Telekom Baskets Bonn Bonner werden Letzter beim Baskets Cup

BONN · Immerhin: Es gab keine Pfiffe am Sonntag im spärlich besetzten Telekom Dome, obwohl die Lokalmatadoren sie mit ihrer Leistung geradezu herausforderten. Der vereinseigene Baskets Cup geriet für die Telekom Baskets Bonn zu einem sportlichen Fiasko.

 Baskets-Center Tadas Klimavicius versucht, sich im Spiel gegen Ostende unter dem Korb durchzusetzen.

Baskets-Center Tadas Klimavicius versucht, sich im Spiel gegen Ostende unter dem Korb durchzusetzen.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Am Samstag hatte sich der Basketball-Bundesligist im Halbfinale gegen Stelmet Zielona Gora 66:72 (20:15, 25:21, 7:14, 14:22) noch achtbar geschlagen. Nach einer starken ersten Halbzeit und einer insgesamt überzeugenden Defensive waren die Bonner gegen den polnischen Meister und Euroleague-Teilnehmer im Verlaufe der zweiten Halbzeit offensiv eingebrochen und offenbarten einige Defizite im Zusammenspiel.

Gestern lief dann im Spiel um Platz drei gegen den BC Ostende nichts mehr zusammen - auch defensiv nicht. Was sich auf dem Parkett bei der 60:84 (14:21, 14:24, 17:23, 15:16)-Niederlage aus Bonner Sicht phasenweise abspielte, war eine Mischung aus Unvermögen und Mutlosigkeit.

"So darf man beim ersten Auftritt vor den eigenen Fans, die gespannt sind, wie wir spielen, nicht auftreten", äußerte sich Andrej Mangold, der sich mit Eugene Lawrence das Kapitänsamt teilt, selbstkritisch. "Es wird immer verziehen, wenn mal ein Wurf nicht trifft oder eine Aktion mal nicht so funktioniert. Aber wenn man rumeiert und nicht hart spielt, gibt es dafür keine Entschuldigung", stellte Mangold fest.

Vor gut einer Woche hatten die Bonner den belgischen Meister beim Turnier in Brüssel noch mit 78:76 bezwungen, und am Samstag in Bonn war Ostende im Halbfinale vom deutschen Vizemeister FC Bayern München beim 83:72-Sieg dominiert worden. Klar, die Bayern sind mit ihrem Star-Ensemble für Bonn kein Maßstab, dennoch tat vor allem die erste Halbzeit der Baskets gegen Ostende förmlich weh.

Sie wurden von den Belgiern phasenweise geradezu vorgeführt und handelten sich früh einen Rückstand von 20 Punkten ein. "Wie wir dann in der zweiten Halbzeit mit dem Rückstand umgegangen sind, war auch nicht gerade überzeugend", stellte Baskets-Sportmanager Michael Wichterich fest. Der Auftritt des Teams war für ihn "an der Grenze zum Deprimierenden".

Die Rückkehr von Eugene Lawrence aus den USA wirkte sich nicht positiv aus. Der Spielmacher wirkte müde und unkonzentriert. Doch die Mitspieler präsentierten sich auch ohne Jetlag nicht wacher. Bonns Trainer Mathias Fischer stand die Enttäuschung über die Leistung seiner Mannschaft ins Gesicht geschrieben. Er habe "viele negative Dinge gesehen.

[kein Linktext vorhanden]"Wir waren nicht bereit. Ich hoffe, der Mannschaft ist aus dieser Niederlage klar geworden, dass sie von der ersten Sekunde an Leidenschaft und Intensität aufs Feld bringen muss, dass sie um jeden Ball, um jeden Wurf, um alles kämpfen muss. Das haben einige offenbar noch nicht begriffen. Ich habe den Widerstand vermisst", sagte Fischer.

Dass Klimavicius und Mangold anmerkten, die diversen Ausfälle in den vergangenen Wochen seien dem Zusammenspiel nicht zuträglich gewesen, ließ Fischer zwar gelten, "aber dass ist keine Entschuldigung für eine fehlende Einstellung. Man kann ein Spiel auch über den Kampf gewinnen". Turnsieger wurde Stelmet Zielona Gora, das Bayern München in einem spannenden Finale mit 77:76 (17:20, 20:17, 28:28, 12:11) bezwang.

Heute wird Neuverpflichtung Jimmy McKinney in Bonn eintreffen. "Wenn wir komplett trainieren können, bin ich sicher, dass wir in den nächsten zwei Wochen schnelle Fortschritte machen werden. Die Mannschaft hat das Potenzial", äußert sich Mangold überzeugt. Am nächsten Wochenende wollen die Baskets bei der Krombacher Challenge in Hagen zeigen, dass sie besser Basketball spielen können.

Dort treffen sie am Samstag auf den italienischen Erstligisten Sidigas Avellino. Dabei kommt es zu einem Wiedersehen mit Benas Veikalas. Das zweite Halbfinale bestreiten die Bundesliga-Konkurrenten Phoenix Hagen und BG Göttingen.

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