Mit überragender Defense an die Spitze Telekom Baskets halten München bei 68 Punkten und erobern die Tabellenführung zurück

Bonn · Am Sonntagabend konnten sich die Telekom Baskets gegen die Gegner aus München souverän durchsetzen. 6000 Zuschauer wurden Zeugen eines starken Auftritts der Bonner, durch den das Team von Trainer Iisalo zurück auf Platz 1 der Bundesliga klettert.

 Die Telekom Baskets konnten sich gegen München die Tabellenführung zurück erobern.

Die Telekom Baskets konnten sich gegen München die Tabellenführung zurück erobern.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

„Spitzenreiter, Spitzenreiter“, skandierten die Fans auf der Südtribüne. Tuomas Iisalo stand der Presse Rede und Antwort. Und auf dem Feld tanzten die Baskets. Jeder, so gut er konnte. Mit einem überzeugenden 78:68 (23:16, 18:18, 21:14, 16:20)-Sieg gegen den FC Bayern hat die Mannschaft von Cheftrainer Iisalo die Tabellenführung in der Basketball-Bundesliga zurückerobert. Es war der Erfolg einer überragenden Defensivleistung der kompletten Mannschaft. In der Offensive fanden auch die Münchner wenig Mittel gegen Baskets-Spielmacher TJ Shorts (21 Punkte) und Jeremy Morgan (20).

„Ich bin wieder sehr stolz auf meine Mannschaft“, sagte Iisalo. „Es war das zweite wichtige Spiel gegen eine sehr starke Mannschaft. Unsere Leistung insbesondere in der Defensive war überragend. Und das freut mich riesig. Wir haben 40 Minuten einen sehr guten Job gemacht.“

Die Vorzeichen für einen Sieg hatten nicht schlecht gestanden. Nicht nur, weil die Bayern immer noch auf ihre Starspieler Vladimir Lucic und Augustine Rubit verzichten mussten und noch am Freitag in der EuroLeague hatten antreten müssen, sondern insbesondere weil die Baskets sich in einer ohnehin erfreulich angelaufenen Saison am Mittwoch noch einmal ordentlich Rückenwind holten. In geradezu imponierender Manier sicherten sie sich bei Pinar Karsiyaka in Izmir den Einzug in die nächste Champions-League-Runde – schon vor dem letzten Vorrundenspiel bei Reggio Emilia.

Die Bayern mussten die Baskets sehr ernst nehmen – und sie boten ihre bestmögliche Mannschaft auf. Inklusive Nick Weiler-Babb, der am Freitag in Spanien nur auf dem Spielberichtsbogen gestanden hatte. Iisalo ließ Shorts, Karsten Tadda, Morgan, Finn Delany und Leon Kratzer starten. Und Kratzer besorgte dann auch die ersten Punkte für die Baskets mit einem Tip-in im zweiten Versuch. Einen Dreier von Andreas Obst konterte Shorts zum 7:3 (3.), ehe die Baskets in einer guten Defensivsequenz die Angriffsuhr runterverteidigten und Gästecoach Andrea Trinchieri schon mal Kontakt zu den Schiedsrichtern aufnahm.

Dann ein früher Schreckmoment für die Baskets: Beim Sprung zum Rebound landete Collin Malcolm ungünstig, knickte mit dem Fuß um und humpelte vom Feld. Das sah nicht gut aus. Die Baskets waren gut im Spiel, es war der FC Bayern, der eher reagierte. Wechselte Iisalo drei Spieler aus, schickte Trinchieri das passende Personal aufs Feld. Er war es auch, der die erste Auszeit nahm. Dass die Baskets in der Folge, angeführt vom wieder sehr starken Morgan ihre Führung bis zum 23:16 nach dem ersten Viertel ausbauten, konnte er nicht verhindern.

Obwohl Elias Harris die ersten Zähler markierte, waren es die Bonner, die besser in Viertel zwei starteten. Bei 29:18 (12.) für Bonner bat Trinchieri wieder zur Besprechung, denn die Bonner Führung war nicht unverdient. Der Baskets-Spielplan funktionierte besser. Und obwohl nach einer kleinen Phase Bonner Nachlässigkeiten auch Iisalo eine Auszeit nehmen musste, war Trinchieri derjenige, der deutlich mehr nachjustierte, umbaute und wechselte. „Bonn war besser und hat mit mehr Energie gespielt“, konstatierte der Italiener hinterher. „Wir konnten über 40 Minuten weder mit ihrer Energie noch mit ihrem Tempo mithalten.“

Morgan führte seine Farben mit einer 100-prozentigen Trefferquote zur 41:34-Pausenführung. Weiter ging es mit der Gewissheit, dass Malcolm nicht zurückkehren würde, er kam auf Krücken zur Bonner Bank. Nach einem starken Bonner Start in die zweite Halbzeit hörte man Trinchieri trotz der Hallenbeschallung seine Spieler anbrüllen. Die Baskets-Defense ließ aber wenig wirkliches Aufbäumen der Gäste zu. Mit vereinten Kräften hielten sie das Starensemble klug in Schach.

Der Vorsprung wuchs. Bis auf 19 Punkte (71:52, 35.). Die bayrischen Auszeiten wurden jetzt leiser, die Baskets hatten müder werdende Bayern am Haken. Das sah und spürte jeder.

Dass Trinchieri bei weniger als einer Minute verbleibender Spielzeit und 78:65 noch eine Auszeit nahm, zeigte, wie ernst er die Bonner nimmt, denn es ging noch um eine möglichst gute Position im Kampf um den direkten Vergleich. Das Play brachte drei Punkte durch Jaramaz. Und weil für die Baskets gleiches gilt, nahm auch Iisalo eine Auszeit um noch Punkte zu generieren. Doch es blieb bei den zehn Punkten Differenz. Dann wurde auf dem Parkett gefeiert. Mit „Sweet Caroline“, mit „Humba“, mit Tabellenführung.

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