Basketball-Champions-League Telekom Baskets erreichen Top Four nach Sieg gegen SIG Strasbourg

Bonn · Die Telekom Baskets Bonn haben am Dienstag das Top Four in der Basketball-Champions-League erreicht. Gegen SIG Strasbourg gewannen die Bonner nach einer intensiven Viertelfinalpartie mit 83:77.

Telekom Baskets Bonn - SIG Strasbourg - Bilder vom Spiel 3
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Bilder vom Spiel 3 der Baskets gegen Strasbourg

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Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Noch zwei Siege bis zum ersten Titel der Vereinsgeschichte. Die Telekom Baskets dürfen groß denken. Nach einem hart umkämpften 83:77 (21:26, 23:20, 19:19, 20:12)-Erfolg steht die Mannschaft von Cheftrainer Tuomas Iisalo im Finalturnier der Basketball-Champions-League. Im Konfettiregen feierten die Baskets um den überragenden Spielmacher TJ Shorts ihr vollkommen verdientes Ticket und den größten Erfolg in der Baskets-Geschichte.

Es gab Personalien. Entscheidende Personalien. Straßburg musste auf Marcus Keene verzichten, den Mann, der Spiel eins per Dreier entschieden und in beiden Partien 46 Punkte gesammelt hatte. Er hatte sich im letzten Ligaspiel am Wochenende eine Oberschenkelverletzung zugezogen. Allerdings ist es häufig so, dass ein solcher Verlust Teams zusammenrücken und andere übernehmen lässt. Auf Bonner Seite wurde mit großer Begeisterung Finn Delany begrüßt, der nach seiner Knöchelverletzung gleich in die Bonner Startformation rückte.

Auf dem Feld begrüßte man sich noch, da TJ Shorts richtete sein Trikot und nahm noch einmal Energie auf, indem er in die Gesichter auf den Tribünen blickte. Die Stimmung war schon jetzt angemessen für eines der wichtigsten Spiele auf dem Hardtberg.

Die Baskets starteten mit einer guten Aktion in der Verteidigung, dann allerdings rollte der Ball vorn ins Aus. Shorts punktete aus der Halbdistanz, seine Punkte drei und vier zählten nicht, weil Kratzer ein Offensivfoul angekreidet wurde. Es ging um viel, es war ein bisschen hektisch, es war laut.

Auf der Gegenseite fielen die ersten Distanzwürfe, doch auch Sebastian Herrera war gewohnt treffsicher, nach zwei Dreiern hintereinander führten die Baskets 11:8 (5.), doch nach diversen Angriffen mit verpassten Dreiern und ohne Bonner Punkte setzten sich die Gäste ein wenig ab. Wer gehofft hatte, dass diese Angelegenheit ohne Keene eine leichte werden könnte, sah sich getäuscht.

Zum Ende des ersten Viertels lagen die Baskets 21:26 hinten, das waren eindeutig zu viele französische Punkte. Und es wurden gleich noch mehr. Bei Fraziers Dreier zum 23:31 nahm Iisalo eine laute Auszeit. Im Anschluss fiel nicht mal mehr der Distanzwurf von Herrera. Der Rückstand wuchs, Hawkins und Herrera kassierten ihre dritten Fouls - es lief nicht gut.

Die Baskets arbeiteten sich bis auf einen Punkt heran (36:37, 16.), doch Straßburg schlug wieder zurück. Bei 36:43 nahm IIsalo wieder eine Auszeit. Noch zwei Minuten bis zur Halbzeit. Was war da noch zu retten? Zehn zarte französische Stimmchen feuerten ihr Team von der ersten Reihe hinter der Bank aus an. Es war das einzige Mal, dass sie zu hören waren. Die Baskets verkürzten auf 44:46 und verhinderten weitere französische Punkte mit dem letzten Angriff. Iisalo klatschte kurz und ging schnellen Schrittes in die Kabine.

Mehr Anlass, um an den Sieg zu glauben

Als er mit seinem Trainerteam zurückkam, wurden sie mit Applaus begrüßt, die Fans gaben jede Form der Unterstützung. Was auch immer er seiner Mannschaft mit auf den Weg gegeben hatte; der Start in die zweite Hälfte gehörte den Bonnern – die Führung ebenso. Als Delany nach einem Steal den Ball zum 50:46 in den Korb donnerte, tobte die Halle. Es ging nicht nur um die Führung, sondern auch um das Wie. Es gab jetzt mehr Anlass, an den Sieg zu glauben. Doch die Gäste ließen sich nicht abschütteln. Tim Frazier war es, der offensichtlich beschlossen hatte, für Keene zu übernehmen, unterstützt wurde er von DeAndre Lansdowne. Auf diese beiden galt es aufzupassen.

Das glückte den Baskets zunehmend besser, auch in der Offensive wurden die Aktionen zwingender. Und dennoch führte die Franzosen bei Beginn des Schlussdurchgangs 65:63.

Dann aber gelangen den Baskets die Big Plays, die Bonner Defensive begann, an den Nerven der Gäste zu nagen. Als Shorts, der das Spiel für die Bonner längst übernommen hatte, an der Freiwurflinie auf 76:67 erhöhte (35.), riefen 5990 Zuschauer „MVP, MVP!“

Jetzt gehörte das Spiel den Baskets, das spürten auch die Gäste. Auf der Bank vor den zehn Fans in Rot wurde es ruhiger, die Baskets gaben die Partie nicht mehr aus der Hand. Shorts markierte an der Freiwurflinie die letzten Punkte, dann wechselte Iisalo den kleinen Aufbauspieler aus und nahm ihn in den Arm. Die Stehtribüne machte sich startklar für den Konfettiregen. Zum Schluss ging sogar der Finne mit auf die Tribüne, die Fans hatten ihn mit „Iisalo, Iisalo“-Rufen so lange gelockt, bis er sich nicht mehr wehren konnte. Niemand hatte den Telekom Dome verlassen.

Telekom Baskets Bonn: TJ Shorts 24 Punkte (6 Assists), Tyson Ward 12/3 Dreier (8 Rebounds), David Falkenstein, Zach Ensminger, Mike Kessens 1, Sebastian Herrera 13/3, Karsten Tadda, Collin Malcolm 3, Javontae Hawkins 15/, Leon Kratzer 9, Deane Williams, Finn Delany 6.

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