Telekom Baskets besiegen Mitteldeutschen BC 89:75 Bonner finden in die Spur

BONN · Wer nach dem Spiel vor die Fernsehkamera gebeten wird, hat meistens einiges richtig gemacht - wenn er zum Siegerteam gehört. Isaiah Philmore hatte einiges richtig gemacht. Er steuerte 14 Punkte und sechs Rebounds zur gelungenen Heimpremiere der Telekom Baskets bei.

 Nicht zu stoppen ist in dieser Szene Baskets-Guard Rotnei Clarke von der Verteidigung des Mitteldeutschen BC.

Nicht zu stoppen ist in dieser Szene Baskets-Guard Rotnei Clarke von der Verteidigung des Mitteldeutschen BC.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Nach der Pleite zum Saisonauftakt bei den Crailsheim Merlins hat sich der Bonner Basketball-Bundesligist gegen den Mitteldeutschen BC mit einer über weite Strecken mehr als ordentlichen Leistung selbst zurück in die Spur gebracht.

89:75 (26:13, 25:31, 18:14, 20:17) hieß es nach vier ansehnlichen Vierteln vor 4850 Fans. Dabei hatte sich das Team von Trainer Mathias Fischer nach einem dominanten Auftakt das Leben selbst schwer gemacht, sich aber wieder gefangen und den Sieg insgesamt souverän ins Ziel gebracht. Trainer Mathias Fischer bilanzierte: "Das war eine gute Partie für uns mit einem guten Start, aber dann haben wir die Konzentration verloren. Ich bin insgesamt mit der Mannschaft zufrieden. Jeder hat Verantwortung übernommen, die Punkte sind verteilt. Aber es gibt noch Defizite. Daran arbeiten wir."

Dirk Mädrich war es vorbehalten, die ersten Heimpunkte der Saison zu erzielen. Mit einer beinahe eleganten Körpertäuschung gegen Chris Otule legte er den Ball zum 2:0 in den Korb - der Beginn einer ganz starken Bonner Anfangsphase. Fast alles funktionierte. Und als Rotnei Clarke per Dreier zum 18:10 traf (8.), waren die Bonner Fans bereits in Partylaune. Der MBC versuchte, den Rückstand mit Dreiern abzuarbeiten, doch die fielen nicht. Und so bauten treffsichere Bonner ihre Führung bis auf 26:10 aus, ehe Lance Jeter mit der Schlusssirene des ersten Viertels auf 13:26 verkürzte. Unnötig, wie der Gesichtsausdruck von Baskets-Co-Trainer Chris O'Shea deutlich zeigte.

Telekom Baskets Bonn - Mitteldeutscher BC 89:75
31 Bilder

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Das zweite Viertel begann mit einer starken Phase von Neuzugang Isaiah Philmore. Rebound, Punkte, Rebound, Punkte - während sich bei Philmores altem Arbeitgeber in Ulm so mancher die Augen gerieben haben dürfte, arbeitete MBC-Coach Silvano Poropat seine Wut zunächst an einer Wasserflasche ab, ehe er seinem Team das Wort zum Mittwoch ansagte: Auszeit, laut. Die Gescholtenen nahmen sich das Gesagte zu Herzen und zerkleinerten den zwischenzeitlichen Bonner 22-Punkte-Vorsprung (41:19, 14.), was die Baskets-Fans veranlasste, ein "Steht auf, wenn ihr Bonner seid" anzustimmen. Mit Gesang und einer wieder erhöhten Konzentration gingen die Baskets immerhin noch mit einem 51:44-Vorsprung in die Kabine. Vieles, was in Crailsheim noch nicht funktioniert hatte, war besser, runder gelaufen. Es schien, als hätte der Coach bei seinem Vehikel das Verteidigungsmodul ausgetauscht. Hier gingen die Baskets deutlich intensiver und mit besserer Abstimmung zu Werke.

In Halbzeit zwei hielten die Baskets die Konzentration hoch und dominierten weiter die Bretter. Auch wenn ihnen hier und da noch unnötige Fehler unterliefen, war es insgesamt eine souveräne Vorstellung an deren Ende eine geschlossene Mannschaftsleistung mit einem deutlich gewonnenen Reboundduell (43:28) stand.

Poropat erklärte, warum seine Mannschaft den Baskets nach dem Seitenwechsel nicht mehr wirklich gefährlich werden konnte: "Wir hatten große Probleme, physisch zu spielen. Bonn hat das ausgenutzt. Die Jungs haben sich zurückgekämpft, das Spiel war halboffen. Wirklich ganz offen war es aber nie. Wir waren vorbereitet, aber konnten Eugene Lawrence, den meiner Meinung nach wichtigsten Bonner, aber nie ganz aus dem Spiel nehmen. Die Baskets sind der absolut verdiente Sieger", erklärte er, während Philmore in der Halle Fragen nach einer starken Partie beantwortete.

"Man nimmt sich immer vor, mit Feuer ins Spiel zu starten", sagte Andrej Mangold nach der Partie, "das ist uns heute gut gelungen. Aber im zweiten Viertel ist zu früh der Schlendrian eingekehrt, das hätte nicht passieren sollen und dürfen. Aber zum Schluss haben wir die Rebounds dominiert, das war wichtig."

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