Interview: Ulm-Spielmacher Per Günther über den Auswärtssieg "Ein paar kritische Pfiffe haben uns geholfen"

Per Günther hat den direkten Vergleich mit Baskets-Spielmacher Geno Lawrence verloren. Auf dem Statistikbogen. Aber im letzten Viertel führte er seine Mannschaft zum Auswärtssieg im Telekom Dome. Tanja Schneider sprach mit dem Point Guard von ratiopharm Ulm und der deutschen Basketball-Nationalmannschaft.

 Einen schweren Stand hatte Per Günther (rechts) gegen die Baskets-Defensive. Hier wird er von Angelo Caloiaro bedrängt.

Einen schweren Stand hatte Per Günther (rechts) gegen die Baskets-Defensive. Hier wird er von Angelo Caloiaro bedrängt.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Herr Günther, haben Sie heute in Bonn das bekommen, was Sie sich vorher ausgemalt haben?

Per Günther: Ich bin gar nicht sicher, ob wir das bekommen haben, was wir verdient haben.

Inwiefern?

Günther: Wir haben wirklich kein tolles Spiel gemacht. Ich glaube, dass es manchmal eine gefährliche Situation ist, wenn man immer acht bis zehn Punkte hinten ist - es hat sich aber eigentlich angefühlt, als wären wir mit 20 hinten. Von der Halle und von unseren Emotionen her. Dann gab es in der Endphase zwei, drei kritische Pfiffe, und die haben dann dazu geführt, dass wir wieder mitten im Spiel waren. Wir haben sicher nicht so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten.

Warum nicht?

Günther: Bonn hat uns mit seiner Stärke und Aggressivität überrascht. Deshalb sind wir umso mehr froh, dass wir das Ding irgendwie gewonnen haben.

Gibt der Sieg jetzt eher Rückenwind oder ist er Mahnung, dass es Ihnen zu Hause genauso gehen könnte?

Günther: Es ist auf jeden Fall eine Warnung. Die Bonner haben in den Playoffs noch einmal einen Gang hochgeschaltet. Und eine Mannschaft, die in der Hauptrunde nur dreimal zu Hause verliert, wird es uns schwer machen, hier noch ein weiteres Spiel zu holen. Es steht erst 1:0, deshalb ist das Heimspiel essenziell für uns.

Was tippen Sie: Wie lange geht die Serie?

Günther: Ich hoffe über vier Spiele, vielleicht aber auch über fünf. Wir haben Bonn in dieser Saison dreimal geschlagen, obwohl wir heute zu Beginn des letzten Viertels wie der Verlierer aussahen. Das ist wahnsinnig ausgeglichen.

Sind Sie die besseren Crunchtimer?

Günther: Das will ich nicht beschreien. Toi toi toi. So was nehme ich lieber nicht in den Mund.

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