Telekom Baskets Bonn Die Durststrecke soll enden

BONN · Die Anspannung ist bei den Telekom Baskets Bonn förmlich greifbar. Nach 13 Niederlagen in Folge und dem Ausscheiden im Eurocup will der Basketball-Bundesligist nun zumindest national in die Erfolgsspur zurückfinden und die Weichen auf langfristige sportliche Konsolidierung stellen. Mit Neuling Langston Hall wollen die Baskets gegen Braunschweig endlich wieder gewinnen.

 Kampf um jeden Ball ist von Andrej Mangold (rechts) und den Baskets gegen Braunschweig gefordert.

Kampf um jeden Ball ist von Andrej Mangold (rechts) und den Baskets gegen Braunschweig gefordert.

Foto: Jörn Wolter

"Wenn wir die Playoffs erreichen wollen, dann müssen wir jetzt endlich wieder gewinnen", machte Trainer Mathias Fischer vor dem immens wichtigen Spiel am Sonntag (17 Uhr, Telekom Dome) gegen die Basketball Löwen Braunschweig klar. Der Gegner steht mit zwei Siegen mehr auf dem Konto auf dem achten Platz der Tabelle und damit genau da, wo die Playoff-Zone beginnt.

Sein Debüt im Magenta-Dress wird Langston Hall feiern. Der Point Guard wurde unter der Woche verpflichtet, im Gegenzug wurde der Vertrag von Michael Chylinski aufgelöst. Nach langer Verletzung hatte der Pole nie die Erwartungen erfüllen können. Ersetzt wird Chylinski durch Rotnei Clarke.

Der war bisher als Partner von Eugene Lawrence vornehmlich mit dem Spielaufbau beschäftigt, konnte dabei aber nicht überzeugen. Nun wechselt Clarke auf die Position des Shooting Guards, wo er frei von Spielmacherpflichten sein Offensiv-Potenzial ausschöpfen soll.

Künftig ist es Langston Hall, der Lawrence bei der Führung der Mannschaft unterstützen und damit auch Druck von ihm nehmen soll. "Wir haben im Training viel mit Langston auf der Position eins gearbeitet. Er macht seine Sache sehr gut", urteilte Fischer. Der Coach warnte allerdings vor überzogenen Erwartungen. Fischer: "Wir dürfen jetzt nicht die ganze Last der Verantwortung auf Langston abwälzen. Er braucht noch Zeit. Jeder in der Mannschaft ist gefordert."

Die Baskets hoffen allerdings darauf, dass der Point Guard aus Atlanta/USA für einen Überraschungseffekt sorgt. Das Spiel der Bonner litt in den zurückliegenden Begegnungen auch darunter, dass es für den Gegner gut auszurechnen war. Für Fischer kommt es in den nächsten Wochen darauf an, nach und nach Stabilität in Defensive und Offensive zurückzugewinnen.

"Wir werden versuchen Langston Hall, so schnell und reibungslos wie möglich ins Team zu integrieren, ohne unser Konzept vollkommen neu auszurichten. Zudem naht die Rückkehr von Isaiah Philmore, der schon bald in Mannschaftstraining einsteigen soll", erklärte der 44-Jährige.

Gegen Braunschweig werde die Tempo- und Ballkontrolle ein ganz wichtiger Punkt sein. Fischer: "Wir können es uns nicht erlauben, unnötige Fehler zu begehen, sondern müssen vielmehr selbst Druck auf den gegnerischen Aufbau ausüben."

Überragender Spieler der Braunschweiger ist Keaton Grant. Der Shooting Guard ist mit im Schnitt 18,5 Punkten der beste Schütze der Bundesliga. "Ihn zu beschatten ist eine Aufgabe für Andrej Mangold", sagte Fischer. Spielmacher und Allrounder Derek Needham bringt es auf 14,7 Punkte, vier Assists und 3,9 Rebounds pro Spiel.

Auch seine Kreise müssen die Baskets stören. In Korbnähe bekommen es Center Tadas Klimavicius und Co. mit dem Hünen Kenneth Frease (9,9 Punkte, 5,3 Rebounds) zu tun. In Korbnähe besonders gefährlich ist Power Forward Tyrone Nash, der bisher 11,1 Punkte und 6,4 Rebounds pro Spiel für das Team von Löwen-Trainer Raoul Korner sammelte.

Eine intensive und aggressive Verteidigung wird die wichtigste Voraussetzung für einen Bonner Sieg sein. Denn die Löwen sind anfällig für Ballverluste. Bisher verloren sie das Leder 15,3 Mal pro Spiel. Nur Bremerhaven hat einen schlechteren Wert.

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