Telekom Baskets Bonn Hiobsbotschaft für die Telekom Baskets: Mayo fällt aus

Bonn · Nach dem Spiel gegen Brose Bamburg stand es zu befürchten, nun ist es gewiss: Teamkapitän Josh Mayo fällt für das dritte Spiel des Playoff-Viertelfinales aus.

Wenn irgendetwas den Telekom Baskets auf gar keinen Fall hätte passieren dürfen, dann ist das eine Verletzung von Josh Mayo. Aber nun ist es geschehen. Der flinke Spielmacher fällt für Spiel drei am Sonntag in Bamberg (15 Uhr) mit einer Oberschenkelblessur aus. Ausgerechnet jetzt. In Spiel eins 40 Minuten durchgespielt, in Spiel zwei ebenfalls - bis zur 24. Minute. Viele Zuschauer fanden, es sei an der Zeit, den personifizierten David, der sein Team zum Sieg gegen Goliath Bamberg in Spiel eins geführt hatte, zu bejubeln. Doch schnell wurde klar: Das war keine geplante Auswechslung. Der besorgte Julian Gamble legte den Arm um den Teamkapitän und erkundigte sich nach dessen Befinden, Ryan Thompson verzog beim Anblick der Szene schon schmerzverzerrt das Gesicht.

Während seine Teamkameraden versuchten, den hohen Rückstand einzuschmelzen, wurde Mayo in der Kabine behandelt und dann am Donnerstag eingehend untersucht. Ein differenziertes Bulletin kommunizierten die Baskets nicht, nur so viel: Mayo hat eine muskuläre Oberschenkelverletzung rechts erlitten und fällt für das Spiel am Sonntag in Bamberg aus.

"Beim Zug zum Korb bin ich mit dem rechten Bein abgesprungen und merkte sofort, dass da in der Muskulatur etwas nicht stimmt", sagte der US-Amerikaner gestern. "Jetzt liegt der Fokus darauf, eng mit der medizinischen Abteilung zusammenzuarbeiten." Ob es zu einem Einsatz in Spiel vier in Bonn am kommenden Dienstag (20.30 Uhr) reicht, könne man noch nicht sagen, teilte der Basketball-Bundesligist auf Nachfrage mit.

Damit wird ein schwieriges Unterfangen beinahe unmöglich. Die Reaktion der Bamberger auf die Auftaktniederlage machte deutlich, dass da ein Euroleague-Team ernst macht. Mit deutlich mehr Intensität in der Verteidigung wollte das Team von Andrea Trinchieri Bonn und vor allem Mayo gar nicht erst in Fahrt kommen lassen und verhindern, dass ein Schnuppern an der wiederholten Sensation zusätzliche Kräfte frei machen könnte. Der Plan ging auf und wurde mit einem Dreierregen garniert.

Was Hoffnung macht: Ohne Mayo verloren die Bonner, die das Fehlen ihres Chefs mit ein Prozent mehr Einsatz wettmachen wollten, Viertel drei nur noch mit drei Punkten Differenz (14:17), das letzte gewannen sie gar angeführt von TJ DiLeo und Ryan Thompson mit 22:15. Nun mag man sagen, dass die Bamberger dann einen Gang zurückschalteten, aber Trinchieri gefiel das Ganze nicht, und er justierte in einer Auszeit - erfolglos - nach.

Baskets-Sportmanager Michael Wichterich ordnet realistisch ein: "Die Bamberger haben uns am Mittwoch gezeigt, wer der Chef im deutschen Basketball ist. Es macht das Bestehen in der Serie sicher nicht einfacher, wenn dein Aufbauspieler, der sich im Saisonverlauf zum Anführer der Truppe entwickelt hat, nicht dabei ist", sagte er und klang enttäuscht, dass das Pech ausgerechnet jetzt zugeschlagen hat. Baskets-Coach Predrag Krunic gibt sich kämpferisch. "Klar, Joshs Ausfall tut uns weh. Das müssen wir jetzt versuchen, als Team zu kompensieren", erklärte er.

Mit Jamarr Sanders, dem nachverpflichteten Spielmacher, der zuletzt immer derjenige war, der aufgrund der Ausländerregelung zusehen musste, zaubern die Baskets gezwungenermaßen eine Unbekannte aus dem Hut. Wenn ihm ein gutes Spiel gelingt und alle anderen für den fehlenden Mayo in die Bresche springen, könnte aus überhaupt keiner Chance zumindest keine Chance werden.

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