Rhein-Main-Cup Hart erkämpfter Turniersieg für die Bonner Baskets

BONN · Das Team der Telekom Baskets hat das Finale beim Rhöndorfer Rhein-Main-Cup gegen Crailsheim mit 75:63 für sich entschieden.

Der Favorit setzte sich beim Rhein-Main-Cup der Dragons Rhöndorf erwartungsgemäß durch. Die Telekom Baskets Bonn gewannen am Sonntag das Endspiel gegen den Pro-A-Ligisten Crailsheim Merlins mit 75:63 (17:15, 13:14, 17:18, 28:16). Crailsheim hatte das zweite Halbfinale am Samstag gegen die ersatzgeschwächten Oettinger Rockets Gotha um Trainer und Ex- Baskets-Center Chris Ensminger locker mit 87:59 (25:14, 26:14, 21:20, 15:11) gewonnen.

Die Bonner ihrerseits hatten im ersten Halbfinale den Gastgeber und Kooperationspartner aus Rhöndorf mit 71:52 (15:10, 19:11, 20:16, 17:15) besiegt, wobei sich der Pro-B-Ligist achtbar aus der Affäre zog. Die Stimmung war riesig, hatten doch 1500 Zuschauer den Weg in die kleine Halle an der Menzenberger Straße gefunden, um die ersten Auftritte ihrer Teams zu erleben.

Der Finalsieg der Baskets sieht deutlich aus, doch hatte der Erstligist gegen den ambitionierten und körperlich robusten Pro-A-Ligisten aus Crailsheim sehr viel Mühe. Entsprechend erleichtert war Baskets-Trainer Mathias Fischer. "Ich bin froh, dass wir das Turnier gewonnen haben", sagte er. Der Gegner spielte unter den Augen von Fischers Vorgänger bei den Baskets, Mike Koch, lange Zeit auf Augenhöhe, ging immer wieder mal in Führung und blieb bis in die Schlussphase dran (64:63, 37. Minute).

Dann platzte bei den Bonnern der Knoten. In den verbleibenden Minuten zeigten sie, wie sie künftig Spiele gewinnen wollen: mit einer extrem aggressiven Verteidigung. Nachdem David McCray per Dreier auf 67:63 erhöht hatte, kamen die Crailsheimer nicht mehr zu einem geordneten Aufbauspiel, sondern verloren Bälle in Serie.

Einen Steal nutzte Jared Jordan, um Ryan Brooks über dem Korb spektakulär in Szene zu setzen. Der kleine Amerikaner vollstreckte das Alley-oop-Anspiel hoch über dem Korb thronend mit einem krachenden Dunking zum 71:63. Auch Tony Gaffney, der von den Fans am Samstag begeistert empfangen wurde, war auf diese Weise mehrmals am Wochenende erfolgreich.

[kein Linktext vorhanden]Fischer sah es gerne, doch merkte er kritisch an: "Alley-oop-Anspiele sind nicht alles." Seine Mannschaft müsse sich noch in einigen Bereichen verbessern. Im Angriff hakte es noch mächtig. "18 Ballverluste sind natürlich zu viel", merkte Fischer nach dem Halbfinale gegen Rhöndorf an. Und auch gegen Crailsheim blieb noch vieles Stückwerk. Insgesamt müssten die Spieler sich gegenseitig noch besser kennenlernen und ihre Rollen noch finden. Fischer: "Das braucht Zeit." Auch mit der Verteidigung war er nur phasenweise zufrieden.

Für den Anfang war er unter dem Strich aber zufrieden. "Wir haben trotz des Turniers sehr hart trainiert. Alle Spieler haben sich durchgebissen, das wollte ich sehen", sagte er. Ob der mit einem Probevertrag ausgestattete Ben Averkamp bis zum Saisonende für die Bonner spielen wird, ist noch offen. Überzeugen konnte der Amerikaner in Rhöndorf nicht.

Wie schon im Halbfinale gegen Bonn gab die neue Truppe von Rhöndorfs Coach Boris Kaminski am Sonntag im Spiel um Platz drei gegen Gotha eine gute Figur ab, auch wenn sich Gotha nach der Halbzeit noch deutlich mit 76:64 (23:18, 15:20, 20:7, 18:19) durchsetzte.

Dennoch darf man den Rhöndorfern attestieren, dass sie in der Südgruppe der Pro B sicherlich eine gute Rolle spielen werden. Kaminski hat wieder eine gute Mischung gefunden, die mit Team-Basketball gefallen konnte. Antreiber war bei den Drachen der ehemalige Baskets-Profi Fabian Thülig. Er erzielte gegen Gotha schon im ersten Viertel 15 Punkte und ist durch seine Vielseitigkeit schwer auszurechnen. In der Pro B wird er eine dominante Rolle für Rhöndorf einnehmen.

Enorm viel Spaß bereitete der Auftritt von Rhöndorfs Neuzugang Tim Schönborn. Schönborn, der an der Sporthochschule Köln studiert, verfügt über einen präzisen Wurf und ist auch in Korbnähe schwer zu verteidigen. Einen guten Eindruck hinterließ zudem der neue Center Cory Remekun (USA), der viel Szenenapplaus für seine Blocks und Rebounds erntete.

Insgesamt hat der Rhöndorfer Kader in der Breite an Qualität zugelegt. Dadurch kann Boris Kaminski sehr variabel aufstellen. Kaminski: "Wir haben teilweise gut mitgehalten, auch wenn wir einige blöde Ballverluste hatten. Das ist aber auch ein wenig der mangelnden Erfahrung gegen solche Gegner geschuldet. Da entscheiden Kleinigkeiten. Wir haben eine junge Mannschaft, mit der ich am Wochenende insgesamt sehr zufrieden war."

Punkte Bonn gegen Crailsheim: McCray (11/2 Dreier), Veikalas (4), Brooks (12/2), Mangold (3/1), Jordan (11/1), Koch (3/1), Gaffney (16/1), McLean (15/1, 13 Rebounds).

Punkte Rhöndorf gegen Gotha: Kyriakides (3/1 Dreier), Larsen (5/1, 6 Assists), Thülig (23/4), Schönborn (17/2), Remekun (12, 9 Rebounds, 3 Blocks), Winterhalter (3).

Punkte Rhöndorf gegen Bonn: Rhöndorf: Larsen (3/1 Dreier), Thülig (15/2, 3 Steals), Steffen (2), Schönborn (6/1), Wendeler (5), Remekun (5), Frankl-Maus (5), Zeymer (8), Winterhalter (3/1). - Bonn: McCray (6), Averkamp (6), Veikalas (8), Brooks (5/1), Mangold (5/1), Jordan (6/2, 6 Rebounds, 5 Assists), Wolf (2), Koch (2), Gaffney (14), Wachalski (2), McLean (15, 7 Rebounds, 4 Steals).

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