Telekom Baskets Bonn Elfmeter für die Baskets

BONN · Der Basketball-Bundesligist aus Bonn kann durch einen Sieg in Bayreuth mit Ulm auf Platz vier gleichziehen.

 Auf der Suche nach dem Rhythmus waren die Baskets um Tadas Klimavicius (mit Ball) in der Partie gegen Crailsheim.

Auf der Suche nach dem Rhythmus waren die Baskets um Tadas Klimavicius (mit Ball) in der Partie gegen Crailsheim.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Die Sportsprache ist reich an Bildern. Und so ist es möglich, dass es auch beim Basketball Elfmeter gibt - einen Strafstoß der Fußballer als Synonym für eine sehr große Chance. Im Bild bleibend liegt der Elfmeterpunkt in Bayreuth, die Telekom Baskets treten zum Schuss an, und die Tabellennachbarn aus Oldenburg, Quakenbrück und Frankfurt haben den Ball auf den Punkt gelegt.

Vor der Partie des Bonner Basketball-Bundesligisten beim Tabellen-13. Medi Bayreuth hat die Konkurrenz am Wochenende Federn gelassen, und das Team von Headcoach Mathias Fischer hat die Möglichkeit, mit einem Sieg auf Platz fünf vorzurücken - punktgleich mit Ratiopharm Ulm auf Platz vier. Die Baskets haben seit langer Zeit wieder das Heimrecht für die Playoffs ins Visier genommen.

Kein Wunder also, dass der angeschlagene Dirk Mädrich sagt: "Wir können einen großen Schritt tun. Dafür lohnt es sich doch erst recht, auf die Zähne zu beißen." Er ist Ryan Brooks im Training auf den Fuß getreten und umgeknickt. Einsatz unsicher. "Wir werden das vor dem Spiel testen und kein Risiko eingehen", sagt Fischer, der vorsichtshalber Nachwuchs-Center Robin Lodders mit nach Bayern genommen hat.

"Es ist unglaublich, was in der Liga passiert momentan. Wir wollen angreifen. Wenn die Konkurrenz verliert, dann müssen wir gewinnen", sagt Fischer, der die Aussicht auf Platz vier - verbunden mit dem Heimrecht in den Playoffs - bewusst in seine motivierende Ansprache einbaut. "Es ist zumindest eine kleiner Big Point - wenn es das gibt. Wir haben gegen die meisten Konkurrenten in der Rückrunde Heimspiele, da kann man schon mal nach oben schielen. Aber man darf nie das nächste Spiel aus den Augen verlieren."

Ihre letzte Partie gegen die Crailsheim Merlins gewannen die Baskets knapp mit 79:76 - obwohl sie ihren in der langen Allstar-Pause verlorenen Rhythmus bis zum Schluss nicht wirklich fanden. Also stand in der Vorbereitung auf Bayreuth die Suche nach dem selben ganz oben auf der Agenda - nicht gerade leicht, wenn die spielfreie Zeit wieder länger als eine Woche dauert. "Wir haben im Training viel gespielt und mussten durch den Ausfall von Dirk umstellen und andere Spieler einsetzen - aber das war gut", sagt Fischer.

"Jetzt kommt eine besondere Situation auf uns zu. Das wird ein spannendes, schweres Spiel werden", sagt er. "Bayreuth ist mit den zwei neuen Spielern im Umbruch. Ich kann mir vorstellen, dass ein Ruck durch die Mannschaft geht. Da wollen wir uns umso mehr auf unser eigenes Spiel konzentrieren und bereit sein. Von Anfang an."

Das Team von Ex-Baskets-Trainer Mike Koch hatte sich vergangene Woche von Spielmacher Trevon Hughes getrennt und den Ex-Oldenburger, -Münchner und -Berliner Je'Kel Foster nachverpflichtet. Gestern traf dann auch der neue Spielmacher Jason Brickmann ein - eine "Passmaschine", wen man seine Statistiken betrachtet. Mit einem Spielmacher seiner Bauart ist es umso schwieriger, nach zwei gemeinsamen Trainingseinheiten als homogenes Team aufzutreten. "Dennoch", sagt Fischer, "das setzt Energie frei." Energie, die Bayreuth nach vier Niederlagen in Folge nötig hat, um die Playoff-Plätze nicht aus den Augen zu verlieren.

"Es wird sicher schwerer als gegen Crailsheim", ist sich Baskets-Spieler Steve Wachalski, der an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt, sicher. "Ob man den Rhythmus gefunden hat, weiß man erst im Spiel, aber wir haben gut trainiert und wollen und müssen einen Gang hochschalten. Wenn wir unseren Team-Basketball spielen, haben wir wieder gute Chancen."

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