Telekom Baskets Chris Ensminger schwört sein Team ein

Bonn · Es ist eine Art Vier-Punkte-Spiel, das am Mittwoch (19.30 Uhr, Telekom Dome) auf die Telekom Baskets Bonn wartet. Gewinnt die Mannschaft von Trainer Michael Koch gegen Phönix Hagen, hat sie im Kampf um einen Play-off-Platz in der Basketball-Bundesliga einen großen Schritt nach vorn gemacht.

Aktuell würde sie von Platz neun auf Platz sieben springen, mit dem Vorteil sowohl gegen Hagen als auch gegen Würzburg und Trier den direkten Vergleich gewonnen zu haben, der bei Punktgleichheit zum Tragen käme. "Wir alle wissen, dass dies eine Art Play-off-Spiel ist.

Für beide Mannschaften geht es um viel. Ich erwarte, dass es entsprechend hart auf dem Feld zugehen wird", blickte Chris Ensminger voraus. Der Center spielt im vielleicht letzten Jahr seiner aktiven Karriere zwar nicht die Rolle wie in der vergangenen Saison, als er mit 14,8 Punkten Topscorer der Mannschaft war, doch mit seiner Routine kann der inzwischen 39-Jährige ein wichtiger Faktor werden.

Wie am vergangenen Samstag beim Mitteldeutschen BC, als der Amerikaner mit 18 Punkten und neun Rebounds eines seiner besten Spiele in der laufenden Spielzeit ablieferte und wesentlich zum wichtigen 77:71-Erfolg beitrug. Überhaupt ist Ensminger nach einigen schwächeren Vorstellungen zuletzt stabiler geworden.

"Woran es genau lag, weiß ich nicht. Es waren meist gute Situationen auf dem Feld für mich, Situationen, die mir entgegenkamen. Ich habe dann das getan, was man von mir erwartet", erklärte er. Gegen den MBC beispielsweise sei die Marschroute gewesen, den Ball ans Brett zu bringen.

Ensminger: "Das war letztendlich auch der Schlüssel zum Erfolg." Die Situationen, die der seit fast vier Jahren für die Bonner spielende Basketballer ansprach, versucht ihm Mike Koch zu schaffen. Der Trainer weiß, dass Ensminger inzwischen seinem hohen Alter Tribut zollen muss und immer dann Probleme hat, wenn es auf dem Feld schnell zugeht.

Entsprechend selektiv setzt er den 2,08-Meter-Hünen ein. Nimmt man - mit Ausnahme von Trier - die vergangenen sechs Spiele zum Maßstab, ist dies gut gelungen. Ensminger kam im Schnitt in knapp 22 Minuten Spielzeit auf zehn Punkte und 7,7 Rebounds pro Spiel. Am Mittwoch gegen Hagen, die mit ihren kleinen, schnellen Guards ständig aufs Tempo drücken, wird der Bonner Veteran vermutlich nicht so lange im Einsatz sein.

Und das ist für ihn auch in Ordnung: "Der Erfolg der Mannschaft steht im Vordergrund. Wir haben viele Waffen und müssen die einsetzen, die am Ende den Sieg bringen." Er weiß, worauf es für die Baskets gegen Hagen ankommen wird. "Wir müssen aggressiv und vor allem als Team verteidigen. Jeder muss bereit sein, dem anderen zu helfen.

Die Hagener haben die angriffsstärkste Mannschaft der Liga. Sie unter ihrem Punkteschnitt zu halten, ist deshalb besonders wichtig", sagt Ensminger. Im Saison-Endspurt gelte es vor allem, noch die Spiele gegen Hagen, in Tübingen und gegen Frankfurt zu gewinnen. Ensminger: "Ich denke, dann sieht es gut für uns aus."

Die Entscheidung, ob er noch ein Jahr weiterspielt, ist für ihn noch nicht gefallen. "Ich werde die Saison abwarten und dann sehen, was sich anbietet. Die Frage ist, ob ich als Spieler weitermache oder als Trainer", sagte Ensminger, der die Trainer-B-Lizenz erwerben will. Ob er dann in Deutschland oder in den USA arbeite, sei völlig offen und nicht zuletzt abhängig davon, was das Beste für seine Familie sei.

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