Vorschau: Interview mit Baskets-Trainer Silvano Poropat „Hier ist was los – das müssen wir nutzen“

Bonn · Silvano Poropat ist seit zehn Tagen Trainer der Telekom Baskets Bonn. Der kriselnde Club, der wohl die Playoffs verpassen wird, hat den zweimaligen Bundesliga-Trainer des Jahres auf den Hardtberg geholt und erhofft sich, dass der Freund von Disziplin und Ausgewogenheit den Traditionsverein wieder zurück in die Spur führt.

In seinem ersten Interview nach Amtsantritt sprach Poropat mit Tanja Schneider und Gerhard Mertens über sein neues Team, Psychologie, autoritären Führungsstil, Balance, Wissen als seine stärkste Waffe und die Partie am Sonntag gegen Phoenix Hagen.

Silvano Poropat ist kein Feuerwehrmann. Er bringt Feuer mit. Der neue Trainer der Telekom Baskets ist in dieser Saison der schon der dritte Mann in der Bonner Coaching-Zone – und er soll es bleiben. Tanja Schneider und Gerhard Mertens sprachen mit dem Mann, den Bonn "tief ins Herz" trifft.

Sie haben lange Jahre mit dem ehemaligen Bonner Cheftrainer Bruno Socé zusammengearbeitet. Dessen Wahlspruch war „Basketball ist Arbeit“. Was hat er Ihnen mitgegeben?
Silvano Poropat: Bruno Socé war für mich die Personifizierung von Fleiß. Unter allen Trainern, mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe, war Bruno klar der fleißigste, obwohl er damals schon ein gewisses Alter hatte. Als schon deutlich über 50 Jahre alt war, hat er noch Englisch gelernt, um mit den Spielern besser kommunizieren zu können. Wahnsinn, mit welcher Hingabe er seine Arbeit gemacht hat. Das hat er mir mitgegeben. Das Zweite: Wenn Bruno zu jemandem Vertrauen gefasst hatte, war er bereit, alles für diesen Menschen zu tun. Als junger Co-Trainer in Ludwigsburg hatte ich kein Auto. Nach einer gewissen Zeit der Zusammenarbeit, hat er mir sein eigenes zur Verfügung gestellt. Einzige Bedingung: dass ich ihn am Tag zweimal zum Training und zweimal nach Hause bringen musste. So etwas vergisst man nicht.

Ein weiterer Spruch von Bruno Socé war...
Poropat: ...Bruno hatte viele Sprüche.

... dass der teuerste Spieler nicht mehr Geld verdienen dürfe als der Trainer.
Poropat: Ich denke, wenn man sieht, wie viel Verantwortung der Trainer hat, ist diese Ansicht nicht abwegig. Man darf aber nicht vergessen, dass man als Spieler nur gewisse Jahre zur Verfügung hat, Trainer kann man viel länger sein. Außerdem kommen die Zuschauer eher wegen der Spieler in die Halle als wegen des Trainers. Aber eine gewisse Balance sollte es im Gehaltsgefüge geben. Wenn der Trainer mit oben angesiedelt ist, ist das in Ordnung. Aber er muss nicht der teuerste Mann sein. Ich kann mich noch gut an einen Spruch von Bruno erinnern, der auch viel über ihn aussagte: Wenn es geht, dann geht's, wenn es nicht geht, dann muss...

Lesen Sie das gesamte Interview in der Samstags-Ausgabe des General Anzeigers.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort