Eurocup-Auftakt Bonn startet mit 88:77-Sieg gegen Oldenburg

Bonn · Nach dem Sensationssieg in der Basketball-Bundesliga am vergangenen Sonntag beim FC Bayern München sind die Telekom Baskets Bonn am Mittwoch auch erfolgreich in den europäischen Wettbewerb gestartet.

Bei der Heimpremiere im Eurocup (Gruppe A) besiegte die Mannschaft von Trainer Mathias Fischer den Liga-Konkurrenten EWE Baskets Oldenburg mit 88:77 (20:20, 23:18, 23;25, 22:14).

Ein Basketballer kann einem Spiel auf unterschiedliche Weise seinen Stempel aufdrücken. Manchmal gelingt ihm nicht alles, und er bleibt eher unauffällig, um dann aber im entscheidenden Moment das Richtige zu machen. An einem anderen Tag spielt er sich von Beginn in den Vordergrund, zeigt seinen Mitspielern, wo es lang geht, übernimmt Verantwortung in Verteidigung und Angriff, trifft gute Entscheidungen, um dann auch das nötige Glück bei seinen Würfen zu haben.

[kein Linktext vorhanden]Zwischen diesen beiden Polen bewegte sich Eugene Lawrence in den Spielen gegen München und gegen Oldenburg. Der Bonner Spielmacher gab dem Spiel bei den Bayern mit einem verwandelten Dreier in der entscheidenden Phase die richtige Richtung. Gestern gegen die Gäste aus Oldenburg glänzte der Amerikaner vom Sprungball weg mit erfolgreichen Würfen, viel Zug zum Korb und gutem Gefühl dafür, wie er seine Mitspieler einsetzen kann. 17 Punkte, fünf Assists, fünf Rebounds und zwei Ballgewinne waren Ausdruck einer überragenden Vorstellung des 29-Jährigen.

Telekom Baskets - EWE Baskets Oldenburg 88:77
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Es war unter dem Strich kein hochklassiges Spiel. Beide Teams begegneten sich zunächst auf Augenhöhe, ehe sich die Bonner im zweiten Viertel einen Vorteil erspielten und mit acht Punkten vorn lagen (41:33/19.). Doch in der Verteidigung passierten zu viele Schnitzer, hatten die Gastgeber vor allem Probleme mit EWE-Center Brian Qvale, der mehrmals völlig frei zum Wurf kam, sowie Vaughn Duggins. Der schnelle Shooting Guard traf aus der Distanz oder nach unwiderstehlichen Dribblings.

Florian Koch lässt Potential erkennen

Bei den Hausherren setzten neben Lawrence Center Tadas Klimavicius, der sogar zwei Dreier verwandelte, Jimmy McKinney, Power Forward Isaiah Philmore, der einen stärkeren Eindruck als Aaron White hinterließ, Dirk Mädrich und Florian Koch die Akzente. Letztgenannter ließ erkennen, welches Potenzial er hat. Unter anderem zeigte der athletische Forward in der Verteidigung gegen Routinier Rickey Paulding eine starke Leistung.

Die Baskets behaupteten bis zur 25. Minute einen Sieben-Punkte-Vorsprung: 54:47. Aufgebaut durch zwei Dreier von Chris Kramer, kamen die nun aggressiver spielenden Oldenburger zurück und gingen sogar in Führung: 59:58 (29.) nach einem Korbleger - wieder von Kramer. Die beste Phase des Spiels sollte folgen. Bonn schlug zurück, führte nach einem Dreier von Rotnei Clarke mit 69:63, ehe Qvale und Duggins die Gäste wieder heranbrachten - nur noch 69:67 für Bonn.

Doch dann setzten sich die Baskets nach und nach ab. Weil Lawrence mit einem Dreier zum 72:67 traf, weil nun nicht nur deutlich wirkungsvoller gegen Qvale, sondern vor allem gegen Duggins gearbeitet wurde - besonders ein Verdienst von Andrej Mangold - und weil die wichtigen Würfe ihr Ziel fanden: Klimavicius aus der Mitteldistanz zum 74:67, gefolgt von einem Dreier Mangolds zum 77:67. Fast alle Bonner Angriffe waren nun erfolgreich. McKinney schraubte den Vorsprung aus der Distanz auf elf Punkte (80:69), ehe Mangolds Dreier zum 85:72 den Sieg eingangs der Schlussminute perfekt machte.

"Es war kein schönes Spiel. Wir haben zu viele einfache Punkte zugelassen. Die Rotationen stimmten nicht. Im Angriff wirkte vieles gezwungen. Das muss besser werden", kritisierte Fischer dennoch. "Aber im letzten Viertel waren wir sehr konzentriert." Für heute gab er seinen Spielern einen Tag frei. Am Sonntag geht es in der Bundesliga weiter. Dann erwarten die Baskets zum Heimspiel die Eisbären Bremerhaven (17 Uhr, Telekom Dome).

Weitere Ergebnisse in Gruppe A: Bilbao Basket - JSF Nanterre 73:76, Olimpija Ljubljana - Dolomiti Trient 98:97.