Telekom Baskets bei Alba Berlin Knappe Niederlage im Spitzenspiel

Berlin · Die Telekom Baskets unterliegen in einer hochklassigen Partie 76:81 bei Alba Berlin und müssen die Hauptstädter vorbeiziehen lassen. Eine kurze Schwächephase im letzten Viertel kostet den möglichen Sieg.

TJ Shorts II war erneut bester Scorer bei den Telekom Baskets. (Archivfoto)

TJ Shorts II war erneut bester Scorer bei den Telekom Baskets. (Archivfoto)

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Serie gerissen, Tabellenführung eingebüßt. Die Telekom Baskets Bonn haben das hochklassige Spitzenspiel der Basketball-Bundesliga bei Alba Berlin mit 76:81 (23:20, 21:28, 19:14, 13:19) verloren und müssen dem amtierenden Meister Platz eins überlassen. Die knappe Führung vor dem Schlussviertel und eine wieder überragende Leistung von Spielmacher TJ Shorts mit 30 Punkten reichten nicht, weil sich die Mannschaft von Cheftrainer Tuomas Iisalo in den Schlussminuten mit schlechten Entscheidungen selbst das Leben schwer machte.

Die kurze Phase, als Shorts für die Crunchtime auf der Bank Kraft sammeln sollte, nutzte Alba und brachte schnell die höchste Differenz des Spiels von neun Punkten zwischen sich und die Baskets, die diese in der kurzen Zeit, die blieb, nicht mehr aufholen konnten.

Dem kleinen Aufbauspieler war die Enttäuschung deutlich anzusehen, als er zuerst analysierte: „Es lag nicht am letzten Viertel, es hat schon damit angefangen, dass wir Alba im ersten Viertel zu viele einfache Körbe erlaubt haben. Hier haben zwei Teams von hoher Qualität gespielt, am Ende hatte Alba ein paar Stopps und ein paar Körbe mehr.“ Klingt einfach. Und vermutlich wäre es auch zu verhindern gewesen. Mit der Konstanz von 40 Minuten, die Iisalo so gerne anmahnt.

Zudem hatte Shorts zu wenig Hilfe beim Punkten. Lediglich Collin Malcolm scorte ebenfalls zweistellig (11), jeweils drei Punkte von dem zuletzt so starken Ward und Sebastian Herrera waren insgesamt zu wenig. Shorts begab sich gleich wieder in die Offensive: „Wir werden zurückschlagen. Schon am Samstag.“ Dann treten die EWE Baskets Oldenburg im Telekom Dome an (20.30 Uhr).

Ein echtes Spitzenspiel

Berlin rotiert. Das ist der Belastung in BBL und Euroleague und den Ausländerregularien in der Bundesliga geschuldet. Für Gegner birgt das Überraschungen. Und so ließ Alba-Coach Israel Gonzales gegen die Baskets den 2,21-Meter-Center Christ Koumadje aussetzen. Die Baskets spielten unverändert und starteten wie gewohnt: TJ Shorts, Karsten Tadda, Tyson Ward, Finn Delany und Leon Kratzer.

Die Partie war von Beginn an ein echtes Spitzenspiel, wenn auch die Offensive anfangs auf beiden Seiten besser ausgespielt wurde. Den 8760 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle gefiel es. Die Dreier fielen auf Berliner Seite besser, auf der Gegenseite deutete sich an, dass auch Berlin Probleme mit Shorts bekommen würde. Immer wieder zog der Wirbelwind zum Korb oder schloss aus der Halbdistanz hoch über die langen Alba-Arme ab. Immer wieder hörte man seinen Namen in den Berliner Auszeiten.

Vier Punkte Rückstand waren es zur Halbzeit, jetzt musste sich zeigen, ob die Baskets von der geringeren Belastung unter der Woche profitieren und ihre besser gefüllten Energiereserven ausspielen konnten. Trotz der überschaubaren Differenz dürfte Iisalo nicht zufrieden gewesen sein und in der Kabine an ein paar Schräubchen gedreht haben.

Das hatte sich bereits in der letzten Bonner Auszeit zwei Minuten vor der Halbzeit angedeutet. „Was glaubt ihr, was passiert, wenn ihr so weiterspielt?“, brüllte er gegen die gute Stimmung in Gelb-Blau an. Von Wards Lippen war abzulesen, dass er derjenige war, der die rhetorische Trainerfrage ordnungsgemäß und ernüchternd beantwortete: „Wir werden verlieren“, dürfte er gesagt haben.

Im Schlussviertel reicht es nicht

Entsprechend schalteten die Bonner nach dem Seitenwechsel einen defensiven Gang hoch. Mit drei schnellen Dreiern von Ward und Delany (2) übernahmen die in Schwarz gekleideten Baskets die Führung – 55:53. Immer wieder stellten sie die Berliner vor die ungewohnte Situation, dass eine Defensive schneller zurück ist, als die flotte Alba-Offense ihre gefürchteten Schnellangriffe läuft.

Mit 63:62 ging es ins Schlussviertel. Hatte Bonn Alba jetzt da, wo man die Berliner haben wollte? War ihr Energielevel im roten Bereich? Nicht bei Lo, der mit seinen zwei frühen Fouls lange auf der Bank gesessen hatte und seine Mannschaft jetzt zum Sieg und an die Tabellenspitze führte.

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