Telekom Baskets Die Verteidigung hat Priorität

BONN · Trainer Fischer verlangt von den Telekom Baskets mehr Aggressivität. Am Samstag kommt der Mitteldeutsche BC

 Ist noch angeschlagen, wird aber gegen den Mitteldeutschen BC spielen: Baskets-Center Dirk Mädrich (rechts).

Ist noch angeschlagen, wird aber gegen den Mitteldeutschen BC spielen: Baskets-Center Dirk Mädrich (rechts).

Foto: Jörn Wolter

96 Punkte erzielt und trotzdem verloren - das tat weh. Die Telekom Baskets Bonn waren nach dem 96:101 bei medi Bayreuth länger in Katerstimmung als sonst nach Niederlagen. Zum einen wäre angesichts der starken Offensive mit ein wenig besserer Verteidigung der Sieg möglich gewesen, zum anderen hätte man sich dann im Kampf um die besten Playoff-Plätze eine gute Ausgangsposition verschafft.

Nun müssen die Bonner am Samstag (20.30 Uhr, Telekom Dome) im Heimspiel gegen den Mitteldeutschen BC wieder in die Erfolgsspur kommen. Das Hinspiel vor sechs Wochen ist noch in guter Erinnerung. Da hatten die Baskets nach zwei Verlängerungen knapp mit 99:96 die Oberhand behalten, nachdem sie zwischenzeitlich mit 16 Punkten Differenz in Führung gelegen hatten.

Auffällig ist generell: Das Körbe- verhindern fällt den Bonnern deutlich schwerer als das Körbe- werfen. Offensiv liegen sie derzeit an dritter Stelle der Liga, defensiv dagegen nur auf dem zwölften Platz. "Keine Frage, die Verteidigung ist unsere Hauptbaustelle", räumt Trainer Mathias Fischer ein und zieht dabei auch das Reboundverhalten mit ein. Da war man in Bayreuth wieder die schwächere Mannschaft.

Darüber macht sich der 43-Jährige schon allein deshalb Gedanken, weil die Verteidigung erfahrungsgemäß mit dem Fortschreiten der Saison mehr und mehr an Bedeutung gewinnt. "Offensive gewinnt Spiele, Verteidigung Meisterschaften", heißt es nicht von ungefähr.

Fischer: "Meinen Spielern muss bewusst sein, dass es in Richtung Playoffs immer härter wird. Ich erwarte, dass sie sich vor allem darüber Gedanken machen, wie sie den Gegner stoppen können." In der Nachbereitung mussten die Bonner Profis eine zweistündige Videoanalyse über sich ergehen lassen. Gegen den MBC sollen die Erkenntnisse dann umgesetzt werden.

Die Gäste aus dem Osten waren zu Saisonbeginn das Überraschungsteam, lagen zwischenzeitlich in der Tabelle sogar in der Spitzengruppe. Aber mittlerweile ist das Team von Trainer Silvano Poropat nach neun Niederlagen in Folge weit nach unten durchgereicht worden.

Dass eine solche Negativserie auch personell nicht ohne Folgen bleibt, ist nachzuvollziehen. So trennte sich der MBC vom Ex-Bonner Simonas Serapinas und holte den Amerikaner Beckham Wyrick, der gegen Alba Berlin mit elf Punkten, drei Assists und vier Rebounds einen guten Einstand feierte.

Die gefährlichsten Schützen hat der Tabellenvierzehnte in Shooting Guard Patrick Richard (13,83 Punkte pro Spiel), Flügelspieler Christian Standardhinger (12,0) und Spielmacher Hördur Vilhjalmsson (9,3).

Unter den Körben haben die Mitteldeutschen mit dem bulligen Center Djordje Pantelic (8,7 Punkte, 6,9 Rebounds) ihren stärksten Spieler. "Ihn müssen wir kontrollieren", sagt Fischer.

Beim Spiel in Bayreuth hatte der Center des Gegners, in dem Fall Javon McCrea, lange Zeit schalten und walten können wie er wollte. Vor allem Dirk Mädrich sah zu Beginn gegen den athletischen Amerikaner schlecht aus. Fischer hatte Mädrich trotz Knöchelverletzung in die Startformation gestellt - und das mit Bedacht.

Der Deutsche habe sich warmgespielt, deshalb sei es aus seiner Sicht besser gewesen, ihn gleich aufs Feld zu schicken. Fischer: "Hätte er mit dem verletzten Fuß noch sechs Minuten auf der Bank gesessen, wäre das nicht so günstig gewesen."

Dass Mädrich dann so vorgeführt wurde, lag für den Coach auch daran, dass sein Schützling nicht konsequent genug dagegengehalten habe, notfalls mit Fouls. "Die ersten vier Fouls eines Spiels sind oft taktischer Natur. Die muss man nutzen, um den Gegner nicht in den Rhythmus kommen zu lassen. Das haben wir in Bayreuth nicht gut gemacht und damit den Gegner aufgebaut", so Fischer.

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