Heimspiel gegen Tabellenletzten Telekom-Baskets lassen Medi Bayreuth keine Chance

Mit 86:42 gewinnen die Telekom Baskets gegen den Tabellenletzten Medi Bayreuth im Heimspiel im Telekom Dome. Damit steuern die Bonner stetig auf das Top Four der Basketball Champions League zu. Zugleich knacken die Baskets mit dem Sieg einen ihrer eigenen Rekorde.

Bonn: Telekom-Baskets lassen Medi Bayreuth keine Chance
Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Souverän, beeindruckend, gnadenlos. Beim Angeln nach dem Ticket für das Top Four in der Basketball Champions League war Medi Bayreuth für die Telekom Baskets nicht mehr als Beifang. Die Mannschaft von Cheftrainer Tuomas ließ nicht ein My an Ernsthaftigkeit vermissen und so hatte der Tabellenletzte beim 86:42 (25:11, 17:7, 17:18, 27:6) von Beginn an nicht den Hauch einer Chance. Die 6000 Zuschauer im ausverkauften Telekom Dome sahen Historisches: Die 42 Zähler der Franken waren die wenigsten Punkte, die die Baskets jemals in der Bundesliga kassierten und die wenigsten, die ein BBL-Team in dieser Saison sammeln konnte.

Bei gut verteilter Spielzeit stach auf Bonner Seite Leon Kratzer mit einem Double-Double aus 12 Punkten und stattlichen 15 Rebounds heraus. Deane Williams war mit 16 Punkten Topscorer, Zach Ensminger und Sebastian Herrera glänzten mit je vier erfolgreichen Dreiern. Die Baskets-Maschine lief auf Hochtouren, präsentierte sich mit Spielfreunde und erlaubte sich und dem schwachen Gegner nicht, ihr den Rhythmus für die wichtige Partie am Dienstag gegen SIG Straßburg zu nehmen. Dann geht es im entscheidenden dritten Spiel der Viertelfinalserie um den Einzug ins Final Four. Nach zwei erfolglosen Angriffen auf beiden Seiten brachte Baskets-Kapitän Karsten Tadda die ersten Punkte auf die Anzeigetafel. Mit zwei Dreiern traf er zum 6:0 und nahm den Gästen schon nach zwei Minuten die Hoffnung, die Baskets könnten es etwas langsamer angehen lassen. Falsch. Gnadenlos, von Anfang an. Allerdings nutzte Iisalo die Gelegenheit, die Spielzeit zu verteilen und keinen seiner Spieler zu viel Energie verbrauchen zu lassen. Denn obwohl die Baskets wie stets artikuliert jeden Gegner ernst und damit auch den Tabellenletzten ganz offensichtlich sehr ernst nahmen, wechselte der Bonner Cheftrainer schon früh und viel – wann, wenn nicht gegen den Tabellenletzten.

Als Iisalo den zuletzt nicht so häufig eingesetzten Zach Ensminger erstmals nach vier Minuten aufs Feld schickte, hatte Gästetrainer Mladen Drijencic schon zwei bis drei Verzweiflungen hinter sich. Sein Team arbeitete im Grunde sämtliche Fehlermöglichkeiten ab: Schrittfehler, die Ferse beim Wurf auf der Aus-Linie, Pässe ins Publikum, den Ball nicht innerhalb der Angriffszeit losgeworden und und und … das verhieß in Defense wie Offense nichts Gutes.

Die Baskets marschierten und machten das, was sie sich stets vornehmen: Sie spielten ihr Spiel. Die Führung, bereits seit Minute neun zweistellig (21:11), wuchs wie Schaum, daran änderten auch die Auszeiten von Drijencic nichts. Wie ernst die Baskets diese Partie nahmen, demonstrierte Iisalo sechs Sekunden vor der Halbzeit, als er noch eine Auszeit nahm, um den letzten Angriff zu besprechen. Der endete erfolglos, doch die Baskets gingen mit einer 42:18-Führund in die Pause, Kratzer war mit acht Punkten und acht Rebounds schon auf dem Weg zu seinem Double-Double.

Was sollte Drijencic seinem Team da sagen? Vermutlich so etwas wie: „Lasst uns die zweite Hälfte gewinnen.“ Denn die Partie war zu diesem Zeitpunkt durch. Entschieden. Nichts deutete auf ein fränkisches Comeback hin. Und doch sah sich Iisalo gezwungen, seine Truppe nach drei Minuten neu einzunorden. Zwei schnelle Körbe und Freiwürfe von Kresimir Nikic gefielen dem peniblen Finnen gar nicht. Das passte nicht zum geforderten 40-Minuten-Fokus. Es wäre zu viel zu behaupten, dass die Freunde von Spannung nun Anlass zur Hoffnung gehabt hätten, aber immerhin hatte Bayreuth eine Phase. Der Bayreuther 5:0-Lauf blieb dann das letzte und einzige Aufbäumen der hilflos kämpfenden Gäste, denen im Schlussviertel nur noch sechs Punkte gelangen.

Die 30-Punkte-Differenz kreiselte dann Kratzer zum 66:36 in den Ring (32.). Bezeichnend auf Bonner Seite: Egal, wie durch die Partie war, sie blieben hoch konzentriert und arbeiteten mit viel Hustle gemeinsam so lange, bis auch doppelte und dreifache Abpraller im Korb waren. Während die Bayreuther mit hängenden Köpfen und mit nur noch minimalen Hoffnungen auf den Klassenerhalt die Halle verließen, gab es auf Bonner Seite erstmals seit der Pandemie wieder eine Ehrenrunde an der Bande. Und sie war hochverdient.

Telekom Baskets: TJ Shorts 5 Punkte, Tyson Ward 7/1 Dreier, Zach Ensminger 12/4, Mike Kessens 4, Sebastian Herrera 14/4, Karsten Tadda 6/2, Collin Malcolm 5, Javontae Hawkins 5/1, Leon Kratzer 12/15 Rebounds, Deane Williams 16/2.

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