Basketball Herber Dämpfer für die Telekom Baskets

Bonn · Die Telekom Baskets werden bei der 68:90-Niederlage in Chemnitz streckenweise vorgeführt. In allen Belangen schlechter und ohne Ideen. Mindestens Platz zwei ist dennoch sicher

 Sämtliche Besprechungen halfen nicht: Die Baskets kassieren zum Finale der Hauptrunde ihre achte Niederlage.

Sämtliche Besprechungen halfen nicht: Die Baskets kassieren zum Finale der Hauptrunde ihre achte Niederlage.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Ulm, Chemnitz – Tuomas Iisalo hatte die beiden schwierigen Auswärtsspiele zum Ende der Hauptrunde in der Basketball-Bundesliga als gute Prüfung auf dem Weg in die Playoffs annonciert. Der Cheftrainer der Telekom Baskets sollte recht behalten. Während sein Team die Prüfung Ulm bestanden hatte, ging es in Chemnitz regelrecht unter und konnte den Vereinsrekord von zwölf Siegen in Folge nicht für sich verbuchen. Beim 68:90 (17:21, 19:20, 14:25, 18:24) waren die Bonner in allen Belangen unterlegen und präsentierten sich erstmals vollkommen ideenlos. Ein unerwarteter Tiefschlag vor dem Start in die K.o.-Runde am 13. Mai. „Chemnitz war in allen Belangen besser. Wir waren nicht einen sondern zwei Schritte zu langsam“, sagte Iisalo nach der Partie.

Der zweite Platz war den Baskets schon vor der Partie nicht zu nehmen, das sie den direkten Vergleich gegen München für sich entschieden haben, Erster zu bleiben war auch eher unwahrscheinlich, denn dafür hätte Berlin noch zwei Spiele verlieren müssen. Damit läuft es gerade wahrscheinlich auf eine Viertelfinalserie gegen die Towers Hamburg hinaus.

Die Baskets spielten wieder ohne ihren MVP Parker Jackson-Cartwright und ohne Jeremy Morgan – beide sollen kommende Woche wieder ins Training einsteigen – und dieses Mal vermochte niemand in die Bresche zu springen. Auch nicht das Kollektiv. Die Baskets ließen sich überrollen und mussten schon ab dem Beginn des Schlussviertels die Feierlichkeiten der Chemnitzer Fans über sich ergehen lassen.

Iisalo begann mit seinen fünf Startern vom Freitagsspiel in Ulm: Karsten Tadda, Oleksandr Lypovyy, Javontae Hawkins, Justin Gorham und Leon Kratzer. Und die Hausherren machten von Beginn an klar, dass das Spiel ebenso unbequem und angriffslustig werden würde wie die Atmosphäre in der Halle. Da die Unparteiischen relativ viel gestatteten, hatten die Baskets Probleme in die Partie zu finden und drohten schon früh mit ihren eigenen Waffen geschlagen zu werden. Beim 12:7 durch den vierten Chemnitzer Dreier hatte Iisalo dann ein paar Fragen an seine Mannschaft. Laute Fragen.

Der Bonner Cheftrainer war mit der Gesamtsituation unzufrieden. Und er hatte allen Grund dazu. Weder das Spiel seiner Mannschaft noch die Leitung der Partie durch die Schiedsrichter gefielen dem Finnen. Der Bonner Dreier fiel nicht und die Baskets liefen den Niners nicht nur auf dem Feld sondern auch auf der Anzeigetafel hinterher.

Ein starker Distanztreffer von Skyler Bowlin ließ das Ergebnis nach dem ersten Viertel dann zumindest etwas freundlicher aussehen (21:14), doch es war klar; die Baskets benötigten einen besseren Plan – oder sie mussten einen guten besser umsetzen. So zumindest ließ es Iisalos Zorn vermuten.

Nach einem „gewöhnlichen“ Bonner Start mit einem Offensivrebound und Punkten von Leon Kratzer, ging es weiter wie gehabt: Die Baskets bissen sich an der Chemnitzer Defense die Zähne aus. Da kam jetzt viel Ärgerliches zusammen. Und irgendwann musste Iisalo den Ärger loswerden. Die Quittung: ein technisches Foul. Nur mit Mühe konnte sein Bruder und Co-Trainer Joonas Iisalo ihn einfangen, ehe er ein zweites „T“ kassiert und aus der Halle gemusst hätte. Das Spiel allerdings sollte seine Nerven weiter auf die Probe stellen. Mit sechs Punkten Bonner Rückstand wurden die Seiten gewechselt (41:35).

Mit Beginn der zweiten Halbzeit gab die Partie mit einem 7:2-Lauf Bonner Besserung vor, doch dieser Optimismus wandelte sich nach dem 43:43-Ausgleich durch Lypovyy (24.) relativ zügig in ein Viertel zum Vergessen. Bei den Baskets lief nicht viel zusammen. In der Defensive wirkte das so langsam wie noch nie in dieser Saison und vorn war der Tag nicht minder gebraucht.

Es blieb bei dem einen Comebäckchen, danach hatten die Baskets den Chemnitzern die sich jetzt im Spiel festgebissen hatten, nichts mehr entgegenzusetzen.

Will man das Positive in dieser Pleite finden, so sind es sicherlich zum einen der Zeitpunkt und die Tatsache, dass sie am Tabellenstand nichts mehr ändert. Und zum anderen, dass sich kein Spieler verletzt hat. Zwei Wochen hat Iisalo jetzt Zeit, seine Mannschaft auf die erste Playoff-Partie vorzubereiten.

Telekom Baskets: Hawkins 12 Punkte/1 Dreier, Tadda 10/2, Bowlin 8/2, Kessens 8, Ward 8, Kratzer 6, Lypovyy 6/2, Kulvietis 4, Mboya Kotieno 3/1, Gorham 3/1.

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