BBL-Playoff-Viertelfinale Telekom Baskets stehen im Halbfinale

Chemnitz/Bonn · Die Telekom Baskets Bonn stehen im Halbfinale der Basketball-Bundesliga. Das Team von Trainer Tuomas Iisalo bezwang im dritten Viertelfinalspiel die Niners Chemnitz mit 89:83.

Telekom Baskets Bonn: 3. Sieg gegen Chemnitz - Bilder
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Bilder vom dritten Baskets-Sieg gegen Chemnitz

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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Cheftrainer Rodrigo Pastore hatte mit Blick auf die Viertelfinalserie seiner Niners Chemnitz gegen die Telekom Baskets Bonn einen plakativen Vergleich: „Im ersten Spiel haben wir wie Kinder gespielt, im zweiten wie Teenager.“ Für die dritte Partie wünschte sich der Coach, dass seine Mannen wie Männer auftreten, „sonst können wir gegen Bonn nicht gewinnen“. Und seine Mannschaft hielt sich daran, trat noch physischer auf als schon in der zweiten Begegnung am Freitag, kämpfte bis zum Umfallen und traf auch in der Offensive besser – doch am Ende nützte auch das alles nichts: Die Telekom Baskets setzten sich dennoch durch und stehen nach dem 89:83 (26:25, 28:17, 19:23, 16:18)-Sieg im Halbfinale der Basketball-Bundesliga, wo sie nun auf die MHP Riesen Ludwigsburg treffen. Der Vorverkauf für das Halbfinale beginnt aber an diesem Dienstag um 12 Uhr.

„Das war ein schweres Spiel in einer schweren Atmosphäre. Aber am Ende haben wir es gewonnen“, freute sich Baskets-Spielmacher TJ Shorts, der mit 21 Punkten bester Werfer seines Teams wurde. Auch Cheftrainer Tuomas Iisalo lobte den Gegner: „Das war ein hartes Stück Arbeit. Chemnitz hat sehr gut gespielt. Aber mein Team hat Charakter gezeigt, und das freut mich.“

Für Bonn nahmen auch in Spiel drei der Serie der erneut pausierende Jeremy Morgan und der noch verletzte Kapitän Karsten Tadda in Straßenkleidung auf der Bank Platz. Für Iisalo gab es daher keinen Grund, nicht seine zuletzt bewährte Startaufstellung mit Shorts, Collin Malcolm, Tyson Ward, Finn Delany und Leon Kratzer ins Rennen zu schicken. Nach Punkten durch Jonas Richter für Chemnitz und Kratzer für Bonn zum 2:2 ging die Partie so weiter, wie Spiel zwei aufgehört hatte: mit vielen Akteuren an der Freiwurflinie. Nach 28 Fouls in der ersten Halbzeit standen nach Schlusspfiff 48 Vergehen auf dem Spielberichtsbogen. Entsprechend oft unterbrochen war die Partie.

Chemnitz nutzte die Schwächen der Bonner

Was sich jedoch anders gestaltete als noch am Freitag: Chemnitz startete offensiv deutlich besser, auch weil die Baskets nicht so stark verteidigten wie zuletzt und den Chemnitzern einige Offensivrebounds gestatteten. Richter und der gebürtige Bonner Kevin Yebo unter dem Korb sowie Nelson Weidemann, Marko Filipovity und Dominic Lockhardt aus der Distanz nutzen die Schwächen der Magenta-Mannen für Punkte. Da aber auch die Baskets offensiv gut mithielten und ein Unsportliches Foul von Aher Uguak mit vier Punkten durch Freiwürfe von Shorts und einen Korb von Javontae Hawkins bestraften, gingen die Gäste mit einem knappen 26:25-Vorsprung ins zweite Viertel.

Dort standen zunächst erneut die Schiedsrichter und Uguak im Mittelpunkt. Der Chemnitzer Flügelspieler trat bei einem getroffenen Sprungwurf Shorts in den Unterleib – nach Videostudium verweigerten die Referees den Gastgebern nicht nur die Punkte, sondern stellten Uguak per Disqualifizierendem Foul auch vom Feld. Eine harte Entscheidung. Shorts war es egal, er traf per Freiwürfen zum 31:28 (12. Minute), den folgenden Ballbesitz nutzte Ward und setzte per Dreier noch einen drauf: 34:28. Die Baskets läuteten damit ihre bis dato beste Phase ein, die Shorts per Dreier und Kratzer unter dem Korb zur höchsten Führung abschlossen: 54:42 (20.) – gleichzeitig auch der Halbzeitstand.

Wer nach der Pause wie in den beiden vorherigen Partien eine entscheidende Schwächephase der Chemnitzer erwartet hatte, sah sich diesmal getäuscht. Die Gastgeber kamen gleich mit einem Dreier von Nelson Weidemann zum 54:45 aus der Kabine. Yebo, der die Nummer 53 trägt, weil so die Postleitzahl seines Geburtsortes Bonn beginnt, legte mit neun Punkten nahezu im Alleingang nach. Als Richter dazu zum 64:58 traf (26.), nahm Iisalo wutentbrannt eine Auszeit und appellierte an seine Akteure, besser zu verteidigen. Mit ordentlichem Erfolg. Zumindest bauten Shorts und Co. die Führung bis zum Ende des Abschnitts noch auf acht Punkte aus: 73:65.

Im Schlussviertel sah es dann so aus, als sollten die Baskets frühzeitig den Sack zumachen. Einen 7:0-Lauf der Bonner zum 80:65 (33.) unterbrach Pastore mit einer Auszeit. Angeführt von Weidemann fanden die Gastgeber danach aber wieder besser in die Partie. Auf Bonner Seite hielt Herrera mit zwei Dreiern und einem Zweier dagegen. Als Weidemann dennoch mit noch 1:10 Minute auf der Uhr auf vier Punkte zum 87:83 verkürzte, nahm Iisalo eine weitere Auszeit. Malcolm vergab danach zwar noch zwei Freiwürfe; es sollte aber keine Rolle mehr spielen, da Shorts mit zwei Punkten von der Linie den Halbfinaleinzug endgültig klar macht.

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