Zweimal Spitzenreiter Telekom Baskets schlagen AEK Athen 80:72

Die Telekom Baskets haben am Mittwochabend AEK Athen im Rückspiel besiegt. Einen Rekordabend erlebte Spielmacher TJ Shorts.

 Telekom Baskets Bonn vs. AEK Athen , Basketball Champions League BCL

Telekom Baskets Bonn vs. AEK Athen , Basketball Champions League BCL

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Mit einer begeisternden Vorstellung gegen AEK Athen haben die Telekom Baskets AEK auch im Rückspiel besiegt. Mit dem 80:72 (19:17, 20:21, 24:12, 17:22) verteidigte der Spitzenreiter der Basketball-Bundesliga auch die Tabellenführung in der Champions League und hat so gute Voraussetzungen für ein Weiterkommen geschaffen. Einen Rekordabend erlebte Spielmacher TJ Shorts II, der 27 Punkte machte und damit im vierten CL-Spiel hintereinander 25 oder mehr Punkte erzielte.

Am Vorabend hatte Reggio Emilia zu Hause Pinar Karsiyaka mit 74:70 geschlagen. Ein eher schlechtes Ergebnis aus Sicht der Baskets, beim Kampf um den Einzug in die nächste Runde in dieser engen Gruppe – bei einem Sieg von Pinar wären die Baskets sicher Dritter gewesen und damit in den Playins. So aber gestaltete sich das Rennen in Gruppe B wieder ausgeglichen. Nur der erste der Abschlusstabelle kommt direkt weiter, Zweiter und Dritter spielen überkreuz gegen den Dritten und Zweiten aus Gruppe A um den Einzug in die Zwischenrunde, in der je vier Teams in vier Gruppen die Teilnehmer am Viertelfinale ausspielen.

Die Atmosphäre war schon vor der Partie überdurchschnittlich. Etwa 100 griechische Anhänger in Gelb und Schwarz hatten die Stimmung südosteuropäischer Basketball-Hallen und eine den kompletten Fanblock überspannenden Fahne mitgebracht, die Bonner ließen sich nicht lange bitten und lieferten sich einen Lautstärke-Zweikampf noch ehe die Partie begonnen hatte. Insgesamt waren 5180 Zuschauer gekommen, was etwa 86,3 Prozent Auslastung der 6000er-Halle entspricht – ein europäischer Spitzenwert.

Basktes-Coach Tuomas Iisalo und Kapitän Karsten Tadda hatten schon im Vorfeld zu Protokoll gegeben, dass sie „richtig Bock auf Stimmung“ hatten, den anderen ging es ebenso. Es war angerichtet. Iisalo musste erneut auf Tyson Ward verzichten, der noch an den Nachwirkungen eines Pferdekusses leidet. Der Bonner Cheftrainer begann mit der Formation Shorts, Tadda, Jeremy Morgan, Finn Delany und Mike Kessens. Und er wechselte schon nach drei Minuten drei Spieler – nicht aufgrund ihrer Leistung, sondern aufgrund der zu erwartenden Intensität in dieser Partie.

Morgan sorgt für die erste Lautstärkespitze

Für die erste Lautstärkespitze im ohnehin ordentlichen Lärm sorgte Morgan, der nach einem Ballverlust den Ball am eigenen Korb per Block zurückeroberte, nach vorn trug und nach einer Ballerinen-Drehung zu Leon Kratzer passte, der den Ball zur 13:11-Führung in den Korb legte (7.).

Dann allerdings schlichen sich kleine Nachlässigkeiten ein, die Kenny Williams zweimal in Folge nutze, um den Ball zu stibitzen. Iisalo gefiel das nicht. Nachlässigkeiten galt es zu unterbinden: Auszeit. Mit dem entsprechenden Fokus und einem hübschen Einwurfplay zum Viertelende führten die Bonner 19:17.

Die Baskets waren gut im Spiel, es lief offensiv wie defensiv. AEK-Coach Ilias Kantzouris dirigierte, winkte und zappelte: Was sein Team da spielte, war ihm weder schnell noch präzise genug. Und das lag an den Baskets. Es dauerte noch nicht einmal bis zur Halbzeit, da war der eine oder andere Grieche bereits genervt von der Bonner Defense.

Delany feuert die Fans an

AEK wehrte sich. Zwei bis drei schwierige Schiedsrichterentscheidungen und Kenny Williams gab den Baskets ihre eigene Medizin zu schlucken: Die 24 Sekunden Angriffszeit schloss er nach mehreren misslungenen Zweier-Versuchen per Dreier ab. Iisalo nahm eine Auszeit. Es war spürbar: Jetzt musste sein Team dagegenhalten, durfte sich nicht mit Lamentieren über Pfiffe aufhalten. Und es hielt dagegen. Mit einem Punkt Vorsprung ging es in die Pause.

Als Shorts die Führung in den zweistelligen Bereich brachte (51:41, 25.) und ihm dazu ein Freiwurf zugesprochen wurde, feuerte Delany die Fans vom Feld aus mit den Armen rudernd an, Kratzer tat es ihm auf der Bank gleich. Und die Fans folgten gern. Die Partie lief jetzt in die Bonner Richtung, weil sich die Baskets kaum noch eine Blöße gaben und so den Vorsprung hielten.

Nie hat ein Spieler in der Basketball-Champions-League in vier Spielen hintereinander 25 oder mehr Punkte erzielt. Bis zu diesem Abend. Das 80:68 durch Shorts bedeutete seine Punkte 26 und 27 – und der neue Rekordhalter hoppelte mit dem Sieg in der Hand fröhlich davon.

Telekom Baskets: TJ Shorts 27 Punkte/2 Dreier, Michael Kessens 1, Sebastian Herrera 4, Karsten Tadda 3, Collin Malcolm 7/1, Jeremy Morgan 11/2, Leon Kratzer 7 (9 Rebounds), Deane Williams 9/3, Finn Delany 11/1.

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