Saisonabschluss im Telekom Dome Die Baskets können wieder lachen
BONN · Es ist wie nach einem schweren Kater. Wenn der Kopf frei wird, sieht die Welt schon wieder viel schöner aus. So ähnlich kann man die Stimmung bei den Telekom Baskets Bonn beim Saisonabschluss im Foyer des Telekom Domes beschreiben.
Die Enttäuschung über das Ausscheiden im Viertelfinale gegen ratiopharm Ulm war zwar greifbar und wurde auch noch formuliert, aber in dem Bewusstsein, eine starke Saison und attraktiven Basketball gespielt zu haben. Die Stimmung war so locker und gelöst, dass die Spieler schon wieder Witze machen konnten.
"Auf jeden Fall wird es dieses Jahr keinen Griechenlandurlaub geben", stellte Dirk Mädrich mit Galgenhumor fest und hatte die Lacher der rund 300 Fans auf seiner Seite. Der Center spielte damit auf seinen Gegner an, den Griechen Ian Vougioukas, der in der Serie gegen Ulm einer der entscheidenden Spieler war. Und Andrej Mangold entriss Moderator Stephan Unkelbach das Mikrofon, um Werbung für Putzfrau Flora zu machen, eine gute Seele, die - wie man dann erfährt - ab und an in der Kabine auftauchte und nach "Mangolito" sucht.
Sie waren wieder gut drauf, die Baskets. Ryan Brooks freute sich auf die Heimreise zu seiner Familie, "auf Käse-Steaks und saftige Burger" und überhaupt reichhaltiges Essen, während Mickey McConnell seine Verlobte Meagan heiraten wird, der er im November einen Antrag gemacht hatte. Derweil kuschelte Kapitän Benas Veikalas mit seinem sieben Wochen alten Töchterchen Amber auf der Schulter, die sich nicht dazu äußern wollte, ob der Papa auch nächste Saison in Bonn spielt.
Natürlich können sich alle Profis vorstellen, zu den Baskets zurückzukehren - diese Aussagen kennt man zur Genüge. Konkret stehen aktuell aber nur Mädrich und Mangold im künftigen Team. Sportmanager Michael Wichterich brach auf entsprechende Nachfragen eine Lanze für die scheidende Mannschaft. "Mir geht es auf den Keks, wenn Leute kommen, die sagen, den müsst ihr unbedingt halten und den in die Wüste schicken. Die Qualität, die diese Mannschaft hatte, war, dass sie eine Mannschaft war. In der Hauptrunde haben wir gemeinsam gewonnen und in den Playoffs gemeinsam verloren", sagte Wichterich. Die Saison zusammenfassend betrachtet, müsse er allen ein gutes Zeugnis ausstellen.
Es gebe in den nächsten Tagen noch einige Formalien abzuwickeln, dann werde man sich zusammensetzen und analysieren, "was war gut, was war schlecht, wo müssen wir besser werden". Die Aufgabe sei, sich "für den Sommer sportlich so aufzustellen, dass wir wettbewerbsfähig sind". Der Anspruch dabei sei, wieder einen Schritt nach vorne zu machen.
Als erste Personalentscheidung steht die Erneuerung des Vertrages mit Trainer Mathias Fischer auf dem Plan. "Wir sind auf einem guten Weg", machte Fischer klar, dass an seiner Unterschrift kein Zweifel bestehen kann und sie auch nur noch eine abzuwickelnde Formalie zu sein scheint.