Telekom Baskets gegen Rostocker Seawolves Ein Klassenunterschied

Bonn · Die Telekom Baskets verteidigen die Tabellenführung mit einem imposanten 99:71-Sieg gegen den Aufsteiger Rostock. Der Spielbericht.

 Telekom Baskets Bonn vs.  Rostock Seawolves

Telekom Baskets Bonn vs. Rostock Seawolves

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Für den Aufsteiger war nichts zu holen. Mit Macht sind die Telekom Baskets zum Auftakt des 14. Spieltags in der Basketball-Bundesliga über die Rostock Seawolves hinweggefegt. Beim 99:71 (22:15, 32:18, 26:22, 19:16) hatten die Gäste nicht den Hauch einer Chance. TJ Shorts mit einem Double-Double aus 21 Punkten und 12 Assists und der von Rostock ebenfalls nicht zu stoppende Tyson Ward ragten vor 6000 Zuschauern aus einer starken Mannschaftsleistung des Tabellenführers heraus. Am Ende war es ein Klassenunterschied.

Mit der Formation Shorts, Karsten Tadda, Ward, Finn Delany und Leon Kratzer starteten die Baskets in die Partie gegen den Aufsteiger. Die Bonner hatten sich vorgenommen, ihre defensiven Aufgaben wieder etwas ernster zu nehmen als zuletzt beim Sieg in Ulm. Doch zunächst mussten sie sich auf die Verteidigung der Seawolves einstellen. Das dauerte ein paar Minuten, in denen die Gäste mithalten konnten. Iisalo wechselte schon nach drei Minuten und brachte auch den zuletzt verletzten Collin Malcolm.

Die Bonner Defensive zeigte schnell Wirkung, das Kollektiv verteidigte die Angriffszeit der Gäste herunter. Nach fünf Minuten traf Derrick Alston noch zum 8:8-Ausgleich – danach verloren die Rostocker den Anschluss. Die Baskets spielten wie ein Spitzenreiter – an beiden Enden des Feldes. Die Fans im wieder ausverkauften Telekom Dome kamen auf ihre Kosten. Es gab viel Schönes zu sehen.

Daran konnte sich Gäste-Trainer Christian Held wenig erfreuen. Als Delany zum Bonner 17:12 traf, nahm er seine erste Auszeit (8.). Doch auch den folgenden Angriff beendeten die Baskets mit Nachdruck durch einen Block von Mike Kessens, der wieder besser im Spiel war als in Ulm im ersten Spiel nach seinem Virusinfekt. Im Grunde deutete schon das erste Viertel (22:15) an, wo die Reise dieser Partie hingehen würde.

Brillante Leistung der Baskets

Die Baskets spielten wie aus einem Guss und setzten sich kontinuierlich ab. Als beim Stand von 41:29 (18.) auch noch einer der besten Rostocker, JeQuan Lewis, sich den Fuß umknickte und vom Feld musste, machte das die Aussichten des Aufsteigers noch trüber. Die Bonner waren deutlich auf 100-Punkte-und-mehr-Kurs. Shorts war auch von den Seawolves nicht zu halten, Ward knüpfte an seine starken letzten Partien an. Zur Halbzeit führten die Baskets mit 54:33.

Eine brillante Minute (22.) mit einem Block, einem angenommenen Offensivfoul und einem Dreier ersparte Ward dann einen kernigen Anpfiff seines Trainers, der ein überschaubar cleveres Foul beim Dreier nur mit einem Gesicht wie nach einem Biss in eine Zitrone quittierte. Es gab wirklich nicht viel auszusetzen an der Partie, die Ward da wieder ablieferte. Es sei denn, man hielt es mit der Gegenseite.

Die Baskets spielten schön und effektiv und ließen – anders als im Schlussviertel in Ulm – auch nicht nach. Zunächst. Ohne Shorts, der eine Pause auf der Bank erhielt, hatten die fünf Bonner dezente Schwierigkeiten mit der Rostocker Verteidigungsformation und durchlebten eine kurze kreative Flaute, die die Gäste nutzten um aus 29 (72:43, 25.) Punkten Rückstand 23 zu machen. Das gefiel Iisalo nicht – Auszeit.

Ein kleiner Disput mit Selom Mawugbe brachte Kessens ein Foul und ein technisches Foul ein, es waren Nummer vier und fünf. Die Schiedsrichter schritten dann doch einmal zur Videoüberprüfung, die Fans auf der Stehtribüne skandierten „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ und schickten La Ola auf den Weg durch die Halle. So hat man sich im Telekom Dome schon lange nicht mehr die Zeit vertrieben. Doch Iisalo war noch nicht in Feierstimmung. Die Dreierquote hatte sich verabschiedet, die ganz große Souveränität ebenfalls. Der Trainer verdeutlichte noch einmal, wie er gedachte, diese Partie zu Ende zu bringen.

Sein Team hatte verstanden und spielte das Schlussviertel mit der Gnadenlosigkeit, die der Coach gerne Focus nennt. Als seine Mannschaft nach dem Spiel vor der Südtribüne im Zusammenspiel mit den Fans die Arme in die Luft warf, saß der Finne entspannt auf der Trainerbank und blickte stolz auf seine Truppe.

Telekom Baskets: TJ Shorts 21 Punkte/1 Dreier/12 Assists, Tyson Ward 17/3, Zach Ensminger 3/1, Mike Kessens 2, Sebastian Herrera 13/1, Karsten Tadda 10/3, Collin Malcolm 11/1, Leon Kratzer 5, Deane Williams 3, Finn Delany 14/2.

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