Telekom Baskets Bonn Das Bonner Allstar-Trio der Baskets

BONN · Die Baskets schicken Yorman Polas Bartolo, Martin Breunig und T.J. DiLeo zum Bestentreffen in die Arena Trier. Früher spielte der Norden gegen den Süden, inzwischen messen sich nationale und internationale Spieler. Der Dreier-Wettbewerb findet ohne Josh Mayo statt.

 Drei für Bonn: Yorman Polas Bartolo, Martin Breunig und T.J. DiLeo.

Drei für Bonn: Yorman Polas Bartolo, Martin Breunig und T.J. DiLeo.

Foto: GA

T.J. DiLeo hat gewählt. Nicht wie ein Experte, eher wie ein Fan. Das gibt der Aufbauspieler der Telekom Baskets zu. Als die Basketball-Bundesliga das Fan-Voting zum Allstar-Day (ASD), dem Bestentreffen der Liga, online stellte, stimmte er für seine Teamkameraden Yorman Polas Bartolo und Martin Breunig ab, für seinen Bruder Max (Vechta), für seinen Freund und ehemaligen Gießener Mitspieler Benjamin Lischka – und für sich selbst. Vier der Fünf sind am Samstag in der Arena Trier dabei, wenn sich nationale wieder mit den internationalen Basketballern der Liga messen.

Gewählt wurde keiner der Bonner. „Als die Wahlen liefen, waren wir ja auch nicht besonders gut drauf“, sagt DiLeo, zuckt mit den Schultern und legt den Kopf ein bisschen schräg. Frank Menz, der Trainer der Basketball Löwen Braunschweig, wurde von den Fans zum Trainer der nationalen Mannschaft bestimmt und stellte dann den Rest des Teams zusammen. Mit dabei: DiLeo und Polas Bartolo. Die beiden Baskets vertreten Bonn nach dem ASD im vergangenen Jahr zum zweiten Mal beim Klassentreffen.

Viele verstanden nicht, dass Menz Martin Breunig übersah. Der Bonner Center hat in dieser Saison einen enormen Entwicklungssprung gemacht und gehört in der Bundesliga zu den besten Big Men mit deutschem Pass. Aber auch er darf seine Farben in Trier vertreten. Nach dem Training am vergangenen Samstag wurde er mit der Nachnominierung überrascht und erntete den anerkennenden Applaus seiner Kollegen.

Norden gegen Süden

Früher spielte der Norden gegen den Süden (letztmals 2011 in Trier), inzwischen messen sich nationale und internationale Spieler – meist mit dem besseren Ende für die Internationalen. Das Team mit den deutschen Pässen gewann nur 2016 in Bamberg. „Ich finde den Modus gut. Das ist doch die Aufteilung, die meistens auch in den Trainingsspielen gewählt wird. Da kann man auch mal gegen die eigenen Mannschaftskameraden spielen. Das ist ganz lustig – außer gegen Yorman“, sagt der Deutsch-Amerikaner DiLeo mit einem Augenzwinkern über den besten Verteidiger der Liga. Die herausragenden Fähigkeiten des Deutsch-Kubaners sind beim ASD weniger gefragt. Es geht um ein attraktives Spiel, viele Punkte sind programmiert, Defense darf vernachlässigt werden.

Doch ganz ohne Ehrgeiz können die Profis auch bei der Spaßveranstaltung nicht. „Ich schätze, es wird drei Viertel lang ein entspanntes Spiel mit vielen schönen Szenen, wie Zuschauer sie lieben“, vermutet DiLeo. „Aber im vierten Viertel wird man sehen, dass letztlich alle gewinnen wollen. Ich vermute, es wird eine enge Partie.“

In jedem Jahr gibt es die eine oder andere Absage, in diesem waren es besonders viele. So ist die Abordnung von Alba Berlin nicht im Einsatz, weil sich der ASD mit dem Halbfinale im Europacup beißt, in dem die Albatrosse am Freitagabend noch in Andorra antraten. Damit musste auch Trainer Aito Renesses passen, sein spanischer Landsmann Pedro Calles vom senkrechtstartenden Aufsteiger Rasta Vechta vertritt ihn. Auch Menz muss einen Vertreter schicken: Oldenburg-Cach Mladen Drijencic coacht für den erkrankten Braunschweiger das deutsche Team.

Josh Mayo nicht dabei

Nicht dabei ist Josh Mayo. Die Nicht-Nominierung des besten Distanzschützen der Liga für den Dreier-Wettbewerb löste geradezu einen Sturm der Entrüstung bei den Fans aus, sodass sich die BBL veranlasst sah, sich zu erklären: Man wähle seit einigen Jahren die Teilnehmer für den Dreier-Contest aus dem ohnehin beim ASD anwesenden Personal aus.

Die Baskets initiierten einen scherzhaften Seitenhieb und drehten ein kleines Video von ihrem eigenen Drei-Punkte-Shoot-Out, in dem Mayo beweist, warum er das Ranking mit 76 getroffenen Distanzwürfen bei 140 Versuchen (Trefferquote 54,3%) anführt. Von 25 Bällen schickt er 20 sauber durchs Netz und verabschiedete sich in ein freies Wochenende.

In den Spielbetrieb greifen die Bonner erst wieder am nächsten Sonntag ein, dann kommt der Mitteldeutsche BC mit Ex-Baskets-Trainer Silvano Poropat in den Telekom Dome (15 Uhr).

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