Enges Spiel gegen Alba Berlin Gala von Shorts reicht den Telekom Baskets nicht

Berlin · Die Telekom Baskets Bonn verlieren im BBL-Pokal 95:98 bei Alba Berlin. Spielmacher TJ Shorts erzielt 36 Punkte, verfehlt aber den letzten Wurf.

Die Telekom Baskets Bonn verlieren im BBL-Pokal 95:98 bei Alba Berlin. Spielmacher TJ Shorts erzielt 36 Punkte, verfehlt aber den letzten Wurf.

Die Telekom Baskets Bonn verlieren im BBL-Pokal 95:98 bei Alba Berlin. Spielmacher TJ Shorts erzielt 36 Punkte, verfehlt aber den letzten Wurf.

Foto: IMAGO/Andreas Gora

Ein großer Kampf, ein überragender TJ Shorts – doch am Ende sollte es nicht reichen: die Telekom Baskets Bonn sind wieder in der ersten Runde des BBL-Pokals ausgeschieden. Auch im dritten Anlauf in drei Jahren verloren die Baskets bei Alba Berlin denkbar knapp mit 95:98 (27:24, 22:21, 20:30, 26:23).

„Wir haben einen großen Fight abgeliefert. Es tut jetzt weh, aber wir werden stärker zurückkehren“, meinte Spielmacher Shorts, der auf insgesamt 36 Punkte kam und damit einen Karriere-Bestwert aufstellte, gleich nach dem Ende. Und sagte auf die Frage, was Bonn hätte besser machen sollen: „Wir hätten gewinnen können, sonst nichts.“

Alba-Trainer Israel Gonzales verzichtete aufgrund der Ausländerregelung auf die Internationalen Jaleen Smith und Ben Lammers. Zudem setzten die deutschen Nationalspieler Maodo Lo und Johannes Thiemann leicht angeschlagen aus.

Die Baskets mussten erneut auf Center Michael Kessens, der wegen eines Handbruchs pausiert, und den stark erkälteten Zach Ensminger verzichten. Headcoach Tuomas Iisalo schickte TJ Shorts, Karsten Tadda, Jeremy Morgan, Finn Delany und Leon Kratzer als Starting Five auf das Feld. Und das Bonner Quintett legte gleich mächtig los. Ganze elf Sekunden dauerte es, bis Kratzer einen Alley-oop-Pass von Shorts zum 2:0 in den Korb stopfte. Ein Dreier von Morgan, ein Korbleger von Shorts nach Ballgewinn durch Tadda sowie zwei Freiwürfe des Guards – und es hieß 9:0 für die Gäste nach nicht einmal zwei Minuten. Bei Berlin dauerte es mehr als drei Minuten bis Christ Koumadje die ersten Punkte aus dem Spiel auf die Anzeigetafel brachte.

Shorts dreht im zweiten Viertel auf

Doch auch Bonn hatte jetzt seine Probleme in der Offense. Vor allem Shorts machte einige Fehler, wurde sogar geblockt. Iisalo reagierte als Berlins Tamir Blatt per Dreier auf 9:6 verkürzte und gab seinem Playmaker eine Pause. Dessen Ersatzmann Sebastian Herrera führte sich gleich mit fünf Punkten stark ins Spiel ein (14:8). Doch Berlin wurde nun immer stärker. Besonders unter den Brettern waren die Hausherren eine Macht, holten mehr Offensiv-Rebounds als die Baskets defensive. Nach knapp sieben Minuten gelang Yanni Wetzel der 17:17-Ausgleich, wenig später traf Yovel Zoosmann zwei Freiwürfe zur ersten Berliner Führung (21:19). Kurz vor Viertelschluss drehten Morgan und Shorts diese jedoch wieder zum 27:24 für die Baskets.

Und nun hatte der Bonner Spielmacher sein Zielwasser getrunken. Zwei Dreier gleich zum Start des zweiten Viertels brachten die Baskets auf 33:24 nach vorn. Insgesamt sollte der Amerikaner 13 Punkte im zweiten Viertel machen. Einzig unter den Körben hatten die Gäste gegen die langen Kerls aus der Hauptstadt weiterhin wenig zu melden. Alba holte sich die Rebounds und blieb dadurch im Spiel. Bis auf 47:45 kam das Team von Coach Israel González heran, bevor wieder Shorts für den 49:45-Pausenstand sorgte. „Sie killen uns beim Rebound, da müssen wir besser werden“, meinte Herrera in der Halbzeit. Zumal die Baskets auch noch Foulprobleme hatten. Kratzer mit dem dritten kurz vor, Delany kurz nach der Pause – und die einzigen großen Spieler der Gäste mussten sich sehr zurücknehmen.

Shorts auf der Bank – Alba mit dem 15:0-Lauf

Die Baskets antworteten mit noch mehr Schnelligkeit. Shorts wirbelte die Berliner Defense mit seinem Zug zum Korb, seinen starken Pässen und seiner tollen Trefferquote gehörig durcheinander, hatte nach 26 Minuten schon 25 Punkte auf dem Konto, kein anderer Bonner war zu diesem Zeitpunkt zweistellig. Auf der anderen Seite hielten vor allem Wetzell und Playmaker Blatt dagegen, letzterer übertraf mit seinem vierten erfolgreichen Dreier und 17 Punkten seinen bisherigen BBL-Rekord von 16 Zählern.

Und als Shorts seine nächste Pause bekam, lief bei den Gästen plötzlich nichts mehr. Bei Bonn fiel nichts, bei Berliner alles. Mit einem Dreier schoss Blatt Berlin mit 71:69 in Führung, im Gegenzug verfehlten Morgan und Delany ihre Dreierversuche – und Kratzer kassierte beim Rebound sein viertes Foul. Iisalo war so sauer über diesen Pfiff, dass er sich bei den Schiedsrichtern ein technisches Foul abholte. Zwei Freiwürfe und einen Dunking später stand es 73:69 – und Berlin hatte einen 15:0-Lauf hingelegt.

Der letzte Wurf geht vorbei

Aber die Baskets hatten ja noch Shorts. Der peitschte seine Kollegen auf, zog immer wieder zum Korb, traf oder legte Würfe auf, holte sogar Rebounds. Und nach zwei Dreiern von Herrera und Morgan war Bonn wieder vorne (87:85). So wurde die letzte Minute des Spiels wieder einmal zu einem Krimi. Bei 93:93 verfehlte Kratzer einen freien Korbleger. Acht Sekunden vor Schluss traf auch Shorts bei 93:95 nicht, zwei Freiwürfe brachten Berlin vier Punkte Abstand. Bei 95:98 kam Shorts noch einmal von der Mittellinie zum Notwurf – der landete auf dem Ring, das Spiel war gelaufen.

Berlin: Wetzell 23 Punkte; Blatt 23/5 Dreier; Olinde 17/2, 8 Rebounds; Procida 9/1; Sikma 8, 11 Assists; Koumadje 7; Mattisseck 5; Zoosman 4; Schneider 2

Bonn: Shorts 36/3, 7 Reb, 6 Ass; Morgan 13/2; Herrera 12/2, Delany 12/1; Kratzer 8; Malcolm 7/1; Tadda 5/1; Williams 2

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