte, was Jackson-Cartwright und Kulvietis zu zwei schnell herausgespielten Distanztreffern beflügelte. Aufatmen dann vor Viertelende: Hawkins kam zurück. Mit acht Punkten Rückstand ging es in Viertel zwei (16:24).

Jetzt war es der Bonner MVP, der heißlief und die Baskets ranbrachte. Er zog zum Korb, traf aus der Distanz. Dazu ein Dreier von Hawkins und Morgan eroberte die Führung (31:30, 16.). Zwei Dreier hintereinander von Nationalspieler Andreas Obst, den die Baskets bisher in dieser Serie recht gut im Griff gehabt hatten – und Iisalo nahm eine Auszeit.

Seine Mannschaft setzte die Ansagen um und ging – auch dank zwei weiteren Dreiern von Kapitän Tadda mit einer Führung in die Halbzeit (44:42). Nach dem Seitenwechsel eroberten die Gäste die Führung zurück. Die Baskets hielten die Partie eng, in der 28. Minute verkürzte Morgan per Dreier auf 61:62, doch dann eine Szene, die ein wenig zum Wegweiser wurde. Jackson-Cartwright wurden zwei Pfiffe innerhalb eines Angriffs nicht zugesprochen, stattdessen kassierte er im Gegenangriff selbst sein drittes Foul. Die Bayern waren jetzt effizienter und konsequenter. Die Baskets wollten noch einmal zurückkommen, aber sie konnten nicht.

Die Kleinigkeiten liefen jetzt in Münchner Richtung. Die Zuschauer versuchten noch einmal, ihnen Energie zu verleihen, doch die Saison lief auf ihr Ende zu.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Jedes Spiel ein Schritt nach vorn
Die Telekom Baskets in den Playoffs Jedes Spiel ein Schritt nach vorn
Weder Glück noch Zufall
Kommentar zu den Telekom Baskets Weder Glück noch Zufall
Aus dem Ressort