Aus persönlichen Gründen Enosch Wolf verlässt die Telekom Baskets

BONN · Völlig überraschend gaben die Telekom Baskets Bonn am Freitag die Trennung von Enosch Wolf bekannt. Der 23-Jährige verlasse den Verein aus persönlichen Gründen und auf eigenen Wunsch, hieß es in einer Pressemitteilung des Basketball-Bundesligisten.

 Große Hoffnungen setzten die Baskets langfristig auf Enosch Wolf (Mitte). Nun gehen er und der Verein getrennte Wege.

Große Hoffnungen setzten die Baskets langfristig auf Enosch Wolf (Mitte). Nun gehen er und der Verein getrennte Wege.

Foto: Jörn Wolter

Wolf war im Vorfeld der Saison nach Bonn gekommen. Er war ein Perspektivspieler, den man auf der Center-Position aufbauen wollte. "Wir bedauern, dass Enosch uns verlässt, denn mit seiner Entwicklung waren wir sehr zufrieden - auch wenn sich das zuletzt nur bedingt in Spielzeit für ihn ausgedrückt hat. Die Baskets wünschen ihm persönlich wie sportlich alles Gute auf seinem weiteren Weg", sagte Michael Wichterich.

Weder der Manager der Baskets noch Trainer Mathias Fischer wollten Wolfs persönliche Gründe näher erläutern. So bleibt auch offen, ob der ehemalige A2-Nationalspieler vielleicht sportlich keine Perspektive in Bonn gesehen hat. Der Spieler selbst war nicht zu erreichen.

Wolf kam im Saisonverlauf in durchschnittlich 4:54 Minuten auf 2,2 Punkte. Höhepunkte waren die Spiele in der Bundesliga gegen Frankfurt, als der 2,16-Meter-Center drei Dreier verwandelte und insgesamt elf Punkte erzielte, und im Eurocup gegen Saragossa. Gegen die Spanier avancierte Wolf mit zwei Dreiern kurz vor Schluss zum Matchwinner.

Baskets InTeam (10.01.)Wolf war im Juli vergangenen Jahres zu den Baskets gekommen, nachdem er drei Jahre für die University of Connecticut gespielt hatte. Mit den UConn Huskies gewann er 2011 die Collegemeisterschaft. Im Februar 2013 war Wolf auf dem Uni-Gelände mit dem Gesetz in Konflikt geraten und von der Polizei verhaftet worden.

Die Anklage gegen ihn wurde später unter Auflagen fallengelassen. Wolf wurde aber nicht mehr bei den Huskies aufgenommen, verlor sein Stipendium und kehrte später nach Deutschland zurück. "Enosch hatte in den vergangenen Monaten deutliche Fortschritte gemacht", berichtete Baskets-Coach Fischer und bedauert den Weggang des Youngsters. Völlig offen ist, ob die Baskets für Ersatz sorgen werden.

"Mit elf Spielern waren wir in einer komfortablen Situation, die wir bewusst gewählt haben. Aber der Markt der deutschen Spieler ist überschaubar", erklärte Wichterich. Es sei schwierig, einen passenden Profi zu finden, zumal mitten in der Saison. "Wir werden nichts übers Knie brechen. Mit sechs Ausländern und vier Deutschen kommen wir erst einmal klar", sagte Fischer. Man müsse aber darauf hoffen, von Verletzungen verschont zu bleiben - gerade auf den großen Positionen.

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